Kein König von Geburt

Gathen, Warshaw. Van Wyk, wenn er nüchtern ist. Strangford, ob sie nüchtern ist oder nicht. Und die Keoghs.« Er wand sich eine rote Schärpe um die Taille.
    »Alexis Manion?«
    »Zum Teufel mit ihm! Es überrascht mich, daß er nicht mit den Kindern gegangen ist. Sie in diesem verdammten Plan, Felice einzufangen, ermutigt hat ...« Er brach ab. Der fragende Gedanke loderte.
    Ein Teil von Patricias Geist antwortete Marc, während ein anderer den telepathischen Ruf aussandte. »Felice hat Vaughn Jarrow bei ihrer ersten Begegnung getötet. Cloud und Elaby und Owen sind gesund, aber ihr Plan ist zerstoben.« Eine Wiederholung von Owens Berichten aus Spanien ging ohne Zeitverlust von Patricias Gedächtnis in das Marcs über, und er wußte von Felice und Elizabeth und von Aiken Drums Krönung und Heirat. »Da Felice im Augenblick von der Szene verschwunden ist«, schloß Patricia, »konzentrieren sich Elaby und Cloud darauf, Jill zu retten. Sie beteuern nach wie vor trotz des Abfalls der anderen Kinder ihre Loyalität dir gegenüber und sagen, sie wollen deinen Anweisungen folgen.«
    Marc erlaubte sich ein zynisches Gelächter. Er fuhr sich mit einem Kamm durch die Haare. Dann bot er Patricia den Arm. Sie verließen das Observatorium und gingen am Ufer des Lake Serene entlang zu seinem Haus. Der zunehmende Mond war untergegangen, und der halbtropische Himmel flammte von Diamantsternen. Natürlich hatte keines der Sternbilder das Muster des 22. Jahrhunderts, aber die geflohenen Rebellen hatten neue benannt. Mars hing niedrig im Westen, eine boshafte Kokarde auf Napoleons Hut.
    »Elaby und Cloud werden auf Felice verzichten müssen, jetzt, wo sie zu Elizabeth gegangen ist«, bemerkte Marc. »Wir können wohl als sicher voraussetzen, daß ihr neues Ziel Aiken Drum sein wird.«
    »Ein direkter Angriff auf ihn, wenn die anderen Kinder Europa erreichen?«
    »Nur dann, wenn Elaby und Cloud den Verstand verloren haben.«
    »Also ein Vorschlag, die beiderseitigen Kräfte zu vereinigen?«
    Marc blieb stehen und blickte über den See hin. Boote trugen seine alten Mitverschwörer über das schimmernde Wasser zu seiner Landestelle. Diese Männer und Frauen waren Magnaten des Rates gewesen, bis sie ihr Schicksal mit seinem Traum von der menschlichen Vorherrschaft im Galaktischen Milieu verknüpften. Abgesehen von Manion lebten nur noch elf Anführer - Patricia und Owen mitgezählt - und einunddreißig Untergebene.
    Er sagte: »Am wahrscheinlichsten ist, daß die Kinder den Kurs verfolgen, sich Aiken Drum auf friedliche Weise zu nähern. Wir haben immer noch keine genaue Kenntnis von seinem vollen Potential und von seiner Verwundbarkeit. In Anbetracht ihres Mangels an Erfahrung werden die Kinder König Aiken-Lugonn noch weniger einschätzen können als wir.«
    »Die königlichen Hoheiten der Firvulag versuchten während des Großen Liebesfestes einen primitiven konzentrierten Angriff auf ihn. Sie scheiterten. Es ist uns wegen der großen Entfernung noch nicht gelungen, den Grund für ihr Versagen zu analysieren, aber Jeff Steinbrenner meint, Aiken habe vielleicht einen Hirnstamm-Schildgenerator getragen.«
    »Mag sein. Andererseits können auch die Kräfte dieses ungeborenen kleinen Königs einfach gewachsen sein. Das wäre denkbar bei ihm. Ein höchst interessanter junger Mann! Seine metapsychischen Fähigkeiten sind nur ein Teil seines Arsenals, weißt du. Er scheint auch Politiker aus Instinkt zu sein.« Furcht lag dicht unter der Oberfläche von Patricias Gedanken. »Wenn Aiken Drum positiv auf den Plan reagiert, das Zeitportal wieder zu öffnen ...« Sie ließ den Rest ungesagt. War der Weg zwischen dem Pliozän und dem Milieu in beiden Richtungen offen, würden Agenten des Magistratum dafür sorgen, daß auch noch nach siebenundzwanzig Jahren Gerechtigkeit an den überlebenden Rebellen geübt wurde.
    Marc blickte zu den zahllosen Sternen hinauf und schwieg mehrere Minuten lang. Dann sagte er: »Nur eine einzige Welt mit einem erleuchteten Rassengeist! Das ist alles, was ich finden muß, Pat. Der Altruismus der Einheit würde sie zwingen, uns zu holen, wenn wir um Asyl bitten ... und die Wahrheit über die arme befleckte Menschheit würden sie nicht begreifen, bis es zu spät wäre. Wir können einen neuen Anfang machen, und diesmal gäbe es keine Fehler. Wir ließen uns für die Übernahme Jahrzehnte Zeit, infiltrierten sie, während wir auf künstliche Weise eine enorme neue Generation zeugten. Wir könnten es schaffen - sogar