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Kein Leben ohne Hund

Kein Leben ohne Hund

Titel: Kein Leben ohne Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Koerzdoerfer Norbert
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Gefühl.

    Kleine Knurrologie
    Lautes Knurren mit verdeckten Zähnen:
    »Ich fürchte mich. Aber ich greife nicht an. Ich fühle mich nicht wohl.«
    Schmatzendes Seufzen mit halb geschlossenen Augen:
    »Ich bin zufrieden.«
    Leises Winseln:
    »Ich habe Angst.«
    Lauter, langer Winsellaut:
    »Bitte hilf mir.«
    Keuchendes Schnaufen:
    »Los – gehen wir.«

    Es gibt auch geheime Laute – aber die sind nur »unter sechs Pfoten«.
    Die Wahrheit ist: Ein Hund spricht mit seinem Körper, nicht mit Worten.
    Hunde sind Körpersprache. Hunde sprechen mit ihren Pfoten, mit Gestik – und mit ihrem Schwänzchen.

    Jeder Hund hat seine eigene Schwanzologie.
    Das abc des Schwänzchens
    Leichtes Wedeln:
    »Ich mag dich – magst du mich auch?«
    Breites Wedeln:
    »Das gefällt mir.«
    Langsames Wedeln auf Halbmast:
    »Ich möchte wissen, was du meinst!«
    Aufgerichteter Schwanz:
    »Ich bin der Größte.«
    Schwanz horizontal:
    »Ich bin entspannt. Du auch?«
    Schwanz fast horizontal, leicht baumelnd:
    »Vielleicht passiert jetzt was Interessantes?«
    Schwanz ganz unten:
    »Ich fühle mich nicht wohl.«
    Eingeklemmter Schwanz:
    »Ich habe Angst.«

    Hunde bleiben trotzdem Geheimnisse.
    Hunde sind Rätsel.
    Wenn wir sie fragen, schmunzeln sie wie die Sphinx.
    Versuchen wir ein paar Fragen zu klären:
    Warum bellen Hunde?
    Es ist ein Alarmsignal. Der Urhund bellte, wenn etwas Fremdes sich nähert. Wenn etwas plötzlich anders ist. Wenn das Rudel gewarnt werden muss. Bellen bedeutet »Achtung«, »Rudel, aufpassen!«, »Aufwachen« oder »Boss, du musst ran!«.
    Ein Hund bellt, wie eine Glocke in der Kirche läutet: kommet alle.
    Warum wedelt der Schwanz mit dem Hund – oder umgekehrt?
    Es signalisiert einen emotionalen Konflikt. Hund weiß nicht, was Hund tun soll. Was ihn erwartet. Er sucht Orientierung. Soll er fliehen? Oder bleiben? Oder spielen?
    Welpen beginnen mit 30 Tagen zu wedeln – mit 50 Tagen können sie es.
Schwanzwedeln ist eine Kontaktaufnahme zwischen Mensch und Tier und Tier und Tier.
Es ist Unruhe, wenn eine neue Situation eintritt.
Es ist Duftquirl der eigenen Duftmarke, ein Parfum der Persönlichkeit. So rieche ich – kannst du mich auch gut riechen? Durch das Wedeln werden die Drüsen in der Pogegend aktiviert. Je höher das Schwänzchen, desto stärker das Signal.
Es ist ein Angstzeichen. Auch Angst vor seinem Menschen: Was willst du Riese von mir kleinem Hund? Orientierung und klare Ansage.
Der Schwanz ist auch die bettelnde Hand des Hundes: Er hat Hunger. Er möchte noch einen Keks. Er will spielen. Er will raus. Er will Aktivität – nicht Passivität. Mein Mensch, handle!
    Warum scharrt der Hund nach dem großen Gassi mit den Pfoten?
    Vielleicht stammt der Reflex aus der Steinzeit: Ich begrabe meine Popowürstchen selbst. Vielleicht ist es ein Signal: Hier war ich. Seht ihr meine Spuren? Vielleicht setzt er Duftmarken durch die Mini-Schweißdrüsen in den Füßen. Es ist ein Signal aus dem Gestern.
    Warum fressen Hunde so gern Gras?
    Gras ist Medizin. Das Aspirin der Hunde. Wenn es im Magen grummelt, kauen Hunde wie Kühe Gras, denn im grünen Saft steckt Folsäure. Es ist Ballaststoff. Und es ist auch ein Brechmittel – danach übergibt man sich leichter. Das Schlechte kommt wieder raus. Alles wird wieder gut.
    Warum sehen uns Hunde »nur« schwarz-weiß?
    Hunde sehen gut – aber nicht so scharf wie Menschen. Sie sehen auch nicht grell farbig, sondern in grauen Schattierungen und weichen Farbtönen.
    Was können sie besser sehen? In der Dämmerung haben sie Jägeraugen. Ihre Augen saugen das Licht an – weil sie innen eine reflektierende Schicht haben – bei Katzen leuchtet die sogar. Ihre Augen reagieren auf Bewegungen – ein Urinstinkt, um Feinde oder Beute sofort zu bemerken. Unser Hund fing fliegende Hölzchen am Abend, die ich in der Ferne nicht mehr erkennen konnte. Hunde können eine Handbewegung auf bis zu einem Kilometer erkennen – aber sie haben Schwierigkeiten, Herrchen oder Frauchen in 50 Metern Entfernung zu erkennen, wenn sie sich nicht bewegen. Hunde sehen die Welt in Breitleinwand – in einem Blickwinkel von 250 Grad. Wir Menschen sehen die Welt peripher bis zu 180 Grad. Hunde können also fast hinter ihre Ohren gucken – wenn sich was bewegt.
    »Leben ist Bewegung«, sagte der Philosoph Albert Camus.
    Für Menschen sind die Augen das Sinnesorgan Nummer eins.
    Für Hunde ist die Nase die Nummer eins – sie riechen die Welt.
    Warum riechen Hunde eine Million Mal besser als der

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