(K)ein Mann für die Ewigkeit?
willst.“
Vor zehn Jahren hätte sie von ihm verlangt, die Worte zu sagen. Doch sie wollte ihn nicht drängen. Er war schon so weit gekommen.
„Das ist sehr großzügig von dir, Issy“, sagte er schmunzelnd. „Aber du wirst dich wundern: Ich bin nicht mehr so ein Feigling.“
„Ich weiß“, antwortete sie. Zu ihrer Überraschung trat er einen Schritt zurück und ließ sich auf ein Knie sinken. „Was machst du?“
„Sei still und lass es mich vernünftig zu Ende bringen.“
„Ich habe doch schon gesagt, dass das nicht nötig ist.“
„Ich weiß, was du gesagt hast“, sagte er und drückte ihre Hände. „Und wahrscheinlich glaubst du es sogar.“ Seine Stimme wurde ernst. „Vielleicht musst du die Worte nicht hören, aber ich muss sie sagen. Das bin ich dir schuldig, Issy. Für das, was ich vor zehn Jahren zu dir gesagt habe, und für das von vor zwei Wochen.“ Seine Augen waren fest auf ihr Gesicht gerichtet, und vor Aufregung wurden ihr die Knie ganz weich.
Er räusperte sich und atmete tief durch. „ Ti amo , Isadora Helligan. Ich liebe deinen Witz, den Geruch deines Haares, das Gefühl, neben dir aufzuwachen. Ich liebe es, dass du immer bereit bist, für das zu kämpfen, was du für richtig hältst, und dass du nicht aufgibst. Ich liebe deine Leidenschaft und deine Spontaneität, und ich mag deinen Hang zum Übertreiben, weil man dich damit so gut ärgern kann.“
„Vorsicht“, sagte sie grinsend.
„Aber vor allem, Issy“, fuhr er fort und lachte über ihre gespielte Empörung, „liebe ich deinen Mut und deine Hartnäckigkeit und deine Fähigkeit, das Gute in den Menschen zu sehen. Und dass du mir mit all diesen Eigenschaften die Chance gegeben hast, alles in Ordnung zu bringen.“
Issy umarmte ihn so stürmisch, dass sie ihn fast umwarf. „Ich liebe dich, Gio.“
Er stand auf, ihre Arme noch immer fest um seinen Hals geschlungen. Ihre Taille umfassend hob er sie hoch und küsste sie mit dem Nachdruck und der Leidenschaft, die sie so liebte.
Als er sie schließlich wieder herunterließ, umfasste er ihr Gesicht und wischte mit dem Daumen die Freudentränen fort, die ihre Wangen herunterliefen. „Nicht weinen, Issy. Jetzt kommt doch der schöne Teil.“
Als er mit der Hand unter ihr T-Shirt fuhr, sah sie vor Verlangen bebend zu ihm auf.
„Versprichst du das, Hamilton?“, fragte sie und hob neckisch eine Braue.
„Obacht, Helligan.“ Er zog sie enger an sich und näherte seinen Mund ihren Lippen. „Das verspreche ich nicht nur, das garantiere ich.“
Und dann bewies er es – auf die allerschönste Weise.
EPILOG
„Eigentlich müsste ich dich dafür hassen“, sagte Sophia und lächelte, als sie es sich auf einem der Stühle, die im Olivenhain aufgestellt waren, gemütlich machte. „Wie hast du es angestellt, so schnell deine tolle Figur wiederzubekommen?“
Issy lächelte, geschwächt, aber sehr, sehr glücklich. Es war ein langer Tag gewesen – Gio und sie waren um drei Uhr morgens vom Geschrei ihres kleinen Sohnes geweckt worden, hätten aber um nichts in der Welt auch nur einen Moment davon verpassen wollen.
Über hundert Leute waren auf den Hof der Lorenzos gekommen, um die Geburt von Issys Sohn zu feiern.
Sie sah zu, wie Gio das Baby einer älteren Frau, deren Namen Issy vergessen hatte, zeigte, und musste lächeln. Von seiner Verwirrung und der Angst bei ihrem ersten Besuch vor einem Jahr war nichts übrig geblieben. Heute war Gio völlig entspannt und zufrieden gewesen – ein Grund mehr, dem kleinen Marco Lorenzo Hamilton dankbar zu sein, dessen Ankunft ihre Beziehung gefestigt und vertieft hatte.
Als sie vor zehn Monaten schwanger geworden war, hatte sie wochenlang nicht gewusst, wie sie es Gio sagen sollte. Damals war ihr die Beziehung noch so zerbrechlich vorgekommen.
Wie würde Gio auf die Aussicht, Vater zu werden, reagieren? Wie konnte sie von ihm erwarten, sein Leben noch weiter zu verändern, als er es ohnehin schon getan hatte? Und wie würden sie damit klarkommen, dass ihre sowieso schon schwierige Wohnsituation sich verkomplizieren würde?
Denn sobald die Romantik ein wenig verflogen war, hatten sie feststellen müssen, dass es schwierig wurde, sich zu sehen. Denn sie hatten ihr Zuhause, das sie liebten, und ihren Traumberuf in zwei verschiedenen Städten, die Hunderte von Kilometern voneinander entfernt lagen.
Um das Problem zu lösen, hatte Gio darauf bestanden, eine Dachgeschosswohnung in Islington zu kaufen und drei bis vier Mal pro Woche
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