(K)ein Mann für die Ewigkeit?
Falls wir uns gleich nicht mehr begegnen, sehen wir uns nächsten Monat bei Gabriellas Kommunion, ja?“
Gio nickte. „Die werden wir auf keinen Fall verpassen“, sagte er. Wer hätte das für möglich gehalten, dass er sich eines Tages tatsächlich auf diese irrsinnigen Familienfeste freuen würde.
Er setzte sich neben seine Frau, schlang einen Arm um sie und spielte mit ihrem Haar. Als er zusah, wie genüsslich sein Sohn trank, fragte er sich, wie er so viel Glück haben konnte.
„Langsam, mein Freund“, raunte er dem Baby zu. „Man könnte meinen, dass du monatelang nichts zu trinken bekommen hast.“
„Dein Onkel Carmine sagt, das sei der italienische Lebenshunger“, erklärte Issy, und ihr heiseres Lachen ließ Gios Lenden glühen.
Unfähig, sich länger zurückzuhalten, umfasste Gio ihr Gesicht und küsste sie. Er wollte nicht zu forsch sein, doch als sie erbebte und ihre Lippen öffnete, glitt seine Zunge wie von selbst in ihren Mund. Der verzehrende Kuss löste wildes Verlangen in ihm aus.
Erst als das Baby zu zappeln und unmutig zu weinen begann, machte er sich beschämt los.
„Issy, es tut mir leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“
Issy wusste nicht, ob sie über seinen verstörten Gesichtsausdruck lachen oder weinen sollte. Vor sechs Wochen war ihr Sohn geboren worden, und dies war ihr erster richtiger Kuss seitdem gewesen!
„Warum entschuldigst du dich?“, fragte sie empört, doch da bemerkte sie die Ausbeulung in seiner Hose.
Sie hatte sich schon damit abgefunden, wochenlang keinen Sex zu haben. Doch sie wartete die ganze Zeit darauf, dass er ihr sagen würde, warum er sie nicht anrührte. Aber das hatte er nicht getan. Und jetzt war ihre Geduld vorbei.
„Ich möchte wieder mit dir schlafen“, gestand sie leicht gereizt. „Es ärgert mich, dass du jedes Mal, wenn wir uns näher kommen, einen Rückzieher machst.“
„Das tue ich nur aus Rücksicht auf dich“, entschuldigte er sich. „Immerhin hast du gerade eine Geburt hinter dir.“
„Das ist schon sechs Wochen her“, erwiderte sie. „Wir brauchen nicht mehr zu warten“.
Liebevoll lehnte er seine Stirn an ihre und atmete laut aus. „Wenn das so ist, sollten wir uns davonschleichen, sosehr ich meine Familie auch liebe. Wenn ich allen Auf Wiedersehen sage, laufe ich Gefahr, zu explodieren. Außerdem möchte ich in diesem Zustand nicht hier herumlaufen.“
Issy konnte ihre Freude kaum verbergen, während sie von den anderen unbemerkt durch den Olivenhain zum Auto gingen. Als Gio den kleinen Marco im Babysitz anschnallte und leise auf Italienisch fluchte, wurde Issy ganz schwindelig vor Verlangen nach ihm.
Sie legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel und ließ sie verführerisch nach oben gleiten, während er den holprigen Feldweg entlangfuhr.
„Kein Grund zur Eile, Gio“, sagte sie und lächelte ihn an. „Wir haben noch unser ganzes Leben vor uns.“
Er nahm ihre Hand und zog sie an sich. „Ich weiß“, sagte er leise und küsste ihre Fingerspitzen. „Und ich habe vor, jede Sekunde davon auszukosten, sobald wir bei uns zu Hause sind.“
„Sehr gut“, sagte sie, von Liebe überwältigt. „Da sind wir ja schon zwei.“
– ENDE –
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