(K)ein Mann für die Ewigkeit?
nach London zu fliegen. Doch da Issy sehr viel im Theater zu tun hatte und auch Gio oft bis spät in die Nacht arbeiten musste, konnten sie trotz des anstrengenden Pendelns kaum Zeit miteinander verbringen.
Eigentlich hatte sie es ihm noch später erzählen wollen, doch als sie einen Monat schwanger war, setzte die Morgenübelkeit ein.
Gio hatte ihr Zwieback und Pfefferminztee gebracht und ihr gesagt, dass er etwas Wichtiges mit ihr besprechen müsse. Zu ihrer großen Überraschung kündigte er an, dass er sie heiraten wolle. Dass er zunächst geplant hatte, zu warten, bis sie ihm von dem Baby erzählen würde, doch dass er nun nicht länger warten wolle. Und dass er wisse, warum sie es ihm nicht gesagt habe, weil sie nämlich befürchtete, er könnte ein schlechter Vater sein. Doch sich darüber Sorgen zu machen, dafür sei es nun zu spät.
Issy war in Tränen ausgebrochen und hatte sich gleichzeitig schuldig und überglücklich gefühlt. Als sie endlich aufgehört hatte zu weinen, nahm sie seinen Antrag an, entschuldigte sich für ihre Hasenfüßigkeit und beteuerte, dass sie nie an seinen Fähigkeiten als Vater gezweifelt habe.
Auf Gios Wunsch hatten sie sofort geheiratet, ohne viel Aufhebens, aber unerhört romantisch. Im Rathaus von Islington, wo Issys Mutter Edie der einzige Gast war, hatten sie sich das Ja-Wort gegeben. Maxi und die anderen hatten eine Überraschungsparty im Crown and Feathers organisiert.
Zwei Tage nach der Hochzeit hatte Gio angekündigt, dass er sein Architekturbüro nach London verlegen wolle. Das löste ihren ersten Ehekrach aus, weil Issy überzeugt war, dass es besser wäre, wenn sie das Crown and Feathers aufgeben und nach Florenz ziehen würde. Am Ende hatte Issy ihren Willen bekommen.
Als Gio ihr gesagt hatte, dass er nach London ziehen würde, hatte sich der letzte Zweifel, der an ihr nagte, ohne dass sie es bemerkte, in Luft aufgelöst.
Jetzt war die Zeit gekommen, wo sie einen Traum aufgeben und sich auf einen anderen Traum konzentrieren sollte.
Die Reibungslosigkeit, mit der die Übergabe des Theaters an Maxi und der Umzug nach Florenz vonstatten gegangen waren, hatte Issy in ihrer Entscheidung bestätigt. Und als der Ferrari vor ihrem neuen Zuhause hielt und Gio darauf bestanden hatte, Issy über die Schwelle zu tragen, obwohl sie mittlerweile furchtbar schwer sein musste, war sie ganz von Liebe durchströmt gewesen.
In den letzten beiden Monaten, in denen sie gemeinsam auf das Baby warteten, hatte eine ganz neue, aufregende Phase in ihrem Leben begonnen. Und Issy hatte nicht eine Sekunde lang bereut, ihr altes Leben hinter sich gelassen zu haben.
Nicht, das sie es komplett aufgegeben hatte. Sie blieb mit Maxi und den anderen in Kontakt und hatte, bevor sie zu rund geworden war, um sich zu bewegen, ehrenamtlich bei einem kleinen Kindertheater im Oltarno gearbeitet.
Doch nun war sie sehr froh, die Arbeit eine Weile an den Nagel hängen zu können und stattdessen die Zeit mit ihrem Sprössling zu genießen. Zu sehen, dass Gio zu einem warmherzigen, liebevollen und stolzen Vater geworden war, machte sie überglücklich. Er hatte nicht Issy und den gemeinsamen Sohn, sondern seine ganze große Familie fest ins Herz geschlossen. Und dort zu Besuch zu sein und zu sehen, wie sehr er sich verändert hatte, machte Issy so glücklich, das ihr die Tränen kamen, als sie ihn nun mit der alten Frau plaudern sah, so entspannt, als würde er sie seit Jahren kennen.
Als Gio sich ihnen näherte, nachdem er der alten Frau Auf Wiedersehen gesagt hatte, sprang Sophia auf und küsste ihn auf beide Wangen.
„Und, wie geht es dem stolzen Papa?“, fragte sie.
„Ich bin erschöpft.“ Er warf seiner Cousine einen strengen Blick zu. „Wenn ihr das nächste Mal so eine ‚kleine Zusammenkunft‘ plant, werden mein Sohn und ich verlangen, dass vorher die Anzahl der Gäste offengelegt wird.“
Sophia lachte. „Hör auf, so zu tun, als hättest du es nicht genossen, dein Baby herumzuzeigen!“, sagte sie und strich dem Kleinen über den Kopf.
Das Baby begann zu quengeln und sich in Gios Armen zu winden.
Issy wusste sofort, wo das Problem lag. Sie nahm Gio ihren Sohn ab, um ihm die Brust zu geben. „Und? Wie hat er sich gehalten?“
„Heldenhaft. Er hat nicht einmal gemurrt, als Carlo ihn über die Feinheiten der Olivenölproduktion aufgeklärt hat.“
Sophia und Issy lachten.
Sophie tätschelte dem Kleinen den Kopf. „Ich sollte mein eigenes Kind suchen, bevor Aldo mich abholt.
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