Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)
ihn glücklich zu machen.
Sie sah Denn sie wissen nicht, was sie tun und dachte, dass ihr Traum vielleicht doch noch nicht geplatzt war. Inzwischen traf sie sich mit Studiobossen und nicht mehr mit irgendwelchen Castingassistenten. Sie würde diese Kontakte nutzen und sich auf den unvermeidlichen Tag X vorbereiten müssen, an dem Flynn eine neue Eroberung machte. Diesbezüglich gab sie sich keinen Illusionen hin. Sie würde ihn nicht lange halten können, dafür war sie ihm nicht wichtig genug.
Flynn kaufte ihr einen gewagten knallroten Bikini und bewunderte sie, während er Wodka trinkend am Pool saß. Niemand im Garden wäre so mutig gewesen, einen dieser neumodischen Zweiteiler zu tragen, aber Belinda kannte da keine Scheu. Ihr gefiel es, wenn Flynn sie betrachtete. Und ihr ein Badetuch hinhielt, wenn sie tropfnass aus dem Becken stieg. Sie fühlte sich behütet, beschützt und bewundert.
Eines Vormittags, als Flynn noch schlief, zog Belinda den roten Bikini an und sprang in den verlassenen Pool. Sie schwamm einige Züge, öffnete unter Wasser die Augen, um die Initialen von Alla Nazimova zu betrachten, die in den Betonboden eingemeißelt waren. Als sie wieder an die Oberfläche tauchte, starrte sie unversehens auf ein Paar tadellos polierter Lederschuhe.
» Tiens! Eine Meerjungfrau im Pool des Garden of Allah. Eine Meerjungfrau mit Augen, die mit dem Himmel um die Wette strahlen.«
Auf dem Rücken paddelnd, blinzelte Belinda in das morgendliche Sonnenlicht. Wer war der Mann, der dort am Beckenrand stand? Auf jeden Fall war er Europäer. Sein tadellos gebügelter weißer Seidenanzug ließ zudem darauf schließen, dass er Personal beschäftigte. Er war mittelgroß, schlank, mit aristokratischen Zügen, das dunkle, schüttere Haar geschickt frisiert. Er hatte kleine, eng zusammenstehende Augen über einer leichten Hakennase. Sie fand ihn nicht anziehend, aber beeindruckend. Der Duft des Geldes und der Macht umwehte ihn wie sein sündhaft teures Cologne. Sie schätzte ihn auf Mitte bis Ende dreißig. Nach dem Akzent zu urteilen war er Franzose, wenngleich seine Züge eher slawisch anmuteten. Wer weiß, vielleicht war er ja einer von diesen europäischen Filmemachern?
Sie bedachte ihn mit einem koketten Grinsen. »Von wegen Meerjungfrau, Monsieur . Ich bin ein ganz ordinäres Mädchen.«
» Ordinaire ? Nein, das würde ich nicht sagen. Très extraordinaire , das trifft es in der Tat.«
Sie quittierte sein Kompliment mit einem kleinen Lächeln und erwiderte in ihrem besten Highschool-Französisch: » Merci beaucoup, Monsieur. Sie sind zu liebenswürdig.«
»Verraten Sie mir etwas, meine kleine Meerjungfrau. Ist das da ein Schwanz an Ihrem charmanten roten Bikini?«
Seine Augen funkelten belustigt, indes schwang in seinem Scherz ein Hauch von Berechnung. Belinda schwante, dass dieser Mann nichts dem Zufall überließ. » Mais non, Monsieur «, erwiderte sie gleichmütig. »Nur zwei ganz gewöhnliche Beine.«
Er hob eine Braue. » Mademoiselle , würden Sie mich das vielleicht selbst beurteilen lassen?«
Sie musterte ihn einen Augenblick lang, tauchte unter und schwamm mit langen, anmutigen Zügen zu der Leiter am anderen Ende des Pools. Als sie herauskletterte, war er verschwunden. Eine halbe Stunde später betrat sie den Bungalow, wo er mit Flynn plauderte und Bloody Marys trank.
Morgens war Flynn nicht in Bestform, und neben dem tadellos gepflegten Fremden sah er alt und zerknittert aus. Trotzdem war er der Attraktivere von beiden. Sie setzte sich auf seine Sessellehne und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Und wünschte sich, sie fände den Mut, ihm einen spontanen Begrüßungskuss auf die Wange zu hauchen, da sie aber nur nachts zärtlich wurden, schien ihr das zu aufdringlich. Er schlang einen Arm um ihre Taille. »Guten Morgen, mein Schatz. Ihr zwei habt euch ja schon am Pool kennen gelernt.«
Die Augen des Fremden glitten über die langen, braungebrannten Beine unter dem kurzen Frotteeröckchen, das sie über die Bikinihose gestreift hatte. »Tatsächlich, kein Fischschwanz.« Er erhob sich geschmeidig. »Alexi Savagar, Mademoiselle .«
»Er ist einfach zu bescheiden, Liebes. In der Tat ist unser Besucher der erlauchte Graf Alexi Nikolai Vasily Savagarin. War das so richtig, Sportsfreund?«
»Meine Familie hat den Titel damals in St. Petersburg zurückgelassen, mon ami , das weißt du doch.« Alexi klang zwar etwas verschnupft, dennoch glaubte Belinda ihn erfreut, dass Flynn ihn mit seinem
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