Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)
Ich konnte immer nur an dich denken ... an diesen Kuss ... und ... Gilly, ich muss es einfach wissen: Liebst du mich?«
Ich sehe Guy vor mir, wie er mir das leere Buch schenkt, um mich zum Schreiben zu ermutigen. Ich sehe uns Runde um Runde mit Ruskin und Trouble durch den Park laufen, unseren Kaffee teilen und uns am Zebrastreifen trennen – Guy geht nach links, ich nach rechts ...
»Gilly?«, drängt er. »Wenn du nichts für mich empfindest, werde ich sofort verschwinden.«
Ich denke daran, wie er in der Kirche mit Megan gesprochen und mir zu meinem Geburtstag spontan seine Lieblingsmütze geschenkt hat. Ich denke an den Kauf des Anzugs für die Hochzeit seiner Schwester, an den Spaß, den wir bei meiner Anprobe unzüchtiger Outfits hatten, und an unsere langen Spazierfahrten am Abend.
»Ich weiß, dass du mich liebst«, sagt er, »aber du hast Angst davor, erneut einen geliebten Menschen zu verlieren, nicht wahr? Aber ich werde dich sicher nicht verlassen. Ich bin gekommen, um zu bleiben.«
Ich erinnere mich, wie Guy meine Aufrichtigkeit bewunderte und mir sagte, ich sei anders als alle anderen Frauen, die er bisher kennengelernt hat. Ich liebe die Art, wie seine Augen glänzen, wenn er von seiner Arbeit erzählt. Ich bin dankbar dafür, dass er mir zugehört hat, als ich spät in der Nacht weinend vor seiner Haustür aufkreuzte, und dass er mir während des Essens bei Nancy beigestanden hat. Und ich liebe die Erinnerung daran, wie er seine Hand ausstreckte, um mir vom Eis aufzuhelfen ...
»Bitte, Gilly, sag etwas«, fleht er mich an. »Ich muss wissen, wie du ...«
» Jetzt halten Sie aber endlich den Mund, Mr Cox!« Ich lächle ihn an und lege ihm die Arme um den Hals. »Küssen Sie mich lieber!«
Guy und ich kuscheln auf dem Sofa.
» Flora und ich haben uns auseinandergelebt und es beide gespürt. Eigentlich hätte ich es schon an ihrer ersten Reaktion merken müssen. Welche Frau rennt schon davon, wenn ihr Freund ihr einen Antrag macht?«
Er lächelt traurig.
Als ich seinen Arm streichle, greift er nach meiner Hand und küsst sie.
» Wir wollen Freunde bleiben. Ich mag sie noch immer. Aber uns ist klar geworden, dass wir nicht mehr die gleichen Ziele verfolgen. Wir wollen keinesfalls den Fehler machen, nur deshalb zu heiraten, weil es von uns erwartet wird.«
»Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich dir keine Chance gegeben habe, mir all das zu sagen, und dass du dich als mein neuer Untermieter ausgeben musstest.«
» Tja – entweder musste ich diesen Trick anwenden, oder ich hätte auf die dicke Eiche im Park steigen und hinunterspringen müssen, wenn du mit Ruskin gekommen wärst. Aber ganz ehrlich: Ich habe Höhenangst.«
Ich muss lächeln. »Wenn alles schiefläuft, fehlt mir einfach der Glaube, dass sich etwas ändern könnte, aber ...«
» Aber?«
»Ich hätte fester an dich glauben sollen.«
» Möchtest du wissen, welchen Spruch ich mir auf dem Weg zu dir immer wieder vorgesagt habe?«
Ich nicke.
» Ich möchte nicht dein Wochenendheimfahrer sein, sondern dein Mann für jeden Tag der Woche werden.«
Ich versetze ihm einen leichten Klaps gegen die Brust.
»Das ist ja schrecklich«, kichere ich. »Schockierend. Richtiggehend besorgniserregend. Aber ich liebe dich trotzdem.«
50
Ein Jahr später
» Hier ist es«, sage ich zu Guy, als wir den kleinen Platz in Beaminster erreichen.
Wir haben beschlossen, aus London wegzuziehen. Auf dem Land gibt es für ihn mehr Arbeitsmöglichkeiten, und ich kann zu Hause schreiben.
Ich wollte in den Westen des Landes, und nach Monaten des ziellosen Umherfahrens und Suchens hat endlich auch Guy festgestellt, dass ihm die raue Landschaft von Dorset am besten gefällt.
Wir interessieren uns für ein kleines Haus in Cattistock. Das Dorf ist größer als die meisten und hat nicht nur eine Kirche und eine Post zu bieten. Die Landschaft ist unglaublich schön, und wenn wir das Haus tatsächlich kaufen, hätte ich von der Küche aus einen herrlichen Ausblick auf Hügel, Pferde und Schafe – keine anderen Häuser weit und breit.
Beim Mittagessen im örtlichen Pub hat uns der Wirt erzählt, Cattistock sei ein junges Dorf, in dem viele Familien mit Kindern, aber auch Geschiedene und Singles leben, die mit ihrem Leben wieder ins Reine kommen wollen.
»Hier ist fast so viel los wie in London«, erklärte er selbstbewusst, »und was das Beste ist: Unser Supermarkt liefert bis in Ihr Haus.«
Als er uns nach unseren Berufen fragte, konnte ich ihm
Weitere Kostenlose Bücher