(Kein) Sex mit dem Ex
bekommen.â
Diesmal lachte sie hell und perlend auf. âTut mir leidâ, entschuldigte sich Madeline, als sie sich so weit wieder gefasst hatte. âUnd hast du Lee darüber aufgeklärt, wie unpassend die Seife in dieser letzten Bastion echter Männlichkeit ist?â
âIch finde, du solltest ihn mal beiseite nehmen und mit ihm reden.â
âWas? Und dich um die Gelegenheit bringen, es selbst zu tun? Was für eine zukünftige Schwägerin wäre ich, wenn ich das täte?â
âEine hilfsbereite?â
âO ja, das trifft auf mich zuâ, entgegnete sie. âIch bin immer hilfsbereit. Ich sag dir was. Du versuchst, in den nächsten zwanzig Minuten ein Lächeln aufzusetzen, und ich schnappe mir Lee und spreche mit ihm über Seife. Einverstanden?â
âEinverstandenâ, erwiderte er und lächelte.
âMistâ, murmelte Maddy, worauf Jakes Lächeln noch breiter wurde.
Sie warf ihm einen betont aufreizenden Blick zu, ehe sie verschwand, um sich unter die elegante Gästeschar zu mischen, die sich in der stilvollen Cocktailbar des Hotels versammelt hatte.
Dass Madelines und Lukes Verlobung in so aufwendigem Rahmen gefeiert werden musste, lag zum einen an Madelines unglaublichem Reichtum und zum anderen an der Tatsache, dass die feine Gesellschaft es als ihr gutes Recht ansah, dem Verlobten angemessen vorgestellt zu werden. Heute Abend ging es nicht nur darum, die Familie zu präsentieren. Nein, bei dieser Party wurden Geschäfte gemacht und profitable Verbindungen geknüpft. Das verlangte die Stadt nun mal von ihren Einwohnern, und die waren angesichts der Chance, reich zu werden, mehr als bereit, einige Opfer zu bringen.
Was aber nun die Präsentation der Familie anbelangte, so waren die Bennett-Geschwister samt ihrer Partner in Massen vertreten. Tristan und Erin waren aus Sydney eingeflogen. Hallie, Nick und ihre vier Wochen alte Tochter waren am Morgen aus London eingetroffen und Serena und Pete am Nachmittag aus Griechenland. Im Moment befand sich Serena irgendwo in der Menge, doch Pete hatte sich lautlos an Jakes Seite gestellt.
Glaubten sie wirklich, er würde nicht bemerken, wie sie ihn abschirmten? Wie sie sich den ganzen Abend abwechselten, um ihm Gesellschaft zu leisten? So als wäre er nicht in der Lage, sich um sich selbst zu kümmern?
Dieses ganze Tamtam reichte aus, um ihm stechende Kopfschmerzen zu verursachen.
âPass aufâ, sagte Jake in diesem Moment zu Pete, als eine weitere Gästewelle anrollte und ihre Garderobe ablegte. âMir geht es gut. Alles ist unter Kontrolle. Sie ist ja nicht mal hier.â
âEs wäre schön, wenn du recht hättestâ, versetzte Pete mit einem schweren Seufzer. âHast du aber nicht. Jianne ist gerade angekommen, zusammen mit ihrem Onkel und ihrer Tante, wenn Lukes Beschreibung zutreffend ist.â
Jiannes Tante war mit Madelines mächtigstem Geschäftspartner verheiratet.
Jianne selbst war erst vor Kurzem nach Singapur gezogen. Hier hatte sie Madeline kennengelernt und auf Anhieb sympathisch gefunden.
Jianne Xang-Bennett.
Jakes entfremdete Ehefrau.
âWillst du ein Bier?â, fragte Pete.
âNein.â
âEtwas Stärkeres?â
âSpäter.â Dieses kribbelnde Gefühl im Nacken bewog Jake beinahe dazu, sich umzudrehen und sich persönlich davon zu überzeugen, was die zwölf Jahre der Trennung von seiner Ehefrau mit ihr angestellt hatten, doch er widerstand der Versuchung.
Pete nickte grimmig. Der Blick aus seinen stahlblauen Augen war über Jakes Schulter gerichtet. âSie hat uns gesehen.â
Das war keine Neuigkeit.
âMadeline scheucht sie Richtung Hallie und ihr Babyâ, fuhr Pete fort, während das unangenehme Gefühl in Jakes Nacken nachlieà und plötzlich silberhelles Lachen zu hören war. âWas ist das nur mit Frauen und Babys?â, fügte Pete gedankenverloren hinzu.
âDas sagt ausgerechnet der Mann, dessen Nichte ihm förmlich aus den Armen gerissen werden musste, nachdem sie mindestens schon eine Stunde lang schlief.â
âHey, du bist nur neidisch, weil sie in meinen Armen eingeschlafen ist und nicht in deinenâ, konterte Pete. âGib schon zu, dir fehlt der richtige Touch. AuÃerdem war ich an der Reihe.â Im Hintergrund erklang noch mehr weibliches Lachen. âJianne lernt gerade unsere Nichte besser kennen. Auch ihre Nichte,
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