Keine Gnade
schon sagen : »Ja, der verlogene, betrügende Mistsack ist gestern Nacht nach Hause gekommen.« »Ja, er ist gesund und munter nach Hause gekommen.«
»Chief Larson und ich haben besprochen, dass wir Al gern â Ihr Einverständnis vorausgesetzt â bei dieser Ermittlung zu Ihrem Partner machen würden.«
Sie war sprachlos.
»Es wird eine Menge Verwicklungen geben, und ich bin sicher, dass die Gerüchteküche brodeln wird, aber wir haben keine Zeit, um den heiÃen Brei herumzuschleichen. Sie und Al sind die besten Detectives, die wir haben, und sollte sich jemand daran stören, dass Sie eine persönliche Beziehung haben, dann soll er sich darüber aufregen. Ich bin noch nie ein groÃer Fan von politischer Korrektheit gewesen. AuÃerdem haben wir das Okay von Bürgermeisterin Sullivan. Sollen die Nörgler sich doch mit ihr auseinandersetzen.«
Wie eine Ratte in der Falle. Unter diesen Umständen und zu diesem Zeitpunkt erschien ihr die Vorstellung, Seite an Seite mit Al arbeiten zu müssen, morgens, mittags, abends, so abstoÃend wie nur irgendetwas. Sie war verletzt, und es schmerzte immer noch sehr. Doch was sollte sie tun? So sehr es auch weh tat, sie hatte keine andere Wahl als zu tun, was für das Department das Beste war. Was auch immer aus ihrer Liebesbeziehung wurde, sie mussten einen Weg finden, der das Geschäftliche vom Persönlichen trennte.
»Kein Problem, Captain. Ich bin sicher, Al und ich können unsere Beziehung auÃen vor lassen und uns auf unsere Aufgabe konzentrieren.«
»Ich habe gehofft, dass Sie das sagen. Soll ich ihn anrufen, oder würden Sie ihm gern die Neuigkeiten überbringen?«
»Oh, ich denke, das sollte von Ihnen kommen, Captain.«
»Ich sehe Sie in einer Stunde.«
Sie legte das Telefon hin und ging zum Badezimmer. Auf dem Weg dorthin sah sie ihre Mutter im Bademantel vor ihrem Schlafzimmer stehen.
»Ist alles okay, Ma?«
»Wo ist Alberto?«
Sami hatte für Erklärungen keine Zeit, also log sie. »Er hatte einen frühen Termin.«
»Warum hat er letzte Nacht nicht hier geschlafen?«
Woher wusste sie das? »Können wir später darüber reden? Ich muss jetzt wirklich los.«
Josephine warf Sami einen Blick zu, den sie schon oft gesehen hatte, und Sami war sich sicher, dass ihre nächste Unterhaltung nicht angenehm sein würde.
McKenzie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon in dem dunklen Raum auf dem Bett lag. Obwohl ihr Kopf alles andere als klar war, so verlor die Droge, die John ihr gegeben hatte, doch langsam an Wirkung. Sie hatte keinerlei Zeitgefühl. In diesem Moment wusste sie nur, dass sie dringend auf die Toilette musste.
»Ist hier jemand? Können Sie mich hören? Ich muss auf die Toilette.«
Nichts.
Sich nass zu machen war die letzte ihrer Sorgen. John hatte offensichtlich andere Pläne mit ihr. Sie versuchte, nicht über die Möglichkeiten nachzudenken. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie war davon überzeugt, von dem Serienkiller reingelegt worden zu sein, über den sie in der Zeitung gelesen und im Fernsehen Berichte gesehen hatte. Wer hatte nicht in allen Einzelheiten gehört, was dieser Verrückte seinen Opfern Entsetzliches angetan hatte?
McKenzie war natürlich bange, was er ihr antun könnte. Doch aus irgendeinem Grund war sie nicht wie von Sinnen vor Angst. Sollte sie das nicht eigentlich sein? Hatten die Drogen etwa ihre Sinne geschwächt?
Noch bevor sie einen anderen Gedanken fassen konnte, hörte sie in der Ferne ein Geräusch, eine Tür öffnete sich quietschend und wurde wieder geschlossen.
Schritte. Die Schritte eines Mannes, der langsam auf sie zukam. Sie strengte sich an, seine Umrisse zu erkennen, aber es war zu dunkel. Dann wurde das Zimmer von hellem Licht durchflutet, und sie kniff ihre Augen zusammen, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten.
»Hallo, McKenzie.«
Die Stimme war ihr vertraut. Sie öffnete die Augen ein wenig, um sich zu vergewissern, dass sie mit ihrer Befürchtung richtig lag. »Wie heiÃen Sie wirklich?«
»Julian.«
»Sie sind derjenige, nicht wahr?«
» Derjenige ?«
»Der Reanimator.«
»Das klingt so unpersönlich, finden Sie nicht auch?«
»Würden Sie mich bitte losmachen und ins Badezimmer lassen?« Sie hoffte, dass der Gedanke, sie könnte sich in die Hose machen, ihn dazu
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