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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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noch wütender. Glaubte er auch nur eine Minute, dass es für sie einfacher würde, wenn er seine Gefühle zur Schau stellte? »Wo hast du sie getroffen?«
    Â»Sie ist Krankenschwester.«
    Â»Wie heißt sie?«
    Al zögerte wieder.
    Â»Wie ist ihr verdammter Name!«
    Â»Sofia.«
    Â»Während du also an Aletas Bett gesessen hast und wegen ihres Zustands so besorgt warst, hast du die Zeit gehabt, es mit einer der Krankenschwestern zu treiben, stimmt das?«
    Â»Sami, es tut mir so leid. Was soll ich deiner Meinung nach denn sagen?«
    Â»Ich will, dass du mir sagst, warum. Warum betrügst du mich?«
    Â»Ich war schwach und verletzlich. Sie war da und du nicht. Mehr war da nicht.«
    Während der restlichen Fahrt sprach keiner von ihnen ein Wort. Sami bog auf die Einfahrt, und beide blieben still im Wagen sitzen. Nach einigen unbehaglichen Minuten nahm sie ihre Handtasche vom Rücksitz und öffnete die Tür.
    Â»Ich kann mit dir nicht in einem Bett schlafen. Und Emily und meine Mutter sind auch noch hier …«
    Â»Ich gehe ins Hotel. Können wir morgen reden?«
    Â»Eins nach dem anderen. Wir werden uns mit der Sache beschäftigen, wenn unsere Zeit es erlaubt.« Sie ließ den Kofferraum aufklappen und ging, ohne noch etwas zu sagen, auf die Eingangstür zu.
    Al lief ihr nach und hielt sie an der Schulter fest.
    Â»Was?«
    Â»Ich liebe dich, Sami.«
    Â»Liebe ist nicht genug.«

    Sami war froh, dass alle schliefen, als sie nach Hause kam. Sie war nicht in der Stimmung zu erklären, warum Al nicht bei ihr war. Und sie ging davon aus, dass egal, was sie sagte, ihre Mutter so lange darauf herumreiten würde, bis sie die Wahrheit ausspuckte. Ihre Mutter würde selbst dem Direktor der CIA streng vertrauliche Informationen aus der Nase ziehen.
    Sami bezweifelte, dass sie überhaupt schlafen konnte, und so machte sie es sich, statt sich vergeblich im Bett hin und her zu wälzen, auf der Couch bequem und stellte den Fernseher an. Als sie auf der Suche nach einem Film, für den sie kein bisschen Hirn brauchte, durch die Kanäle zappte, stieß sie auf Die nackte Wahrheit . Sie hatte diesen Film schon mal gesehen. Es war eine romantische Komödie, die davon ausging, dass Frauen naiv waren, wenn es um Männer ging, da sie fälschlicherweise glaubten, dass es sensible und fürsorgliche Männer wirklich gab, während die Männer in Wahrheit Schweine waren und lediglich an Sex dachten. Es gab keine weißen Ritter in glänzender Rüstung, nur auf sich bezogene Dummköpfe, die den Schwanz im Kopf hatten. Genau der richtige Film für eine Frau, die nur noch den Wunsch hatte, allen Männern auf der Erde die Eier abzuschneiden.
    Sie starrte auf den Bildschirm und hörte die Schauspieler sprechen, doch sie nahm nichts wirklich wahr. Sie liebte Al mehr als jeden Mann, den sie jemals getroffen hatte. Doch wie konnte sie ihm jemals vergeben?

37     Sami fand die ganze Nacht lang keinen richtigen Schlaf, nickte immer nur kurz ein, bis ihr Handy klingelte und sie hellwach war. Sie sah auf die Uhr. Morgens um halb sieben Uhr ging es entweder um Polizeiliches, oder es hatte sich jemand verwählt. Sie wünschte sich, dass es Al war, der sie auf Knien um Verzeihung bat, doch so sehr diese Fantasie auch an ihren Gefühlen zerrte, sie glaubte nicht, dass er es war.
    Â»Sami Rizzo.«
    Â»Es tut mir leid, dass ich so früh anrufe«, entschuldigte sich Captain Davison. »Letzte Nacht ist uns sehr spät eine gewisse McKenzie O’Neill als vermisst gemeldet worden, und ich befürchte, dass sie vom Serienkiller entführt worden sein könnte.«
    Das Timing des Captains hätte nicht schlimmer sein können. Sami fühlte sich wie ein Zombie. »Wo ist die Verbindung?«
    Â»Sie wurde seit ein paar Tagen von niemandem gesehen. Ihre Eltern haben, als sie sie nicht erreichen konnten, angefangen, ihre Freunde anzurufen. Eine junge Frau – ihre engste Freundin – meinte, dass sie McKenzie das letzte Mal beim Yogaunterricht gesehen hätte. Sie sagte, dass McKenzie wohl von einem Mann hingerissen zu sein schien, den ihre Freundin noch nie gesehen hatte. Ihre Beschreibung passt ziemlich gut auf unseren Kerl.«
    Â»Ich steige nur mal kurz unter die Dusche, Captain. Ich bin in einer Stunde da.«
    Â»Ist Al letzte Nacht wie geplant aus Rio zurückgekommen?«
    Sie hörte sich

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