Richtige für mich. Ich bin und bleibe nun mal ein Single. Das scheint mein Schicksal zu sein.«
»Was ist mit dem Romeo, der dir die Blumen geschickt hat?«
Amelie verzog das Gesicht. »Mist... da fällt mir ein, ich hab mich ja noch nicht mal bei ihm bedankt! Ich war so beschäftigt, ich hab’s einfach vergessen.«
»Dann ist es also nicht so weit her, mit der Liebe?«
»Anfangs schon... aber gestern hatten wir dann einen fürchterlichen Krach. Er hat mich wahnsinnig gemacht, kurz bevor du kamst. Und da hab ich die Beherrschung verloren und ihn rausgeschmissen. Ich hätte nicht erwartet, je wieder was von ihm zu hören. Echt, dass er mir Blumen schickt, nachdem er mich derart beschimpft hat!«
Josh lachte. »Scheint ganz schön in dich verknallt zu sein...«
»Ach, er ist ganz witzig. Aber nichts für mich. Nein, ich glaube nicht.« Amelie hielt inne, überlegte, ob sie ihm die Frage stellen sollte, die ihr auf der Zunge lag, und entschied sich dann für den Sprung ins kalte Wasser. »Und du?«
Josh lächelte verlegen und fuhr sich mit den Fingern durch dir Haare.
»Das machst du zu gern, stimmt’s? Mit der Hand durchs Haar?«, neckte ihn Amelie. »Und mit Gemeinplätzchen um dich werfen?«
»He – nicht so frech, junge Dame! Ich dachte, wir hätten gerade beschlossen, dass du nicht mehr so gemein zu deinem neuen Boss bist! Und Sprichwörter sind nun mal das Salz in der Suppe des Lebens.«
»Du fängst ja schon wieder an!« Sie lachte, und Josh stimmte mit ein. »Aber jetzt mal im Ernst«, sagte Amelie, »ich dachte, du würdest Fleur ausführen?«
»Ach, nein«, sagte Josh überrascht. »Das ist schon eine Zeitlang vorbei. Hab der Sache nach dem Wing-Wochenende einen Riegel vorgeschoben. Mir ist klar geworden, wie unprofessionell es von mir war, so mit meiner Sekretärin rumzumachen. Ist mir im Grunde ziemlich peinlich, die Sache. Ach, was soll’s, für Reue ist es jetzt zu spät. Ich kann nur hoffen, dass bald Gras über die Sache gewachsen ist.«
»Dann hatte es also mehr mit Büroetikette als mit deinen Gefühlen für sie zu tun?« Amelie merkte, wie es in ihrem Magen wieder zu flattern begann.
»Nun ja, das auch, natürlich. Aber es ist komisch, was du gestern gesagt hast, diese Sache mit dem Funken. Dass es im Grund nur darum geht, ob es zwischen zwei Menschen funkt oder nicht. Da wurde mir klar, dass es richtig von mir war, die Sache abzublasen. Natürlich gab es andere Gründe, warum wir nicht zusammenpassten, aber im Grunde lag es daran, dass es, was mich betraf, einfach nicht richtig gefunkt hat.«
Amelie spürte auf einmal die Kälte des Abends. »Ich gehe rasch rein und hole mir meine Jacke. Bin gleich wieder da.« Sie ging hinein und schloss die Tür hinter sich.
Als sie in ihr Büro kam, sah sie, dass sie vier Anrufe und zwei neue E-Mails bekommen hatte. Beide von Natasha von Imaginative Selection.
Rasch erledigte sie sowohl die Anrufe als auch die E-Mails und wollte gerade ihren Computer ausschalten, als ihr trotz ihres Champagnerdusels Charlie wieder einfiel.
Rasch setzte sie sich hin und schrieb ihm eine Mail.
Date: 14. Februar, 19:45 Uhr
Sender:
[email protected] An:
[email protected] Subject: Danke …
Hi Charlie, vielen, vielen Dank für die wundervollen Blumen! Das war so nett von dir!
Okay, ich hab ein bisschen über uns nachgedacht... und ich finde dich ganz toll und so... aber... es wird dich wohl nicht allzu sehr überraschen, wenn ich dir sage, dass ich nicht glaube, dass das mit uns was wird... Ich finde, wir sollten einen Schlussstrich ziehen …
Es fällt mir nicht leicht, dir das zu sagen, aber ich denke, es ist besser, wenn wir uns jetzt trennen, so lange es noch nicht zu ernst ist. Tut mir leid, wenn das jetzt blöd klingt.
A. xxx
P.S.: Werde immer nach dir Ausschau halten. Ich weiß, du wirst eines Tages ganz groß rauskommen.
Amelie las den Brief mehrmals durch, überprüfte ihn so gut sie konnte auf Rechtschreibfehler. Bekümmert darüber, dass wieder einmal einer ins Gras beißen musste, schickte sie die Mail ab, schaltete ihren Computer aus und ging nach oben.
Sie öffnete die Tür und trat auf den Balkon hinaus. Es war inzwischen ganz dunkel geworden, und Sterne funkelten am schwarzen Nachthimmel. London war unglaublich schön. Es sah genauso aus, wie auf dem Bild in ihrer Präsentation: die erleuchteten Ufer der Themse, die kunstvoll angestrahlten Wahrzeichen der Stadt. Josh drehte sich zu ihr um und blickte