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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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sie, da sie schließlich nicht ablehnen konnte, ohne unhöflich zu erscheinen. Zum ersten Mal war sie sich einer Gefahr bewusst, die nichts mit ihren Feinden zu tun hatte.
    Bis ins Dorf waren es noch zwei Meilen, aber die Gesellschaft des Majors war Thea nicht nur deswegen willkommen. Sie versuchte sich einzureden, dass jeder andere Begleiter ihr genauso lieb gewesen wäre, konnte sich allerdings nichts vormachen. Heute war der Major frisch rasiert und das dunkle Haar militärisch akkurat frisiert. Er sah sogar noch besser aus als bei ihrer ersten Begegnung.
    Ich habe die Nacht mit diesem Mann verbracht, dachte sie, und ein amüsiertes Lächeln erschien um ihre Mundwinkel. Wenn die steife Haushälterin es je erfährt, werde ich mich schneller vor der Tür wiederfinden, als Mrs. Meldon die Worte „lockere Person“ aussprechen kann, überlegte Thea weiter.
    „Glaubst du, dass du es schaffen wirst, Hetty?“
    „Ich bin fest entschlossen. Die Verzweiflung ist ein guter Lehrmeister.“
    „Du würdest mir einen großen Gefallen tun, Lydias Vertrauen nicht zu missbrauchen.“
    „Warum sollte ich versuchen wollen, Ihre Ladyschaft oder Ihren Cousin auszunutzen?“, fuhr Thea hitzig auf. Immerhin hatten diese Menschen sie aus einer sehr schwierigen Lage gerettet.
    „Wer kann das schon sagen, Hetty Smith? Ich jedenfalls nicht. Übrigens, ein recht weit verbreiteter Name, Smith. Wie günstig.“
    „Finden Sie? Ein vornehmer Name scheint mir weit günstiger zu sein.“ Sie lächelte ihn unschuldig an.
    „Du bist entweder eine sehr geschickte Lügnerin oder wirklich, was du scheinst. Im Moment kann ich noch nicht sagen, was von beidem ich denken soll.“
    „Dann denken Sie am besten überhaupt nicht über mich nach. Sie haben eine Zuflucht für mich gefunden und sind mir in keiner Weise mehr verpflichtet. Und ich beabsichtige nicht, eine Stellung zu verlieren, wo ich meinen Herrn nicht abzuwehren brauche.“
    „Ned hat keine andere Frau mehr angesehen, seit er Lydia begegnet ist.“
    Sein Ton war fast liebevoll, als er von der schönen Dame sprach, und selbst sein Blick wurde sanft. Thea spürte einen heftigen Stich der Eifersucht und fragte sich, ob er in die Frau seines Cousins verliebt war. Nicht, dass es wirklich von Bedeutung wäre. Der Major würde nie mehr als flüchtiges Verlangen für die ärmliche Miss Smith empfinden.
    „Trotzdem kann mir nicht entgehen, wie viel vornehmer du dich auszudrücken verstehst als deinesgleichen. Wer bist du wirklich, Hetty Smith?“
    Ich bin eine dumme Gans, dachte sie verzweifelt. Natürlich war es verlorene Liebesmüh gewesen, die Sprache eines armen Dienstmädchens nachzuahmen. Der Major hatte sie schon früh entlarvt, also durfte sie wohl nicht besonders überzeugend gewesen sein. Vor allem in seiner Gegenwart fiel es ihr schwer, das ungebildete Ding aus niederen Verhältnissen zu spielen – und das konnte nur heißen, dass ihr seine Meinung wichtig war. Unmöglich, sagte sie sich entschieden. Wir beide könnten einander nie etwas bedeuten.
    „Ich bin niemand“, antwortete sie bedrückt.
    „Irgendwann musst du jedoch jemand gewesen sein, um dir einen solchen Wortschatz anzueignen.“
    „Das glaubte ich vermutlich auch, aber ich habe mich geirrt.“ Einen Augenblick lang war sie versucht, ihm ihre Geschichte zu erzählen. Doch dann nahm sie Zuflucht zu einer Lüge. „Meine erste Herrin war eine sehr gute Frau, die ihrer Dienerschaft das Lesen und Schreiben beibringen ließ, so bescheiden deren Herkunft auch war. Ich las ihr vor, als ihr Augenlicht zu schwinden begann.“
    Eine recht überzeugende Lüge, hoffte Thea bedrückt und tat ihr Bestes, unter dem durchdringenden Blick der grauen Augen des Majors gelassen zu bleiben.
    „Und als sie starb, wurdest du wieder ein Dienstmädchen?“
    „Ja.“
    „Warum sind deine Hände dann so zart?“
    Überraschend nahm er ihre Hände in seine, und Theas Herz begann wild zu pochen. Sie senkte den Blick. „Ich pflege sie gut“, versuchte sie, sich herauszureden.
    „Das glaube ich dir gern. Aber ich nehme an, früher warst du die Kammerzofe deiner Herrin, und die Rolle des Dienstmädchens wird dir etwas zu bescheiden vorkommen.“
    Ihr schwindelte fast vor Erleichterung. „Das wird mir nichts ausmachen“, sagte sie aufrichtig.
    Der Major lockerte den Griff um ihre Finger. „Ich bin froh, dass Lydia dich vor einem schlimmeren Schicksal bewahrt hat, als du dir vorstellen kannst. Du wärst erstaunt, wozu ein Mensch fähig ist,

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