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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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Das bedeutete, dass er auch im Sinne ihres Großvaters ein annehmbarer Gatte für sie sein könnte. Im Grunde konnte es ihr allerdings gleichgültig sein. Selbst wenn sie den Fehler begehen würde, ihn wegen seines Titels heiraten zu wollen, könnte sie es nicht ertragen, von ihm wegen ihres Vermögens genommen zu werden. Allerdings fragte sie sich, warum ihr so oft danach zumute war, in Tränen auszubrechen.
    Eines Aprilmorgens unterbrach das fröhliche Läuten der Kirchenglocken die Ruhe auf Rosecombe, und Theas gebrochenes Herz rückte für eine Weile in den Hintergrund. Captain Prestbury, inzwischen fast schon wieder genesen, ritt mit seinem Cousin Ned aus, um den Grund für die Aufregung zu erkunden, und konnte die wundervolle Nachricht verkünden, dass Bonaparte sich den Alliierten ergeben hatte.
    „Endlich Frieden, mein Liebes!“, rief Sir Edward und umarmte seine Frau stürmisch.
    „Oh, Ned, ist es wirklich wahr?“ Lady Darraine lachte atemlos, als ihr Gatte sie ungestüm herumwirbelte.
    „Wenn Farmer Boughton nicht an seinen Apfelbranntwein gegangen ist, was ich bei einem so enthaltsamen Mann bezweifle.“
    „Dann wollen wir die Dienerschaft rufen, mein Liebling.“
    In der großen Vorhalle versammelt, erfuhr der gesamte Haushalt die frohe Botschaft. Jubel und Freude machten sich in lauten Rufen Luft. Keiner hatte es für möglich gehalten, der teuflische Franzose könne jemals besiegt werden. Lady Darraine gab ihnen den Rest des Tages frei, damit sie feiern konnten, und am Abend wurden Freudenfeuer entzündet, die meilenweit zu sehen waren.
    „Feiern Sie gar nicht, Miss Smith?“, fragte Captain Prestbury. Sie hatte sich ein wenig von den Feierlichkeiten zurückgezogen, war ihm aber trotzdem aufgefallen.
    „Doch, wer würde das nicht, Captain?“, erwiderte sie.
    „Jemand, der nicht glauben kann, der Albtraum könne wirklich vorbei sein, wahrscheinlich.“
    „Ja, es ist tatsächlich eine seltsame Vorstellung.“
    „‚Seltsam‘ ist noch milde ausgedrückt. Nachdem wir so viele Jahre gegen diesen größenwahnsinnigen Irren gekämpft haben, kann ich es kaum fassen, dass es endlich vorbei sein soll.“
    „Sie halten Napoleon für irrsinnig?“
    „Nicht auf die gleiche Weise wie unseren armen Farmer George. Doch wer die Welt beherrschen will, kann nicht bei Sinnen sein.“
    „Ich verstehe, was Sie meinen.“
    „Wirklich, Miss Smith?“, fragte er neckend.
    „Nur ein Dummkopf verschließt die Augen vor den Stärken seines Feindes.“
    „Und Sie sind wahrlich kein Dummkopf.“
    Trotzdem benehme ich mich wie einer, dachte sie bedrückt. Sie räusperte sich verlegen und fügte hinzu: „Ich muss jetzt gehen, Sir.“
    Sein Griff um ihren Arm war stärker, als man es von einem Mann erwartet hätte, der noch nicht ganz von seinen ernsten Verletzungen genesen war.
    „Nur eine kleine Warnung von einem Abenteurer zum anderen“, sagte er nüchtern.
    „Ich bin keine Abenteurerin.“
    „Und doch sind Sie auch nicht, was Sie zu sein scheinen, nicht wahr, Miss Smith?“
    „Doch, genau das bin ich, Sir. Eine Frau, die sich mit ihrer Arbeit vor der Armut schützen muss.“
    „Das glaube ich Ihnen sogar“, räumte er ein. „Trotzdem. Es ist mehr an Ihnen, als Sie zugeben. Da bin ich sicher. Und glauben Sie mir, meine Absichten sind ausnahmsweise völlig rein.“
    „Wie kann ich das glauben, Captain?“ Dabei warf sie einen viel sagenden Blick auf seine Hand, die immer noch ihren Arm umfing.
    Mit einem amüsierten Lachen ließ er sie sofort los. „Sie haben eine Art, jeder Widrigkeit die Stirn zu bieten, die mir verrät, dass Sie eine verwandte Seele sind, Miss Smith. Ich wünschte, ich wäre Ihnen auf der Tanzfläche begegnet.“
    „Sie müssen unter einem Fieberanfall leiden, Captain. Dienstmädchen lernt man nicht auf vornehmen Tanzgesellschaften kennen.“
    Er lächelte. „Ich bin ein guter Beobachter, meine Liebe. Mein Cousin Marcus ist ein Dummkopf, doch entschlossen, seine Pflicht zu tun“, sagte er behutsam, als wüsste er, dass die Erwähnung des Majors sie treffen würde.
    Abwehrend hob sie die Hand, aber der Captain fuhr fort: „Ich schlief nicht immer so fest, wie es den Eindruck machte. Meine Schmerzen ließen es oft nicht zu, und so war ich in der Lage, vieles mitzuhören.“
    Errötend senkte sie den Blick. „Sie besitzen einen entschiedenen Hang zur Unaufrichtigkeit, Captain“, warf sie ihm vor.
    „Stimmt, aber darauf wollen wir lieber nicht näher eingehen, da Sie diesen Hang

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