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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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zurückhalten können. Aber das gehörte der Vergangenheit an. Hetty war auch nur eine flüchtige Ablenkung für den hohen Herrn gewesen, der sich in einer schwierigen Lage befand und nach Abwechslung suchte.
    Selbstverständlich wuchs der Erbe eines Viscounts mit der Vorstellung auf, nicht aus Liebe heiraten zu können. Wahrscheinlich machten es sich Männer seines Standes zur Gewohnheit, Leidenschaft bei einer anderen Frau zu suchen als ihrer Gattin. Sollte sie jemals erfahren, dass Marcus sich eine Mätresse zulegte, wüsste sie nicht, wie sie es ertragen sollte. Andererseits hatte sie der Vernunftehe zugestimmt, durfte ihm also auch keine Vorwürfe wegen etwas machen, das sie von Anfang an akzeptiert hatte. Wie du dich gebettet hast, dachte sie bitter, so müsst ihr beide nun auch liegen.
    „Ich habe noch nie etwas so Düsteres gesehen wie diese Räume hier“, bekannte sie mit einem schwachen Lächeln.
    „Dann lass uns die bedrückende Vergangenheit fürs Erste vergessen und ins neunzehnte Jahrhundert zurückkehren. Ich habe einen Durst, ich könnte ein ganzes Meer austrinken.“
    „Das kommt von dem vielen Staub hier.“
    „Ja. Ich muss mich dafür entschuldigen, obwohl nicht ich es war, der darauf bestand, dass wir ihn einatmen. Eines Tages werden wir den Staub vielleicht beseitigen können und mit ihm alle Gespenster der Vergangenheit.“
    Wenn es nach ihr ginge, würde das eher früher als später geschehen, aber Marcus weigerte sich, allzu verschwenderisch mit ihrer Mitgift umzugehen. Mit der abgemachten Summe hatte er die Schulden seines Vaters bezahlt, ein sicheres Auskommen für seinen Halbbruder gesichert und die ersten Schritte für die Aufbesserung seines Gutes in die Wege geleitet. Darüber hinaus wollte er keinen einzigen Penny annehmen. Thea fragte sich, warum er ihren Stolz völlig außer Acht ließ. Es verletzte sie, wie entschieden Marcus sein Los von ihrem trennte.
    Da es nicht anging, die Welt wissen zu lassen, wie viel die neue Lady Strensham über Besen und Eimer, Scheuerstein und Seife wusste, zog Thea nach dem Mittagessen Mrs. Barker diesbezüglich zu Rate. Sie war gerade dabei, eine lange Liste all der Dinge anzufertigen, die sie aus dem Dorf besorgen mussten, als sie Stimmen hörte. Gleich darauf sah sie Marcus auf sich zukommen. Seine finstere Miene ließ sie nichts Gutes ahnen.
    „Ein Wort unter vier Augen, wenn es beliebt, Mylady“, fuhr er sie an. Er packte sie am Arm, führte sie unsanft in die Bibliothek und schloss die Tür hinter ihnen, bevor Thea Zeit gefunden hatte, zu Atem zu kommen.
    „Mrs. Barker teilte mir mit, dass du beabsichtigst, halb Gloucestershire zu engagieren, um den alten Flügel des Hauses herzurichten“, sagte er anklagend. „Sie konnte kaum ihr Entsetzen verbergen, als ihr klar wurde, dass ich nichts davon weiß.“
    „Was soll ich denn sonst den ganzen Tag mit mir anfangen?“, verteidigte sich Thea.
    Wieder traf sie einer seiner harten Blicke, die sie so sehr verletzten. Aber sie weigerte sich, Marcus ihren Schmerz sehen zu lassen.
    „Mache dich mit unseren Nachbarn bekannt und besuche meine Pächter, während Mrs. Barker sich wie immer um das Haus kümmert. Sie weiß wenigstens, was getan werden muss, ganz im Gegensatz zu dir, wie nur allzu offensichtlich ist.“
    „Du kannst mich nicht wie nutzlosen Zierrat behandeln, der deinen Salon schmückt“, begehrte sie auf.
    „Wir könnten diesen Flügel säubern und die Gärten in der Nähe des Hauses von Unkraut befreien lassen“, gab er schroff nach.
    „Dann wäre da noch der Ballsaal und dann auch der Große Salon und die Halle. Mrs. Barker glaubt, der Ballsaal sei zu fein für das Weihnachtsfest, das wir für die Pächter geben müssen.“
    „Ich brauche wohl gar nicht zu fragen, wie für all das gezahlt werden soll, oder? Die Mittel müssen wohl oder übel aus deinen reich gefüllten Schatullen kommen, da meine bekanntermaßen leer sind.“
    Thea hob trotzig das Kinn. Warum konnte er ihr Geld nicht wie sein eigenes betrachten, jetzt, da sie verheiratet waren? Anderen Männern fiel es auch nicht schwer. Verabscheute er es deswegen so sehr, weil er sie zur Frau hatte nehmen müssen, um es zu bekommen?
    „Es verletzt deinen Stolz, mein Geld zu verwenden“, warf sie ihm an den Kopf. Marcus sollte offen zugeben, dass er sich nur aus Dickköpfigkeit gegen ihre Pläne sperrte.
    „Ich brauche nur eine gewisse Summe davon, die das Wohlergehen der Menschen sichert, für die ich Verantwortung

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