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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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auf«, sagte ich und funkelte sie wütend an. Was ziemlich schwierig war, weil die Tränen so in meiner Nase kitzelten. »Es ist ÜBERHAUPT nichts verkehrt daran, mit dem Sex zu warten, bis man jemanden kennenlernt, den man wirklich liebt.«
    »Natürlich nicht«, sagte Lilly. »Du hast alles Recht der Welt, es so zu machen, wie du es für richtig hältst. Aber es ist verkehrt, jemanden anderen dafür zu VERURTEILEN, dass er das anders sieht. Dann bist du nämlich auch nicht besser als die fundamentalistischen Richter im Iran, die Frauen bis zum Hals in den Sand eingraben und steinigen lassen. Weil du dann nämlich nichts anderes tust, als einen anderen Menschen dafür zu verurteilen, dass er DEINE moralischen Ansichten nicht teilt.«
    Bei ihrem letzten Satz schossen mir wieder die Tränen in die Augen. Weil das einfach total fies und gemein war. Ich meine, sie verglich mich mit diesen bösen fundamentalistischen Richtern?!
    Aber das reichte Lilly noch nicht.
    »Wieso gibst du nicht zu, worum es bei deinem Streit mit Michael WIRKLICH geht?«, sagte sie höhnisch. »Du bist doch bloß sauer, weil Michael nicht macht, was du willst, und nicht in New York bleibt, um dein kleines Schoßhündchen zu sein. Du bist sauer, dass er seinen eigenen Kopf hat und ihn benutzen möchte, um sich sein eigenes Leben aufzubauen. Im Grunde geht es doch nur darum. Und versuch bloß nicht, mir etwas anderes zu erzählen.«
    In diesem Moment stand JP auf, packte Lilly am Arm, sagte: »Los, wir gehen spazieren«, und zog sie aus der Cafeteria.
    Und ich weinte los. Aber so richtig. Nicht mit Schluchzen oder so. Nein, ich saß da, starrte auf die Überreste meines Burgers und mir liefen leise die Tränen über die Wangen.
    Tja. Jetzt bin ich also eine lächerliche, weinende Fleischesserin.
    Boris tätschelte mir die Schulter: »Wein doch nicht, Mia. Ich finde, du hast das genau richtig gemacht. Fernbeziehungen funktionieren nie. Es ist besser, rechtzeitig einen sau beren Schlussstrich zu ziehen.«
    »Boris!«, fauchte Tina.
    »Nein, lass ihn«, sagte ich. »Er hat recht.«
    Weil er wirklich recht hat.
    Auch wenn ich wünschte, es wäre anders.
    Und ich wäre tot.
    Aber da ich es nicht war, stand ich eben auf und holte mir noch eine Scheibe gebratenen Speck, um sie auf meinen Burger zu legen.

Freitag, 10. September, T&B
    Ich hätte die Stunde fast blaugemacht. Einerseits, weil mir von dem Burger echt ziemlich schlecht war. Das mit dem Speck ist eindeutig ein Fehler gewesen.
    Aber andererseits auch deshalb, weil ich nicht schon wieder Lilly begegnen wollte. Erst recht nicht, ohne JP in der Nähe, der sie etwas bremsen könnte.
    Aber ich hab dann doch nicht blaugemacht, weil mir klar war, dass das sowieso rauskommen würde. Und ein Besuch bei Mrs Gupta im Direktorat ist das Letzte, was ich im Moment brauchen kann.
    Außerdem hab ich von Schwester Lloyd Tabletten gegen Sodbrennen bekommen und die scheinen zu helfen.
    Als ich ins Klassenzimmer kam, war ich sogar froh, nicht blaugemacht zu haben. Das Erste, was ich sah, war nämlich Lilly. Und sie WEINTE.
    Ich war natürlich nicht froh, weil sie weinte, sondern weil sie mich offensichtlich brauchte. Weil mir sofort klar war, dass irgendwas passiert sein musste. Etwas SCHLIMMES.
    Boris stand neben ihr und guckte erschrocken. Natürlich hab ich automatisch angenommen, sie würde weinen, weil Bo ris irgendwas Blödes zu ihr gesagt hat. Auch deshalb, weil sie mir einen total verzweifelten Blick zuwarf, als ich reinkam.
    »Was hast du gemacht?«, fragte ich ihn total geschockt. Boris kann nämlich manchmal echt ein ganz schönes Arschloch sein. Auch wenn es keine Absicht ist, und ich sagen muss, dass er viel seltener ein Arschloch ist, seit er mit Tina zusammen ist.
    »Sie hat schon geweint, als ich reingekommen bin«, sagte Boris. »Ich hab nichts gemacht!«
    »Lilly!« Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was passiert sein könnte. Jedenfalls hatte es bestimmt nichts mit Michael und mir zu tun. Deswegen würde Lilly nie weinen. Eigentlich gab es kaum etwas, das Lilly zum Weinen bringen würde. Höchstens …
    Ich schnappte erschrocken nach Luft. »Hat Lana Weinberger etwa beschlossen, jetzt doch als Schulsprecherin zu kandidieren?«
    »Quatsch!«, stieß Lilly zwischen zwei Schluchzern verächtlich hervor. »Spinnst du? Glaubst du, wegen so was würde ich weinen?«
    »Na ja.« Ich sah sie hilflos an. »Weswegen denn dann?«
    »Ich möchte nicht darüber reden«, sagte Lilly.
    Aber ich

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