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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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Brüste berührten sich, weich und aggressiv wie Tigerjunge.
    Der Kommissar wusste nicht, sollte er mitmischen oder einfach das Schauspiel genießen? Die jungen Frauen balgten sich ein
     wenig, mit Küssen und Bissen, bis Sofia Sabrina niedergerungen und auf dem Bett festgenagelt hatte. Die Blonde ließ ihre Arme
     auf die Matratze sinken und fügte sich dem Unausweichlichen. Sie wimmerte jedes Mal, wenn die Fingernägel der Brünetten eine
     neue Spur über ihren Leib zogen, und jedes Mal, wenn die Zunge kam, um sie zu kühlen. Sofia spielte mit den blonden Locken
     ihrer Scham, tauchte hinab und reizte Sabrinas Klitoris, worauf diese vor Lust aufjaulte.
    Dann reckte sie sich nach hinten wie eine Katze und suchte mit der Zunge nach Sabrinas Honigaroma, wobei sie Marco Luciani
     ihren runden kleinen Po entgegenstreckte, der den rosa, perfekt depilierten Spalt einrahmte.
    »Ich will, dass ihr zusammen kommt«, sagte Sofia, und noch ehe sie den Satz beendet hatte, nestelte Marco Luciani schon hektisch
     am Reißverschluss seiner Hose, er betete, dass er es noch schaffte, denn was er sah, war zu viel für ihn, wäre für jedermann
     zu viel gewesen. Und noch bevor er |323| sich ausziehen konnte, spürte er, dass er kam, erleichtert und enttäuscht.
    Er wachte in seinem Hotelbett auf, alleine und nass, und es dauerte eine Weile, ehe er kapierte, dass ihn die Sirenen besucht
     hatten. Er lauschte, und inmitten des heulenden Windes und des Regengeprassels meinte er, ihre Stimmen zu hören, die ihn immer
     noch aufforderten, sich zu ihnen zu gesellen.
     
    »Gut geschlafen?«
    »Na ja. Wie man’s nimmt.«
    Der Barmann lächelte. »Die Wolken ziehen ab. Sie werden sehen, dass es gegen Mittag aufklart, und schon am Nachmittag wird
     es schön sein.«
    Der Kommissar trank seinen Tee aus, dankte, schlug seinen Jackenkragen hoch und ging hinauf zur Piazza. Er hatte keinen Schirm,
     und schon nach dreißig Sekunden war er komplett durchnässt. Fast alle Läden waren geschlossen, obwohl es bereits zehn war.
     Einziger Hoffnungsschimmer für Reisende war die offene Tür einer Buchhandlung.
    Er trat ein und fragte, ob er seine Jacke irgendwo hinhängen könne, um die Bücher zu schonen. Der Besitzer legte sie auf einen
     Stuhl, und der Kommissar schaute sich staunend um. Der Laden war klein, aber wunderhübsch, er ähnelte einer Bootskajüte, und
     an den Wänden hingen große Fotos von der Insel zu allen Jahreszeiten.
    »Ist das das Gefängnis von Santo Stefano?«, fragte er den Buchhändler, auf das Foto eines Rundbaus deutend, mit gelben, abgeblätterten
     Mauern und langen zur Mitte hin ausgerichteten Lukenreihen, die ein bisschen an die Logen in einem Opernhaus erinnerten.
    »Ja. Das Zuchthaus.«
    »Das dachte ich mir. Wissen Sie, ob man es besichtigen kann?«
    |324| »Theoretisch, nein. Seit man die Statue gefunden hat, ist der Zutritt untersagt. Auch die Führungen sind ausgesetzt worden.
     Man muss sich damit begnügen, es aus der Ferne zu betrachten.« Der Buchhändler kam um den Internetarbeitsplatz herum und zeigte
     dem Gast die beachtliche Abteilung, die Ventotene und Santo Stefano gewidmet war. »Ein Buch speziell zum Gefängnis habe ich
     nicht, aber wenn Sie wollen, gibt es zu den Inseln im Allgemeinen exzellente Publikationen. Die hier enthält auch schöne Bilder
     vom Zuchthaus«, sagte er und zeigte einen gebundenen Schinken, der sündhaft teuer wirkte.
    »Ansonsten, wenn Sie an Geschichte interessiert sind, gibt es die Berichte der Leute, die dort gesessen haben. Angefangen
     bei Luigi Settembrini und Umberto Terracini 1 . Aber hier nach Ventotene wurden viele in die Verbannung geschickt, zum Beispiel Pertini. Und auch Gaetano Bresci.«
    Marco Luciani hörte ihm aufmerksam zu. Der Buchhändler war ein sympathischer Kerl, sein Blick wirkte viel jugendlicher als
     sein graues Haar, und irgendwie hatte Luciani das Gefühl, er könne ihm trauen. »Das alles ist höchst interessant. Sie hatten
     aber gesagt, theoretisch …«
    »Wie?«
    »Sie haben gesagt, dass man das Gefängnis theoretisch nicht besichtigen kann. Das bedeutet, dass es praktisch geht.«
    Sein Gegenüber antwortete nicht sofort. Vermutlich wollte er erst einmal abschätzen, mit wem er es zu tun hatte.
    »Nun«, sagte er schließlich, »klar, wenn einer ein Boot hat und versucht, dort anzulegen … samstags oder sonntags vielleicht,
     wenn die Arbeiter nicht da sind … Das |325| Gefängnis ist aber in einem üblen Zustand, in manchen Zellen ist der

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