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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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Helden. Und zum
     ersten Mal im Leben hatte Giuseppe Risso sich zu Hause gefühlt, umgeben von Freunden.
     
    Mario Martone war auch der beste Tätowierer im Gefängnis gewesen. Er hatte die Körper Hunderter Gefangener mit Totenköpfen,
     Engeln, Frauennamen, Herzen und Dolchen verziert. Und als der Wärter ihn bat, ihm eine Tätowierung zu machen, hatte er ihn
     verblüfft und tadelnd angesehen: »Das kannst du nicht. Das verbietet die Vorschrift.«
    »Zum Teufel mit der Vorschrift.«
    »Die könnten dich rausschmeißen.«
    Giuseppe zuckte mit den Schultern. »Wir fliegen sowieso bald alle raus. Das wissen wir beide. Der Direktor ist ein |332| anständiger Mensch, und was wir hier erleben, ist ein schöner Traum, aber wie alle schönen Träume wird er nicht von Dauer
     sein. Deshalb will ich ein Andenken an diese Jahre.«
    Mario hatte nur gesagt: »Zieh das Hemd aus!« Dann hatte er Nadel und Tinte geholt.
    Es hatte viele Tage gedauert, bis die Zeichnung des Gefängnisses auf Giuseppe Rissos Brust fertig war. Als dieser sich im
     Spiegel sah, lächelte er zufrieden und bat ihn noch, Namen und Eintrittsdatum hinzuzufügen: Santo Stefano 1960.
    Kaum hatte der Häftling die letzte Ziffer geschrieben, hielt er mit der Nadel in der Luft inne und schaute den Freund mit
     ernster Miene an. »Ich muss dir etwas anvertrauen. Etwas, was Gaetano Bresci betrifft.«

|333| Siebenundfünfzig
    Luciani
    Ventotene, April
     
    »Sind Sie sicher, dass Sie Polizeikommissar sind?«
    Marco Luciani schrie, um den Lärm des kleinen Außenbordmotors zu übertönen: »Ich habe Ihnen zwei Mal den Ausweis gezeigt.
     Warum behalten Sie ihn nicht? Dann können Sie jedes Mal nachsehen, wenn Ihnen Zweifel kommen!«
    Der Buchhändler, der offensichtlich länger keine Zeitung mehr gelesen hatte, hob entschuldigend die Hand. »Okay, es kommt
     mir halt nur komisch vor … Sie hätten sich doch eine Genehmigung besorgen können.«
    »Ich will es mir aber ohne allzu viel Publicity ansehen.«
    Der Schiffer, der bisher noch kein Wort gesagt hatte, schüttelte den Kopf. »Egal, was du auf einer Insel wie dieser tust,
     es erfährt sofort alle Welt. Jede Wette, dass uns irgendjemand genau in diesem Moment beobachtet.«
     
    Minister Ranieri stand auf der Terrasse seiner Villa und folgte mit dem Fernglas der weißen Kielwasserspur, die das Boot hinter
     sich herzog, während es bereits auf halbem Weg nach Santo Stefano war. »So manch einem hat die Neugier schon das Genick gebrochen,
     Commissario«, flüsterte er. Dann ging er zurück ins Haus und rief Belmondo.
     
    »Wie viele mögliche Anlegestellen gibt es?«, fragte der Kommissar, als sie dicht an der Insel waren.
    »Die bequemste, um zum Gefängnis zu kommen, liegt vor uns: die Marinella. Fährt man weiter nach Norden, |334| kommt der Anlegeplatz Nummer vier, wenn wir in die Gegenrichtung abdrehen, kommt die Vasca Giulia. Die anderen sind von Erdrutschen
     verschüttet.«
    Marco Luciani betrachtete skeptisch den Anlegeplatz, der vor ihnen lag: Es gab eine Art Treppe, die in den Stein geschlagen
     war, dann einen steilen Pfad, der ins Binnenland führte.
    »Gibt es denn keine Strände?«
    »Nein, alles Felsküste«, antwortete der Schiffer. »Ich versuche, so nah wie möglich ranzukommen, haltet euch bereit, um an
     Land zu springen.«
    Der Buchhändler schaffte es problemlos, Luciani wäre fast abgerutscht und landete auf den Händen und einem Knie, wofür er
     sich ein bisschen schämte. Sie baten den Bootseigner, in ein paar Stunden zurückzukommen, dann kletterten sie den Pfad hinauf.
    »Sind wir sicher, dass niemand da ist?«
    »Die Arbeiter und die Archäologen fahren am Wochenende nach Hause, und da die Wettervorhersage schlecht war, sind sie schon
     seit Donnerstag weg. Es dürfte nur der Gebäudewart da sein. Aber machen Sie sich keine Sorgen, er ist mein Cousin.«
    Der Gebäudewart hatte sie tatsächlich schon vom Fenster seines Hauses aus gesehen und kam ihnen entgegen. Der Buchhändler
     stellte die Männer einander vor und erklärte, dass der Kommissar das Gefängnis sehen wolle. Der Mann zögerte einen Moment,
     aber angesichts des Dienstausweises holte er dann doch den Schlüssel für das Vorhängeschloss am Eingangstor. Er ließ sie eintreten
     und brummte: »Tut euch nicht weh, sonst sitze ich in der Tinte.« Dann kehrte er zu seiner Siesta zurück.
    Der Gefängnisbau war gewaltig, aber das Rosa der überstrichenen Fassade und das Pastellgelb der restlichen Mauern standen
     in

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