Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Simon und wendet sich zur Tür. »Schön, dass wenigstens einer weiß, was hier vor sich geht …«
Gavin schenkt mir ein schadenfrohes Lächeln, dann folgen er und Jamie Simon durch die Tür. Da Simon den beiden den Rücken zukehrt, sieht er nicht das Paintball-Gewehr in Gavins Hand.
Aber Pete schon. Er reißt sowohl Gavin als auch Jamie die Waffen aus der Hand und wirft jedem der beiden einen bösen Blick zu. Sie schleichen mit enttäuschten Gesichtern davon. Kaum sind sie außer Hörweite, funkelt Pete mich an.
»Ernsthaft?«, sagt er. »Ich soll diesen Armleuchtern hinterhergehen und mich ein zweites Mal mit Farbe beschießen lassen?«
»Nun ja«, sagt Cooper. »Sie sind ja jetzt bewaffnet. Schießen Sie einfach zurück.«
»Die Basketballer sind brave Jungs«, sage ich rasch, als ich den Blick sehe, den Pete meinem Freund zuwirft. »Sie werden ihre Waffen niederlegen, wenn sie hören, dass die Campus-Polizei da ist.«
Pete wirft die Gewehre auf die Couch, ohne besonders beruhigt zu wirken. »Für wen ist eigentlich der Krankenwagen?«, fragt er mit einem Nicken in Richtung Fenster.
Es überrascht mich nicht, dass er erraten hat, dass die Sirene zu einer Ambulanz gehört und dass diese Ambulanz vor der Fischer Hall gehalten hat. Pete arbeitet schon sehr lange für das New York College. Er hat sich vorgenommen, so lange hierzubleiben, bis er sein Bonuspaket einlösen und sich in der Casita seiner Familie in Puerto Rico zur Ruhe setzen kann.
»Für jemanden im Penthouse«, sage ich.
Pete blickt noch missmutiger drein. »Was machen die denn hier? Ich dachte, die Allingtons verbringen den Sommer in ihrem Haus in den Hamptons. Dort kann die Lady sich nämlich mit Long Island Iced Tea die Kante geben, ohne dass es einer auf dem Campus mitbekommt.«
Pete hat recht: Mrs. Allington, die Frau von Präsident Allington, ist dafür bekannt, dass sie gern zu tief ins Glas schaut. Das macht das Leben im Penthouse eines Gebäudes, in dem man sich den Aufzug mit siebenhundert Studenten teilen muss, gelegentlich zu einer Herausforderung. Mrs. Allington ist aber außerdem eine Frau, die im Notfall einen kühlen Kopf bewahrt … sie hat mir schon einmal das Leben gerettet. Nicht dass sie mich seitdem kennen würde. Trotzdem gibt es nur wenige Dinge, die ich nicht tun würde, um ihre Privatsphäre und ihren Ruf zu schützen.
Dies hier ist allerdings eine Situation, in der Mrs. Allington meine Diskretion nicht benötigt.
»Ich glaube, dieses Mal ist es nicht Mrs. Allington«, sage ich.
Pete macht ein verdutztes Gesicht. »Ist der Präsident ohne sie in die Stadt zurückgekehrt? Das sieht ihm gar nicht ähnlich.«
»Nein«, sage ich. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Allingtons nicht diejenigen sind, die die nicht genehmigte Party feiern.«
»Wer dann?«, fragt Cooper.
»Ihr Sohn.«
3
Bank Card Lover
In the club, bodies tight
Think I may, think I might
See your face across the floor
That’s when you tell me the score
Late at night, lobby light
Press my code, away we go
Hours pass, you make it last
Just so long as I’ve got the cash
He’s a bank card lover
Girls warned me about him
Just a bank card lover
Don’t let him under your skin
Club is closed, money’s tight
I’m going home alone tonight
I don’t even know his name
But I’m not feeling any shame
I know he’s just a bank card lover
The other girls were right
Just a bank card lover
Gave me the ride of my life
(Tanzeinlage, Wiederholung)
Bank Card Lover
Gesang: Tania Trace
Text und Musik: Larson/Sohn
Aus dem Album »So Sue Me«
Cartwright Records
Drei Wochen in Folge
in den Top 10 der Billboard Hot 100
»Warum tun wir das schon wieder?«, fragt Cooper.
Wir sind allein in einem der uralten Aufzüge der Fischer Hall, der zum Penthouse hochrumpelt. Pete hat uns verlassen, um Simon beizustehen.
»Weil Christopher Allington in der Vergangenheit nicht gerade das beste Urteilsvermögen bewiesen hat«, antworte ich. »Ich möchte sichergehen, dass er nicht wieder seine alten Tricks abzieht. Ich hoffe nur, der Krankenwagen ist für seine Mutter und nicht für irgendein junges Ding, das er mit K.-o.-Tropfen gefügig gemacht hat.«
Cooper schüttelt den Kopf. »Du denkst immer nur das Beste von den anderen, nicht? Das liebe ich am meisten an dir, deinen grenzenlosen Optimismus und deinen Glauben an das Gute im Menschen.«
Ich sehe ihn mit schmalen Augen an, aber ich kann es nicht bestreiten. Es gibt nur wenige Menschen, die ich
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