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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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durch meine Arbeit in der Fischer Hall kennengelernt habe – ein Job, den ich mit etwas Glück bekam, nachdem ich zuerst bei Cartwright Records rausgekickt worden war und anschließend aus dem Bett meines Exfreunds –, und die ich nicht des Mordes verdächtigte. Es ist erstaunlich, wie oft ich richtiglag.
    Möglicherweise ist das ein Instinkt, den ich in den Jahren entwickelt habe, als ich in der Unterhaltungsbranche beschäftigt war. Nicht dass es unter Musikern viele Mörder geben würde, aber viele von ihnen sind tatsächlich auf die eine oder andere Art gestört. Vielleicht ist es gerade das, was sie ursprünglich zu diesem Beruf hinzieht. Sex, Drugs and Rock ’n ’Roll sind alles Möglichkeiten, um seine inneren Dämonen zu exorzieren …
    Was letzten Endes dazu geführt hat, dass ich bei Cooper Cartwright einzog. Nachdem ich entdeckt hatte, dass mein Freund Jordan – Coopers Bruder und der Leadsänger von Easy Street –, mit dem ich damals zusammenwohnte, ein paar seiner inneren Dämonen mit dem neuen aufstrebenden Star von Cartwright Records, Tania Trace, in unserem Bett austrieb, hatte ich nichts, wo ich sonst hinkonnte.
    Cooper und ich schlossen eine Art geschäftliche Abmachung: Er vermietete an mich die obere Etage seines Sandsteinhauses in Greenwich Village, während ich als Gegenleistung seine Rechnungen schrieb. Wie wir es geschafft haben, es fast ein Jahr lang beim Geschäftlichen zu belassen, ist mir ein Rätsel, besonders weil wir in den letzten drei Monaten – wir hatten uns endlich gegenseitig unsere wahren Gefühle gestanden – zu viele Male, um sie zählen zu können, in jedem Raum des Hauses übereinander herfielen (außer im Keller, wegen der Spinnen).
    »Nun«, sage ich zu meiner eigenen Verteidigung, »als ich das letzte Mal mit Christopher gesprochen habe, er zählte er mir, dass er einen Tanzschuppen oder einen Nachtclub oder so was in der Art aufmacht. Das passt doch ins Bild von solchen Typen, oder nicht? Frauen K.-o.-Tropfen ins Glas zu schütten?«
    Der Sohn des College-Präsidenten und ich sind, gelinde ausgedrückt, keine Freunde, hauptsächlich weil er eine Weile lang nicht nur tatsächlich jede Fischer-Hall-Studentin, die er in sein Bett locken konnte, flachgelegt hat, sondern auch weil ich ihn damals verdächtigt habe, sie ermordet zu haben. Der Umstand, dass im zweiten Punkt seine Unschuld bewiesen wurde, ist dabei nebensächlich. Der erste Punkt entspricht dafür den Tatsachen.
    »Warum sollte ein angehender Nachtclubmogul, der gern mit jungen Mädchen ins Bett steigt, noch bei seinen Eltern wohnen?«, fragt Cooper.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Christopher eine eigene Wohnung in Williamsburg hat«, sage ich. »Er lässt sich hier nur blicken, wenn seine Eltern nicht in der Stadt sind.«
    Das habe ich jedenfalls aus dem geschlossen, was ich heute Morgen beobachtete. Er schlich sich aus dem Auf zug gegenüber meinem Büro, um einen Übernachtungsgast auszutragen. Es fällt immer direkt auf, wenn in der Fischer Hall jemand vor zehn Uhr aus dem Aufzug steigt, da nur sehr wenige Studenten des New York College vor elf Uhr eine Vorlesung besuchen. Und es fällt ganz besonders auf, wenn es sich dabei um den Sohn des Präsidenten und um eine Blondine Ende zwanzig handelt, die Businesskleidung, Louboutins und eine 20000-Dollar- Goldrolex trägt. Obwohl ich anerkenne, dass Christopher zur Abwechslung einmal eine Freundin in seinem Alter gefunden hat.
    »Williamsburg«, sagt Cooper mit einem Knurren. »Natürlich. Wo sonst würde ein junger Vergewaltiger, der etwas auf sich hält, heutzutage residieren, wenn nicht im angesagten Viertel für Indie-Rock und Hipster-Kultur?«
    Ich schenke ihm einen verdrossenen Blick. »Wo sollen sie auch sonst wohnen in Anbetracht der Tatsache, dass sie alle durch die hohen Mieten aus dem Village verdrängt wurden, dank dieser Universität, diverser Berühmtheiten und Treuhandfondserben wie dir?«, entgegne ich spitz, während die Anzeige über unseren Köpfen die 19 erreicht.
    »Touché«, sagt er mit einem Grinsen. »Aber ich habe nur das Haus geerbt und keinen Treuhandfonds. Und du bist die einzige Berühmtheit in diesem Viertel. Trotzdem frage ich mich, warum …«
    Die Lifttür gleitet auf, bevor er seinen Satz beenden oder ich ihm widersprechen kann. Ich war vielleicht früher einmal berühmt, als der Chihuahua von Taco Bell populär war, aber heute werde ich noch ungefähr so oft erkannt wie das verstorbene Maskottchen. Wir sehen, dass

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