Keine Schokolade ist auch keine Loesung
wünscht sich keine Kinder. Ich weiß, dass Tom auch keine haben möchte. Besteht denn wirklich die Möglichkeit, dass Cooper genauso denkt?
»Eltern zu sein ist der schwierigste und anspruchsvollste Job der Welt«, sagt Cooper. »Selbst wenn man alles richtig macht, kann man immer noch mit einem Kind enden wie … Ich denke, in den letzten zwei Wochen haben wir genügend Beispiele gesehen für die Art von Kinder, mit denen man enden kann. Ich glaube, das Schlimmste, was man machen kann, ist, ein Kind zu bekommen, weil man meint, dass das von einem erwartet wird, oder weil alle anderen eins haben oder weil man nicht weiß, was man sonst aus seinem Leben machen soll. Aber wenn man sich für ein Kind entscheidet, muss man sich hundertprozentig auf diese Aufgabe einlassen. Und wenn du mich fragst, Heather, hast du dich bereits eingelassen.« Er zeigt wieder in Richtung Fischer Hall. »Ob du es nun zugeben willst oder nicht, du hast einen Haufen Kinder. Sie sind nur schon trocken. Und du musstest dich weder unters Messer legen noch deine Gesundheit riskieren, um sie herauszupressen.«
»Okay«, sage ich. »Also gut. Aber ich glaube nicht wirklich, dass Gavin oder eins der anderen Kids uns im Alter unterstützen werden, du vielleicht?«
»Heather, niemand sollte Kinder bekommen, um sich von ihnen im Alter unterstützen zu lassen. Das ist einer der schlimmsten Gründe auf der Welt, um sich fortzupflanzen … fast genauso schlimm, wie ein Baby zu bekommen, um eine zerrüttete Ehe zu retten. Die Leute müssen für sich selbst sorgen. Oder wird von uns einer unsere Eltern unterstützen, wenn sie mal alt sind?«
»Gott, nein«, rufe ich, entsetzt über die Vorstellung.
Cooper greift nach meiner Hand und drückt sie. »Verstehst du nun? Es gibt keine Garantie. Es kann sein, dass wir Kinder haben, die sich später zu einer Cassidy Upton entwickeln oder, schlimmer noch, zu einem Gary Hall.«
Das ist noch eine Sache, die ich nie in Erwägung gezogen habe − dass aus Jack, Emily und Charlotte kleine Arschlöcher werden könnten.
»Das ist wahr«, sage ich. »Aber sie könnten auch so werden wie wir.«
»Heather«, sagt er, »muss ich dich daran erinnern, dass wir unsere Eltern nicht ausstehen können?«
Ich breche in Lachen aus. »Aber unsere Eltern sind ätzend. Wir nicht.«
»Sieh mal.« Er drückt wieder meine Hand. »Ich bin glücklich, so wie die Dinge momentan sind … glücklicher, als ich jemals in meinem Leben war. Wenn es dich glücklich macht, ein Kind zu bekommen, dann ist das in Ordnung, dann werden wir eins bekommen. Aber ich komme auch gut damit zurecht, wenn wir … Wie nennt man das noch mal? Ach ja, wenn wir kinderlos bleiben.«
Ich sehe ihn mit schmalen Augen an. »Sagst du das jetzt nur, damit ich mich besser fühle, weil die Chancen, dass ich jemals ohne medizinische Hilfe schwanger werde, so minimal sind?«
»›Erzähl mir nicht, wie meine Chancen stehen‹«, erwidert er.
Erleichtert drücke ich auch seine Hand. »Das war die schlechteste Han-Solo-Imitation, die ich jemals gesehen habe«, sage ich. »Aber danke.«
Eine Anspannung, die mir vorher nicht einmal bewusst gewesen ist, scheint von meinen Schultern abzufallen, und meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich bin mir nicht sicher, ob es Tränen der Freude, der Trauer oder der Erleichterung sind.
Das heißt nicht, dass ich Jack, Emily und Charlotte abgeschrieben habe. Wenn sie eines Tages kommen, ist das toll. Aber der Druck, dass sie eines Tages kommen müssen, oder dass ich mich irgendwie unvollständig oder als Versagerin fühle, ist weg. Und das fühlt sich fast so gut an, wie es der Moment tat, als Gary Hall die Mündung seines Revolvers von meinem Kopf wegnahm.
»Bedank dich noch nicht bei mir«, sagt Cooper. »Ich glaube, ich kann mir denken, worauf das alles hinauslaufen wird, und wenn du glaubst, dass ich dich jedes Nichtsnutzspielzeug adoptieren lasse, das dir in der Fischer Hall über den Weg läuft, hast du den Verstand verloren.«
»Das sind keine Spielzeuge«, sage ich, ziehe meine Hand aus seiner und wische mir verstohlen die Tränen ab. »Das sind junge Erwachsene, die nur ein gutes Vorbild und ein bisschen Führung in ihrem Leben brauchen. Und eine Unterkunft mit Verpflegung gegen zwanzig Arbeitsstunden am Empfang oder in meinem Büro.«
»Nun, was auch immer sie sind«, sagt Cooper, »wir haben dringendere Dinge, über die wir uns Gedanken machen sollten. Zum Beispiel, was wir wegen Miss Mexiko unternehmen
Weitere Kostenlose Bücher