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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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während er mir seinen Revolver an die Schläfe drückt und den Abzugshahn spannt, »gibt es wohl keinen Grund, dass ich deine Freundin hier nicht erschieße, oder?«
    Ich erstarre. Wenn ich vorhin gedacht habe, in mir würde es beben, fühlt es sich nun tatsächlich so an, weil ich mir sicher bin, dass eine Spielzeugpistole nicht so ein Geräusch macht, wenn der Hahn gespannt wird. Das weiß ich, weil Cooper im Bemühen, mich an Schusswaffen zu gewöhnen, damit ich nicht mehr bei ihrem bloßen Anblick nervös werde, mir gezeigt hat, wie seine Glock funktioniert (obwohl er noch keine Gelegenheit hatte, mich zum Schießstand mitzunehmen, weil er damit beschäftigt war, Tania zu beschützen). Und jedes Mal, wenn eine Patrone in der Trommel einrastete, machte das ein ähnliches Geräusch wie das, das ich eben gehört habe.
    Nun werde ich nie mehr die Gelegenheit haben, Cooper zum Schießstand zu begleiten, um zu lernen, wie man schießt, wird mir bewusst. Weil ich gleich sterben werde.
    »Ist es das, was du willst, Tatiana?«, fragt Gary Hall. Seine Stimme klingt vor Verzweiflung heiser. Er um klammert meinen Oberarm und zieht mich an sich. Dabei nehme ich kurz seinen Geruch wahr. Er riecht nach Mottenkugeln – das Mr.-St.-Clare-Kostüm ist offensichtlich länger nicht getragen worden – und Schweiß. Die Waffe riecht nach Öl und nach Tod. »Willst du mich wirklich so weit treiben? Du zwingst mich ja förmlich dazu. Genau wie du mich gezwungen hast, die ganzen Leute zu verletzen.«
    Ich kann nicht glauben, wie abgedroschen er klingt. Hey, Kumpel, würde ich am liebsten zu ihm sagen. Du brauchst Stephanie, um deinen Text aufzupeppen.
    Aber diese Szene aus Jordan liebt Tania stand nicht im Drehbuch. Gary Hall ist zutiefst gestört.
    »Wärst du einfach nur bei mir geblieben und hättest mir den Respekt entgegengebracht, den ich verdient habe nach allem, was ich für dich getan habe«, fährt Gary fort, »wäre niemand zu Schaden gekommen.«
    »Ich bin nicht für deine Taten verantwortlich, Gary«, entgegnet Tania. »Dafür bist du ganz allein verantwortlich.«
    Mir kommt der Gedanke, dass Tania sich womöglich doch therapeutische Hilfe gesucht hat, ohne mein Wissen. Ich wünschte nur, sie würde sich das hier für einen Zeitpunkt aufsparen, an dem Gary mir nicht eine geladene Waffe an den Kopf hält.
    »Du zwingst mich dazu, Tatiana!«, schreit er und stößt die Mündung seiner Waffe in meine Turmfrisur, sodass sich einzelne Ringellocken aus den vielen Klammern lösen, mit denen sie fixiert sind. »Ich habe nichts mehr zu verlieren. Ob diese Frau hier lebt oder stirbt, liegt ganz allein an dir.«
    Tanias Gesichtsausdruck ändert sich. Vielleicht ist ihr gerade klar geworden, was ich bereits erkannt habe – mit Gary zu diskutieren hat keinen Sinn, weil er nicht zurechnungsfähig ist. Er wird nie aufgeben, bevor er nicht bekommt, was er will, nämlich Tania.
    Ich sehe, wie der Kampfgeist in ihr erlischt … zusammen mit der Hoffnung. Ihre schmalen Schultern sacken herunter.
    »Also gut«, sagt sie leise. »Also gut, Gary. Ich komme mit dir. Aber lass zuerst Heather gehen.«
    Er grinst triumphierend und schubst mich dann zur Seite.
    Ich bin mir nicht sicher, was mich dazu veranlasst. Ich schätze, es ist der Wunsch, nicht sterben zu müssen, aber ich kann auch nicht zulassen, dass jemand anderes stirbt. Deshalb reiße ich Tania Miss Mexiko aus den Fingern, wirble herum und stoße den spitzen spanischen Kamm, der am Puppenkopf klebt, mit aller Kraft unterhalb des Verbands in Garys Hand, die die Waffe hält.
    Puppen sind eigentlich nicht dafür bestimmt, als Waffe benutzt zu werden. Folglich bricht Miss Mexikos Kopf ab – zusammen mit dem Kamm, der in Garys Haut stecken bleibt.
    Aber Garys Verblüffung und Schmerz sind so groß, dass er die Waffe mit einem Schrei sinken lässt. Unbeabsichtigt drückt er den Abzug durch und feuert eine Kugel ab.
    Zum Glück schlägt sie nur in dem Treppenabgang ein, der zum Saal führt, und verletzt niemanden. Aus dem Publikum dringt eine Mischung aus Raunen, Rufen und vereinzelten Schreien zu uns hoch. Ich bin mir sicher, die Polizisten vom NYPD und die Campus-Sicherheitsleute, die im Saal postiert sind, haben den Schuss gehört und sind bereits auf dem Weg in den Backstagebereich. Ich hoffe nur, sie kommen nicht zu spät.
    Ich schnappe mir Tanias Hand und zerre sie hinter die Stoffkulisse, wo ich sie unter einen Tisch zwischen den Theaterrequisiten drücke, um neben ihr in Deckung zu

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