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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Dafür brachte sie jedoch mindestens fünf Kilo mehr auf die Waage. Von dem blöden Schnupfen mal ganz zu schweigen.
    „Warum sollte ich?“
    Was sollte er? Sie beachten?
    Och, na ja, innere Werte? Ich bin ein Mensch mit verdammt wichtigen inneren Werten, ehrlich!
    Ach so, er bezog sich auf das andere. Tina räusperte sich und besann sich tapfer auf ihre Wut, die ganz tief unten irgendwo auch noch existierte. Nach einem erneuten Räuspern, brachte sie es auf einen akzeptablen abfälligen Blick – so hoffte sie. „Du kamst mit vollem Karacho angerast, ich konnte überhaupt nicht ausweichen. Was soll der Scheiß?“
    „Du willst mir sagen, du hast meinen
roten
Wagen übersehen?“ Sein Blick erzählte von verdammt falscher Besorgnis. „Irgendetwas mit deiner Brille nicht in Ordnung? Nicht richtig poliert, vielleicht?“
    „Danke, alles bestens“, erwiderte sie kühl. „Falls du glaubst, ich erzähle den Cops diesen Mist, hast du dich geschnitten. Du hattest mindestens achtzig Sachen drauf!“
    Sein Lächeln war schon mal verschwunden. „Und du kannst das einschätzen?“
    „Verlass dich drauf!“
    „Machen wir uns nichts vor“, grinste er. „Mit
dem
Ding auf der Nase wirst du vor Gericht recht alt aussehen. Kein Schwein nimmt dir deine Story ab, man wird einstimmig auf Maulwurfsyndrom plädieren.“ Das fand er wohl irre witzig, denn das Grinsen wurde breiter.
    Obwohl sie das in seiner Gegenwart niemals für möglich gehalten hätte, wurde Tina langsam tatsächlich wütend. Kein Trost, nicht der Anflug von Schuldbewusstsein! Nicht einmal auf etwas
Freundlichkeit
brachte es dieser kleine arrogante Idiot.
    Mühsam setzte sie sich auf, angelte nach einem Taschentuch und schnäuzte sich ausgiebig und lautstark die Nase. Zu allem Überfluss wirkte er inzwischen auch noch angewidert.
    Schön!
    „Mein Dad ist im Ermittlungsdienst tätig.“ Das klang etwas nasal. „Meinetwegen lassen wir es gern auf eine Verhandlung ankommen. Soweit ich weiß, kann man anhand der Bremsspuren deine Geschwindigkeit ganz gut ermitteln. Zeugen gab’s auch ...“ Sie hob die Schultern. „Mal sehen, wer Glück hat, oder? Was soll schon groß passieren?“ Andächtig bewegte Tina ihr Bein. „Auuuuu! Ahhhhh!“ Nicht ganz erfolgreich gelang es ihr, das nächste schmerzerfüllte Stöhnen zu unterdrücken. Die Miene des arroganten Cabrioletfahrers wirkte mit einem Mal eisig.
    „Die Schmerzen werden bestimmt vergehen“, mutmaßte sie lässig. „Aber was für ein Pech, dass ich jetzt für
Monate
nicht an den Vorlesungen teilnehmen kann. Das wirft mich um mindestens ein Semester zurück. Die zusätzlichen Studiengebühren, die Behandlungskosten, ach so, ich glaube, ich benötige eine Pflegekraft, ich kann ja
überhaupt
nicht laufen. Ohne Schadenersatz wird das nicht abgehen und deinen Führerschein kannst du wohl auch vergessen ...“
    Mit erwartungsvoll gespitzten Lippen und erhobenen Augenbrauen beobachtete sie ihn.
    Nach erstaunlich kurzer Zeit ertönte sein ergebenes Seufzen, er setzte sich wieder, lehnte sich zu ihr vor und legte das Kinn in eine Hand. „Okay, was willst du?“
    Und schon hatte er Tina umfassend entwaffnet. Innerhalb weniger Sekunden eroberte die verhasste Hitze ihr Gesicht. Verdammt, er besaß grüne Augen, mit zwei winzigen braunen Punkten im rechten.
    „Ich ... ich ...“
    „Was?“, erkundigte er sich sanft. Das Lächeln kehrte zurück und Tina schwebte auf Wolke 250.
    Er war so süß!
    „Du willst mich doch nicht wirklich in Schwierigkeiten bringen, oder?“
    Wie in Trance schüttelte sie den Kopf, aus dem Lächeln wurde ein Strahlen –
oh, war der süß!
    „Das ist ehrlich nett von dir. Wie heißt du eigentlich?“
    „Tina ...“
    „Was für eine wundervolle Bezeichnung für ein ausnehmend interessantes Mädchen.“
    „Hmmm ...“
    „Ich bin Daniel.“
    „Ich weiß ...“
    „Wollen wir diese unrühmliche Geschichte nicht einfach vergessen? Wenn du bei den Cops bei meiner Version bleibst, ist uns fraglos allen geholfen, oder?“
    Indes erklomm Tina immer luftigere Höhen. „Hmmm ...“
    „Ich könnte dich möglicherweise zur Uni fahren und nachmittags nach Hause bringen, was sagst du dazu?“
    Wozu? Ach, egal! „Hmmm ...“
    Und – unmöglich – das Strahlen nahm noch einmal an Intensität zu, proportional dazu hatte sich die Stimme inzwischen auf ein Hauchen gesenkt. „Das ist doch ein Wort. Wann kannst du hier raus?“
    „Morgen ...“
    „Morgen schon,
wunderbar!
Soll ich dich

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