Keiner kuesst so heiß wie du
habe befürchtet, unser Leben würde dadurch noch komplizierter werden, als es ohnehin schon ist.“
Er zögerte einen Augenblick und blickte mit einem leichten Stirnrunzeln zur Seite. Brookes Magen drehte sich, ihr kamen Zweifel. Vielleicht war er einfach nur hier, um „das Richtige“ zu tun. Falls sie schwanger war. Sie spürte, wie ihre Hände in seinen ganz kalt wurden.
„Brooke, ich möchte dich heiraten.“ Er sah ihr in die Augen. Es war ein aufrüttelnder Blick. „Ich will Kinder mit dir. Und ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen.“ Die schnell und aufgeregt gesprochenen Worte wirbelten ihr im Kopf herum. War das hier vielleicht irgend so ein verrückter Traum? Das konnte doch nicht wirklich passieren, hier, mitten in ihrem Wohnzimmer an einem ganz normalen Wochentag.
Oder doch?
„Brooke, alles in Ordnung?“
„Ich … ich weiß nicht.“ Sie blickte ihn an, erstaunt und fragend. „Was hast du gerade gesagt?“ Sie musste sich verhört haben.
Dann lächelte er, und sein Grübchen kam zum Vorschein. „Ich sagte, ich möchte dich gerne heiraten.“ In seinen Augen blitzte es vergnügt auf. „Du, Brooke Nichols und ich, RJ Kincaid. Ein Ehepaar.“
Sie holte tief Luft. Er wollte sie heiraten? Ihr Herz begann zu rasen, doch dann riss sie sich mit aller Macht zusammen. Besser, sie hakte nach. „Fragst du mich das, weil ich vielleicht schwanger bin?“
„Ganz und gar nicht. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. In guten wie in schlechten Tagen, all das eben. Was meinst du?“
„Klingt … gut.“ Allmählich bahnte sich die Freude in ihr den Weg. Plötzlich stand sie im Leiterspiel wieder auf der obersten Sprosse und hörte im Geiste, wie man ihr von der obersten Ebene aus zujubelte. Das Bild von RJ und ihr, Hand in Hand in einer Kirche auf dem Weg zum Altar, schoss ihr durch den Kopf. „Wirklich gut.“
Doch dann erwischte es sie plötzlich eiskalt.
RJ wusste ja noch nicht, dass sie den Mörder ins Gebäude gelassen hatte und damit quasi mitschuldig am Tod seines Vaters war.
Ihr Traum zerplatzte schlagartig.
„Was ist denn? Du bist ja ganz blass.“ RJ blickte sie besorgt an.
„Du weißt es nicht, oder?“
„Ich weiß was nicht?“
Sie schluckte und ballte die Hände, die noch in seinen lagen, zu Fäusten. „Ich habe den Mörder ins Gebäude gelassen.“
RJ ließ ihre Hände los, als hätte er sich verglüht. „Was redest du denn da?“
Schmerzerfüllt sah sie, wie seine Miene sich verdunkelte. Zitternd atmete sie ein. „Ich habe mich wieder daran erinnert, dass ein Fremder gemeinsam mit mir das Foyer betreten hat. Allerdings gibt es keine Aufnahme von ihm, geschweige denn einen Namen. Keiner weiß, wer er ist. Höchstwahrscheinlich hat er sich irgendwo versteckt, und dann …“, sie schluckte, „… hat er deinen Vater umgebracht.“
Sie starrte auf den Boden, unfähig, RJ ins Gesicht zu blicken.
„Matt hat mir gesagt, du hättest jemanden gesehen und noch einmal mit der Polizei gesprochen.“ Seine Stimme war tonlos. „Aber er hat nicht gesagt, dass du ihm die Tür geöffnet hast.“
„Er war nur jemand, der an einem stürmischen Nachmittag ins Gebäude geeilt kam. Ich habe ihn ja kaum richtig wahrgenommen.“ Tränen stiegen in ihr hoch. „Es tut mir so leid.“ Sie blickte auf und sah Schmerz in RJs Augen.
Doch anstatt zu gehen, trat er einen Schritt vor und umarmte sie. „Ich weiß, dass du meiner Familie oder der Firma niemals schaden würdest.“ Seine Wärme umfing sie, sein würziger Duft betörte ihre Sinne. „Wir alle wissen das.“ Er trat etwas zurück, damit er sie anschauen konnte. „Keiner macht dich für Dads Tod verantwortlich. Immerhin haben wir jetzt einen Verdächtigen, den die Polizei suchen kann.“ Sie erschauerte, als er das Gesicht an ihren Nacken legte und sie seinen Atem spürte. „Und ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dich vermisst habe.“ Die Leidenschaft seiner Worte rührte sie.
„Ich habe dich auch vermisst.“ Ihre Stimme war sehr leise. Doch ihr Herz füllte sich wieder mit der Hoffnung und der Liebe, die sie in den letzten Tagen versucht hatte zu verdrängen. Doch er liebte sie! „Ich liebe dich, RJ. Ein Teil von mir hat dich seit Jahren geliebt. Doch erst, als wir uns nähergekommen waren …“ Die Stimme versagte ihr plötzlich, doch das war nicht schlimm, denn genau in dem Moment verschloss er ihr die Lippen mit einem Kuss.
Er zog sie eng an sich, und sie versank in seinen starken
Weitere Kostenlose Bücher