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Keiner kuesst so heiß wie du

Keiner kuesst so heiß wie du

Titel: Keiner kuesst so heiß wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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so kompliziert ist?“ Es zerriss ihm fast das Herz. War Brooke jetzt irgendwo mutterseelenallein und machte sich Sorgen? Er verdammte das starke Verlangen, sie zu umarmen und zu trösten.
    „Das ist allerdings ein ziemlicher Schlamassel. Aber besonders nett ist es auch nicht, sie mit ihrer Sorge alleinzulassen. Sie hat Mom doch nicht absichtlich ins Gefängnis gebracht.“
    „Wir brauchen einfach etwas Abstand.“ Zumindest versuchte er damit das Gefühlschaos zu erklären, das in ihm tobte.
    „Du vermisst sie, oder?“
    RJ legte den Briefbeschwerer wieder zurück. „Ich weiß nicht, was ich fühle. Es ist zu viel auf einmal geschehen.“
    „Das Gefühl kenne ich“, sagte Matthew. „Zwischen Susannah und mir war es ganz genauso. Ich glaube, du solltest deiner Intuition folgen.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich so etwas überhaupt besitze. Außerdem wartet eine Menge Arbeit auf uns. Damit Jack Sinclair noch reicher wird.“ Er versuchte zu lächeln.
    Matt verschränkte die Arme vor der Brust. „Nicht das Thema wechseln, Bruderherz.“
    „Aber es stimmt doch. Obwohl Jack fünfundvierzig Prozent der Firma gehören, hält er es nicht für nötig, hier persönlich aufzutauchen. Und was ist mit Nikki, die immer neue Ausreden findet, damit sie sich nicht mit der Buchhaltung beschäftigen muss.“ Er schaffte es sehr wohl, sich von dem Gedanken an Brooke abzulenken.
    „Ich schätze, Nikki glaubt nicht, dass er der Mörder ist. So wie du.“
    „Wie ich? Und was ist mit dir?“
    „Ich kenne den Typen doch kaum. Es ist zu früh für Spekulationen. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Außerdem habe ich von Tony erfahren, dass die Polizei einen neuen Augenzeugenbericht hat. Offenbar war ein fremder Mann kurz vor der Tat im Gebäude gesehen worden.“
    RJ richtete sich auf. „Das ist großartig. Irgendwelche Details?“
    „Ein älterer Herr mit Filzhut und starkem Bostoner Akzent.“ Matt zuckte mit den Schultern. „Ich kann mich an keinen Kunden aus Boston erinnern. Du?“
    „Nein, aber das sind wirklich gute Nachrichten. Ich werde Tony anrufen, um mehr zu erfahren. Hoffentlich lassen sie dann alle Anschuldigungen gegen Mom fallen, damit wir dieses hässliche Kapitel endlich vergessen können.“
    „Die Augenzeugin ist übrigens Brooke. Offenbar hat sie sich an den Mann erinnert und gestern bei der Polizei angerufen.“
    RJ erstarrte. Hatte Brooke sich diesen Mann nur ausgedacht? Einen Moment lang schämte er sich für diesen gemeinen Gedanken, aber er konnte Brooke einfach nicht mehr vertrauen. Und diese Erkenntnis traf ihn wie ein Faustschlag.
    „Wieso so grimmig?“ Matthew zog das Jackett aus und legte es sich über den Arm.
    „Was für ein Zufall, dass sie sich urplötzlich an einen mysteriösen Unbekannten erinnert. Genau in dem Moment, in dem es ihr jeder übel nimmt, etwas verschwiegen zu haben.“
    Matthew trat einen Schritt vor und legte RJ eine Hand auf den Unterarm. „Brüderchen, ich weiß, du bist mit den Nerven am Ende, aber Brooke ist keine Lügnerin. Deshalb hat sie der Polizei ja die Wahrheit erzählt.“
    Eine Welle von Emotionen erfasste ihn plötzlich. Matthew hatte recht. „Sie hat zwar nicht gelogen, aber mir die Wahrheit verschwiegen.“ Er rieb sich die Stirn. „Weil sie Angst hatte, dass ich sie verurteilen würde. Wenn überhaupt, dann ist es meine Schuld, dass sie geschwiegen hat. Ich muss mich bei ihr entschuldigen.“ Plötzlich sprang er auf. „Ich werde zu ihr gehen.“
    Matthew grinste. „Freut mich zu hören. Ich hoffe, sie verzeiht dir, dass du überreagiert hast.“
    RJ schnappte sich sein Jackett. „Ich auch.“
    Brooke wusste nicht, was sie tun sollte. Es war spät am Vormittag, und normalerweise hätte sie jetzt die Post sortiert und den Terminkalender aktualisiert. Alles, was sie an diesem Morgen getan hatte, war, einen Kaffee zu trinken – ohne Koffein natürlich, denn sie konnte ja schwanger sein –, ein paar Yogaübungen zu absolvieren und ihre Bücherregale abzustauben.
    Sie tat einen langen Seufzer und brachte die leere Kaffeetasse in die Küche. Sie fühlte sich, als hätte ihr jemand mit einem großen Messer das Herz aus der Brust herausgeschnitten. Brooke wusste, dass der Schmerz nicht lange auf sich warten lassen würde. Doch im Moment stand sie noch zu sehr unter Schock, um ihn an sich heranzulassen.
    Wie schnell RJs Zuneigung für sie in Verachtung umgeschlagen war. Wahrscheinlich hatte sie ihm nie wirklich etwas bedeutet. Sie war

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