Keiner wie er (German Edition)
nichts an.“
„Weshalb?“, lächelte er. „Lass uns ein wenig plauschen, wo wir gerade die Gelegenheit dazu haben.“
„Welche du erzwungen hast“, erinnerte sie ihn eisig. „Wenn unbedingter Gesprächsbedarf vorliegt, warum versuchst du es nicht mit einem Termin, wie jeder normale Mensch?“
„Das hätte ich wirklich gern getan, aber du bist so schwer erreichbar.“ Sein Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln.
„Was ein Hinweis darauf sein könnte, dass ich nicht erreicht werden möchte .“
„Möglich. Mit einem eigenen Geschäft dürfte man auf diese Art jedoch schnell ins Abseits geraten.“
„Über Schwierigkeiten kann ich mich nicht beklagen“, meinte sie schulterzuckend. „Wie du gewiss weißt, bin ich ausgebucht.“
„Oh, ich schätze, das liegt wohl eher an dem Rundum-Sorglos-Paket, das du den Leuten bietest. Dein letzter Geschäftspartner schien glänzend befriedigt , als er ging.“
Wie so häufig geriet Tinas Lächeln schwach und eher gelangweilt. „Du erstaunst mich. Hast du ihn auch gestalkt? Wenn man dir so zuhört, bekommt man den Eindruck, es gäbe keine echten Inhalte in deinem Leben.“
„Oh, darüber mach dir keine Gedanken. Inhalte habe ich genug.“
„Kein Mensch, der ausgelastet ist, entführt jemanden in diese jämmerliche Einöde, um endlich mal ausgiebig mit ihm zu plaudern“, beharrte sie. „Das riecht für mich nach äußerst beunruhigenden Psychosen.”
„Ich war nie wie andere Menschen, ist dir das entfallen?“, grinste er.
„Auch wenn ich dir damit die eine oder andere Illusion raube, aber ich habe innerhalb der vergangenen Jahre gelernt, dass ihr im Grunde alle ziemlich gleich seid.“
„So?“ Daniel sah auf. „Wie darf ich das verstehen?“
„Gar nicht.“ Ihr Lächeln wurde breiter. „Es geht dich nichts an. Schon vergessen?“
„Ah, stimmt, da war ja noch etwas.“ Er ließ ihre kleinen, verräterischen Hände nicht aus den Augen. Kein neues Beben machte sich bemerkbar. Derzeit nicht, doch das würde es. Es galt nur zu verhindern, dass er schneller aus der Haut fuhr.
„Damals entschied ich, es sei das Beste, die Angelegenheit so zu beenden.“
Ihre Nasenflügel bebten leicht. „Man kann nur beenden, was überhaupt begonnen hat. Ich betrachte einen Abschiedsfick nicht als einen, wie auch immer gearteten Beginn. Dessen Qualität übrigens lag eher im Niedrigbereich. In den vergangenen Jahren erlebte ich bedeutend Besseres. Nun ja, du warst jung, das entschuldigt vieles. Und zum Abschied fiel es durchaus akzeptabel aus!“
Treffer Nummer eins ...
„Ich gebe zu, dieser ‚Abschiedsfick’ geschah keineswegs geplanterweise. In Wahrheit interessiertest du mich tatsächlich nicht als Frau. Zu langweilig, zu fade, auch zu reizlos. Ich habe mich bemüht, aber das Ergebnis gestaltete sich eher mittelmäßig.“
Der rechte Zeigefinger hob sich um einen Millimeter. Treffer Nummer zwei ...
„Womit du bestätigst, was ich bereits seit Längerem ahnte“, erwiderte sie. „Du bist nicht halb so perfekt, wie du immer erscheinen willst. Oder hast du dieses aussichtslose Ziel endlich hinter dir gelassen? Ich meine, selbst du musst ja irgendwann erwachsen werden, auch wenn es bedeutend länger als üblich dauert.“
„Nein, Perfektion ist noch immer mein zweiter Vorname“, grinste er. „Das ist auch der Grund, aus dem ich dir folgte. Nun ja, in Wahrheit sind es zwei. Erstens finde ich, ist mein Werk an dir noch lange nicht vollbracht und zweitens ist die billige Nummer von neulich Nacht deutlich verbesserungswürdig.“
Nummer drei – fast .
„Oh, darum geht es dir? Warum hast du das nicht gleich gesagt?“ Sie wirkte durchaus erleichtert. „Hinsichtlich deines ersten Problems muss ich dich enttäuschen. Du wirst nie wieder Gelegenheit bekommen, irgendwelche angeblichen Verbesserungen an mir vorzunehmen. Ich und mein Äußeres gehen dich einen Scheißdreck an, Grant! Aber du warst nicht zufrieden? Es entspricht zwar nicht meinen üblichen Gepflogenheiten, doch bei dir werde ich eine Ausnahme machen. Der alten Zeiten willen und weil es mir offenbar nicht auf Anhieb gelang, dir zu demonstrieren, wie phantastisch ich besonders dieses Fach beherrsche. Eine Bedingung stelle ich jedoch: Wenn ich es dir anständig besorgt habe, dann beenden wir diesen Mist, du verschwindest aus meinem Leben und ich habe endlich meine Ruhe. Ist das ein Deal?“
„Ein Grandioser, sogar!“, strahlte Daniel. „Mit einer geringfügigen Einschränkung. Nicht du
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