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Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Titel: Keks & Drugs & Rock 'n' Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Virág
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Enttäuschung sich gelegt hat. Und schiebe nicht jede Schuld den Frauen zu.“
    Ich wollte nicht klugscheißern, oder ihm nahe treten, aber gerade er spornt mich dazu an. Kaum sind wir eine Stunde zusammen, schon hat er mir seine Seele ausgekippt und ich wühle in der Hoffnung darin, dass ich ihm einigermaßen beim Aufräumen helfen kann. Es ist gar nicht so schwer. Er ist soweit am Boden, dass ich ihm erstmal Selbstvertrauen einflößen muss. Ich habe das Gefühl, dass er an einem Punkt angelangt ist, wo viele Männer auf die homosexuelle Seite wechseln. Es wäre für ihn einfacher, wenn er jetzt einem Schwulen begegnete, dann würde er seinen latenten Gefühlen freien Lauf lassen. Er rückt sich die Sache so zurecht, dass er sich in den Frauen getäuscht hat. Das ist meines Erachtens Schwachsinn, denn zwischen Männern gibt es auch Beziehungen, Partnerschaften. Er ist von sich selber enttäuscht. Ich versuche ihm beizubringen, dass die Enttäuschung in der Liebe persönlich ist, bezogen auf die bestimmte Partnerin und nicht allgemeingültig für das ganze Geschlecht. Und davon gibt es kein Entkommen. Er soll es von neuem beginnen und Vertrauen haben.
    „Hör zu Paul, ich denke so, dass ein Mann in sich selber noch kein Mann ist. Er braucht eine Frau, die ihn zum Mann macht. Du wirst dich wundern, aber es gibt viele Männer, die gerade durch die Frau zum Mann geworden sind, die sie dann verlassen, um andere mit ihren neuen Qualitäten glücklich zu machen. Ja, diese Männer wissen dann, was sie wollen...oder na ja, was sie eben nicht wollen.“
    „Nein, nein, es wundert mich überhaupt nicht.“ Er starrt nach vorn, aber seine Augen suchen e twas in seinem Inneren.
    Als er mich dann anschaut, sind seine braunen Augenkugeln nach außen und nach innen geöffnet. Er sieht mich und gleichzeitig sich. Denn er kann sich selber aus meinem Gesicht ablesen. Natürlich aber durch meine eigene Auslegung. „Wenn ich es richtig überlege, du hast schon irgendwo recht“ setzt er fort. „Ich hatte von Susan sehr viel gelernt, aber mich hat das letzte halbe Jahr sehr mitgenommen. Ich habe kein Vertrauen... Besser gesagt, nur wenig. Und was denkst du? Kann ich wirklich mit einer Frau glücklich sein?“
    Er fragt es ganz nüchtern und sachlich, ohne Gefühlsdudelei. Es ist nichts weiter passiert, als dass er sein Seelenpuzzlespiel ausgekippt hatte, und ich helfe ihm es zusammenzusetzen. Nach dem Motto; Vier Augen sehen mehr. Auch von den grüngemusterten weißen Bergen...
    Über den Tioga Pass verlassen wir den Yosemite und gleiten über rostgelbe Berghänge der Sierra Nevada hinunter. Vor uns im Tal breitet sich, umgeben von tiefbraunen scharfkantigen Bergen, der lapislazurifarbene Mono See aus. Dort erreichen wir die Highway Nr. 395.
    „Hör zu, Paul, ich bin sicher, dass du glücklich sein kannst, wenn du es nur willst. Ich weiß, was, für ein blödes Gefühl das ist, wenn eine Nummer nicht gelingt. Aber das bedeutet noch nicht, dass alles vorbei wäre. Ach wo. Das hängt auch von der Frau ab, nicht nur von dem Mann.“
    Er sieht mich verwundert mit Anerkennung an.
    „Woher weißt du, dass wir sexuelle Probleme hatten?“
    „Nun... Kann man mit einer Frau ohne sexuelle Harmonie lange zusammenl eben?“
    „Hm. Stimmt!“ Er überlegt etwas ganz tief. „Tja, mein Freund, du hast recht. Schau, da drüben! Wie schön dieser Berghang ist... Vor einigen Millionen Jahren gab es hier mal einen Vulkanausbruch.“
    Die vierspurige Straße führt uns jetzt direkt am Fuße des Berges vorbei, dessen Hang mit rostroten Felsen übersät ist. In der Ebene begleiten uns überall menschengroße Lavasteinbrocken. Eine wunderschöne Landschaft. Rechts die Sierras, links in der Ferne die White Mountains und neben mir Paul.
    Wir rollen in dem flachen Tal weiter nach Süden und er überreicht mir eine Visitenkarte der Kabelfernsehg esellschaft, auf der sein Name, und dass er Manager ist, steht.
    „Weißt du, ich mache, was ich will. Der Inhaber der Firma ist ein Millionär. Er fährt ständig in Urlaub und kommt alle sechs bis acht Wochen zurück, um mich zu fragen, ob alles in Ordnung sei und fährt gleich wieder irgendwohin, nach Honolulu. Ich kümmere mich um das ganze Geschäft. Ihn interessiert nur, ob alles in Ordnung geht. Im Grunde genommen, verdiene ich sein Geld. Aber es ist schon O.K. so, denn so kann ich meine eigenen Reisen als Geschäftsreise abbuchen. So fahre ich donnerstags meistens zum Isabella See. Dreihundertzwanzig

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