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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hindurch und hielt auf die Tieframpe zu, den sichereren Teil des Gebäudes, in dem sich die Büros befanden. Hier war die Halle unbeschädigt. Die öffentliche Sprechanlage stotterte weiterhin.
    Er fand Hulaghs offenstehendes Büro, fand mühsam seinen Weg und entdeckte, daß auch der Bai verzweifelt versuchte, die Sturmschilde zu schließen.
    Draußen war ein Dus. Es hob sich gegen das dünne Plastikglas, das sich durchbog und unter dem scharrenden Angriff der Tatzen zitterte.
    Hulagh setzte seinen Schlitten zurück und fingerte verzweifelt an den Kontrollen. Stavros saß still und beobachtete schreckerfüllt den Angriff. Im Nom gab es nicht eine einzige Tür, die noch funktionierte, und sie konnten nichts tun, falls die Tiere eindrangen. Die Fenster erbebten.
    »Gewehr!« schrie er Hulagh an, versuchte, sich laut verständlich zu machen. »Gewehr!«
    Und er setzte zurück, und Hulagh begriff entweder oder kam zum selben Schluß. Sie fuhren, so schnell es die Schlitten vermochten, und Hulagh steuerte um den Schreibtisch herum, griff nach einer Pistole und hielt sie mit zitternden Händen.
    Aber das Dus zog sich zurück, eine watschelnde braune Gestalt, die rasch hinter dem Regenvorhang über den Platz hinweg verschwand. Es gab noch andere, verschwommene braune Gestalten, die sich sammelten und bewegten, nervös umherliefen; und langsam, als ob sie vergessen hatte, wozu sie hier waren, verschwanden sie in den Straßen der Stadt.
    Rechtzeitig ließ der Regen nach und hinterließ nur pockenähnliche Pfützen. Die Sturmschilde funktionierten plötzlich alle auf einmal, zu spät für den Sturm.
    Die Rundspruchanlage tat es auch wieder und gab ein fortwährendes Gewirr von Befehlen von sich. Stavros Schirme wurden wieder klar.
    »Stavros, Stavros, hören Sie?«
    Klar , sagte er. Alles klar , und schaltete sich ab, denn plötzlich sahen seine Augen nur noch Grau, und er war zufrieden damit, sich ruhig zu verhalten, zu atmen und darauf zu warten, bis das heftige Schlagen seines Herzens und das Rauschen in seinen Ohren nachließen.
    Ein Fenster draußen auf dem zweiten Stock, unterrichtete Stavros Hulagh. Verletzte dort, denke ich.
    »Junglinge werden sich darum kümmern.«
    Keiner von ihnen erwähnte das Dus. Die FLOWER versuchte immer noch, ihn darüber zu unterrichten, welches der Stand ihrer Operationen war. Er hörte, wie sie mit den Flugzeugen sprachen, die sich vor dem Sturm zurückgezogen hatten, und ihre verlorenen Aufklärer zurück in die Stadt lotsten.
    Und eines der Flugzeuge antwortete mit dem rauhen Akzent der Stimme von Hada Surag-gi. »Gnade, Gnade, wir versuchen, zur Mission zurückzukehren, FLOWER-Bai, versuchen, wieder die Suche aufzunehmen.«
    Und eine menschliche Stimme, ebenfalls aus einem Flugzeug, fluchte und verlangte eine Erklärung für die Störung.
    Stavros wischte sich über das Gesicht, schaltete das Stimmengewirr ab und blickte den Bai an.
    »Niemals zuvor in meiner Erfahrung«, sagte der Bai, »niemals, Verehrung.« Und Hulagh druckte auf Knöpfe und lief einen Jungling-Diener herbei, verlangte nach Soi und Berichten und verfluchte die Langsamkeit des Jungling-Verstandes. Sein Atem ging alarmierend schnell. Es dauerte einige Augenblicke, bis er sich wieder unter Kontrolle zu haben schien. »Sie sind alle wahnsinnig geworden«, sagte er.
    Ihre Welt, sagte Stavros. Sie gehörte ihnen, vor den Mri.
    Das Soi wurde gebracht, getragen von einem Jungling, das so aufgeregt war, daß die Tassen auf dem Tablett tanzten. Stavros trank seinen Soi ungesüßt und sog die willkommene Wärme in seinen kalten Bauch.
    Schließlich faßte er den Mut dazu, die Kontrollen zu berühren und die Sturmschilde wieder zu öffnen, und während er das tat, erinnerte er sich an das Tier. Der Platz war verlassen. Ganz sicher würde kein Regul und kein Mensch sich hinauswagen, bis man wußte, wohin die Dusei verschwunden waren.
    Stavros rechnete damit, daß die Erscheinung, die das Fenster angegriffen hatte, noch in seinen Alpträumen auftauchen würde. Falls auch die Regul für schlechte Träume anfällig waren, würde der Bai an seinen Alpdrücken teilhaben.
    »Ich bin sehr alt«, nörgelte Bai Hulagh. »Ich bin zu alt für solche Sachen, Bai Stavros. Die Regul, die diese Welt genommen haben, waren verrückt.« Er nippte an seinem Soi. »Die Mri haben sie kontrolliert – jetzt tut das niemand mehr.«
    Wir könnten Barrieren errichten , meinte Stavros.
    Hulagh schwieg für eine geraume Weile, für den größten Teil des

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