Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
Lippen erschienen ihm voller. Die Sommersprossen blasser. Sie trug einen Hauch Make-up. Und wirkte so unschuldig wie ein Engel – kaum zu fassen.
Deke hätte seine sämtlichen Medaillen darauf verwettet, dass sie noch Jungfrau war.
Verrückt. Die Kleine war mittlerweile bestimmt zwei- oder dreiundzwanzig. Sein Bauchgefühl vermittelte ihm jedoch, dass er richtiglag. Scheiße! Er musste dafür sorgen, dass das Mädchen schleunigst die Fliege machte. Schwindelerregende Geilheit und Jungfrauen waren eine schlechte Kombination.
»Kimber.« Seine Stimme klang rau. Er versagte sich ein Stöhnen.
»Deke.«
Sein Name stahl sich halb seufzend über ihre rosigen Lippen. Das machte ihn nur noch härter. Dann biss sie sich auf ihre weiche volle Unterlippe, und er dachte spontan, wie es wäre, wenn sein Schwanz tief in ihren seidig-feuchten Mund eintauchen würde und sie ihn dabei mit ihren unschuldigen Augen anschaute.
Wenn das so weiterging, würde er im Bad verschwinden und sich erst mal einen runterholen müssen, bevor er vernünftig mit dem Mädchen reden und sie nach Hause schicken könnte.
»Hi«, hauchte sie in die bleierne Stille.
»Es ist ziemlich lange her.«
Sie nickte nervös. Er hatte von Lucs Gespräch mit Kimber lediglich aufgeschnappt, dass sein Cousin mit seiner perversen Fantasie glaubte, Deke wolle die Beauty für sich haben. Und dass Kimber da war, weil sie wohl dringend irgendwas mit ihm besprechen musste.
Bestimmt ging es um den Colonel, tippte Deke. Andere gemeinsame Bekannte hatten sie nicht.
»Ist alles okay mit deinem Dad?«
»Er … ja, alles okay. Danke.« Sie nötigte sich ein Lächeln ab. »Er beteuert zwar, dass irgendein Psychopath ihn bedroht, aber das ist in der Branche wohl normal.«
In ihrer Branche? »Nein, das ist es nicht.«
Schließlich verflüchtigte sich seine Erektion, und er konnte halbwegs entspannt die Küche durchqueren. Er baute sich vor dem albernen italienischen Designertisch auf. Um die Mundwinkel seines Cousins zuckte ein Grinsen, und Deke schoss ihm einen warnenden Blick zu.
»Ich hab vorhin noch mitbekommen, dass du unbedingt mit mir sprechen musst. Ich dachte halt, es geht um den Colonel.«
»Nein. Es …« Kimber senkte die von langen Wimpern umkränzten Lider und knabberte abermals an ihrer Unterlippe.
Verdammt, ihr unbewusstes, unschuldiges Flirten machte ihn sofort wieder hart.
Sie klappte die Lider auf und plinkerte ihn an. Interessant …
»Es ist was Persönliches.«
Was Persönliches? Deke blieb die Spucke weg. Sie war hier, um etwas Persönliches mit ihm zu besprechen? Er hatte sich ihr gegenüber unmöglich benommen, wie der hinterletzte Arsch, als er für ihren Vater gearbeitet hatte. Das war nicht besonders schwierig, wenn man jeden Tag sexuell frustriert wurde.
Eine Pause entstand.
Luc stand auf und trat zu Kimber. »Ich lass euch beide mal für ein paar Minuten allein. Muss sowieso telefonieren. Im Kühlschrank steht noch Himbeertee. Und lass dich von Mr. Vollidiot nicht einschüchtern.« Er fasste ihre Hand und küsste zart ihren Handrücken. »Wehe, du verlässt uns, ohne dich von mir zu verabschieden.«
Deke beobachtete die beiden und stellte fest, dass er vor Wut die Zähne zusammenbiss. Dieser Bastard. Kimber war genau der Typ, auf den sein Cousin abfuhr: süß, sexy, naiv. Ihre kupferrote Mähne war ein zusätzliches Plus.
Nicht diese Frau. Dieses Mal nicht. Wenn Kimber für ihn unerreichbar war, dann erst recht für Luc, bastaaa.
Kaum war die Tür hinter Luc ins Schloss gefallen, lenkte Deke seine Aufmerksamkeit abermals auf Kimber.
»Schieß los. Ich bin ganz Ohr.«
»Ich bin hier, weil ich dich um einen Gefallen bitten möchte. Ich weiß, es klingt vielleicht etwas abgefahren, aber …« Sie tat einen zittrigen Atemzug, sammelte sich und schob entschlossen ihr Kinn vor. Dann sah sie ihn direkt an. »Würdest du mir … äh … hättest du nicht Lust, mir Nachhilfestunden in Erotik zu geben, ich meine, mir beizubringen, wie dir Sex am meisten Spaß macht?«
Normalerweise ließ Dekes Miene nichts raus, denn in seiner Branche war ein cooles Pokerface unerlässlich. Bei Kimbers Vorschlag jedoch klappte ihm glatt die Kinnlade herunter. Hätte sie ihn darum gebeten, mit bloßen Händen eine Schlucht von den Ausmaßen des Grand Canyon zu buddeln – er hätte nicht verblüffter sein können.
»Waaas?«
»Ich möchte lernen, wie du Sex am liebsten magst.«
Wie er Sex am liebsten mochte? Das klang, als hielte sie Sex für
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