Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
dritt.«
»Oh.« Sie blinzelte und sah weg. »Hätte mir gleich klar sein müssen … du bist nicht der Beziehungstyp.«
»Nö, ich steh mehr auf kompromisslosen Sex.« Alles andere hatte katastrophales Potenzial. Nicht auszudenken, welche Albträume sich da anbahnen konnten.
»Kein Problem, dann ist das auch okay für mich. Ich … ich möchte bloß alles lernen, was du mir beibringen kannst.«
Noch immer? »Ist das dein Ernst?«
Kimber umklammerte ihre Handtasche und straffte ihre schmalen Schultern. »Ich bin heute über hundert Meilen gefahren, um mit dir zu reden. Wir haben uns fünf Jahre lang nicht gesehen, und du hast mich offenkundig nie besonders gemocht. Ich hab mich über meinen Stolz hinweggesetzt und dir verraten, was ich von dir will und dass ich noch Jungfrau bin. Das hätte ich nie gemacht, wenn ich nicht fest entschlossen wäre, Jesse nach allen Regeln der Kunst zu verführen.«
Jesse. Schon wieder dieser Idiot. Jesse hinten, Jesse vorne. Diese verdammte Backstreet-Boys-Kopie. Jesse mit seiner blöden Falsettstimme toppte dauernd die Charts. Deke konnte sich nicht vorstellen, wieso irgendein Mann freiwillig wie eine Frau klingen wollte, und die ganze Welt war aus dem Häuschen.
»Ich bin kein Mann für diesen Job, Kimber. Ich mach’s nicht.«
Ihre Lippen wurden schmal. Ihre Finger krampften sich um den Bügel der Handtasche. »Und warum nicht?«
»Da gäb’s Millionen Gründe. Ich hab’s nicht so mit Jungfrauen. Punkt.«
»Ich hab dich auch gar nicht darum gebeten, es mir zu besorgen. In der Tat möchte ich meine Unschuld für Jesse aufsparen. Ich kapier nicht, warum du dich sträubst. Ich will doch bloß ein paar Erläuterungen zu den … interessanten Stellungen und so.«
»Erläuterungen bringen es nicht, Mädchen. Du weißt erst, was Sache ist, wenn du von zwei harten Schwänzen rangenommen wirst.«
»Wie meinst du das? Rangenommen? Wo genau? Und wie? Tut das weh?«
Seine Erklärung hatte sie nicht im Mindesten geschockt. Ihre Fragen machten ihn fertig. War sie noch ganz dicht? Er hatte die Nase gestrichen voll von dem Thema.
»Wenn du mehr über Ménages erfahren willst, dann lies gefälligst in Büchern nach.«
»Du hast vorhin gesagt, dass Worte die Live-Erfahrung nicht wiedergeben können.«
»Dann soll dein Teenie-Popper dir die Live-Erfahrung vermitteln, aber lass mich aus dem Spiel.«
»Na schön.« Sie spitzte nachdenklich die Lippen. »Wenn du mir nicht helfen willst, lass mich mal überlegen … Warst du nicht früher öfter mit diesem Adam Catrell zusammen, der auch für Dad arbeitete? Ich hab da so allerhand läuten hören. Der wohnt doch hier irgendwo, nicht? Ich werde ihn einfach mal besuchen. Und wenn er kein Interesse hat, dann war da doch noch dieser andere Freund von dir, Justin Wheeler? Vielleicht kann der mir bei meinem Problem weiterhelfen.« Sie stürzte zur Tür.
Deke fluchte stumm in sich hinein. Oh ja. Sowohl Adam als auch Justin würden Kimber mit dem größten Vergnügen aushelfen – aus ihren Klamotten und ab in die Kiste. Und beide waren nicht besonders einfühlsam. Mit Jungfräulichkeit hatten sie nichts am Hut. Sie würden frisches, schwitzendes Fleisch wittern und über Kimber herfallen wie zwei ausgehungerte Straßenstreuner.
Es ist ihre Entscheidung … ihr Problem, versuchte Deke sich einzureden.
Ja, aber wenn er sie jetzt gehen ließ, würden diese beiden gierigen Rottweiler sie vernaschen. Allein die Vorstellung war pervers. Zackzack, rein, rauf, runter, raus … Verdammt, das durfte er nicht zulassen. Aus alter Freundschaft zu ihrem Vater, dem Colonel.
Verflucht. Bevor er sie wegschickte, würde er ihr das irgendwie ausreden müssen. Er biss die Zähne zusammen und grübelte, wie er es anstellen sollte. Bislang hatte all sein Reden nichts genützt.
Zeit zum Handeln.
Deke fasste sie am Arm und zog sie an sich. Ihre süßen festen Brüste schmiegten sich glutheiß an seine Haut, als hätte er gar kein Hemd an. Er zog leise zischend den Atem ein. Fuck! Er war früher schon scharf auf die Kleine gewesen. Heute, fünf Jahre später, war sie noch begehrenswerter.
Kimber japste, als ihre Körper einander streiften. Ihr Blick senkte sich in seinen, ihre dunkelbraunen Augen entrückt, ihre Miene weich. Es war das erste Mal, dass sie Deke nicht ärgerlich anfunkelte.
Das war nicht eben förderlich für sein Vorhaben.
Es dauert höchstens drei Minuten …
»Warte.« Er lockerte seine Umklammerung. »Wie ich sehe, ist es dir verdammt
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