Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
breitschultrige Schwimmerstatur. Der Mann könnte modeln und ein Vermögen machen, schoss es ihr blitzschnell durch den Kopf. Er kam ihr merkwürdig bekannt vor, sie wusste nur nicht, wo sie ihn hinstecken sollte.
»Was kann ich für Sie tun? Ich helfe gerne.« Sein amüsiertes Grinsen sprach Bände. Er wusste genau, dass sie ihn mit Blicken vernaschte, und er genoss es sichtlich. Er lehnte sich lässig in den Türrahmen.
Kimber lachte nervös. »Entschuldigen Sie die Störung, ich glaube, ich bin hier falsch. Ich suche Deke Trenton. Ich tippe mal, ich bin irgendwo verkehrt abgebogen …«
»Nein. Sie sind goldrichtig. Mein Cousin Deke müsste jeden Moment hier einlaufen.«
»Deke ist Ihr Cousin?«, rutschte es ihr verblüfft heraus. An die Möglichkeit hatte sie gar nicht gedacht.
Rein optisch waren die Männer so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Der Typ vor ihr war schwüle sexy Mitternachtsfantasie, dunkel und sinnlich. Deke war blond, mit heller Haut, distanziert und distinguiert wie ein Businesslunch.
Er zuckte mit den Achseln. »Cousin zweiten Grades. Ich rede nicht gern darüber, aber er zahlt immerhin die Hälfte der Rechnungen, damit er einen Landeplatz hat zwischen zwei Jobs. Ich bin …«
»Luc Traverson. Ist ja Wahnsinn! Jetzt erkenn ich Sie wieder! Von den Fotos. Ich hab mehrere Kochbücher von Ihnen.«
»Ich fühle mich geschmeichelt.«
Sie warf ihm ein zerknirschtes Lächeln zu. »Oh … äh … Ich liebe Ihre Kochbücher … trotzdem bin ich eine Katastrophe in jeder Küche!«
Lucs herzliches Männerlachen verursachte ihr ein warmes Kribbeln in der Bauchgegend. Sie mochte ihn spontan. Er war einer von den Netten, kein bisschen abgehoben, trotz seines Erfolgs.
»Darf man mal Ihren Namen erfahren, Süße?«
»Kimber Edgington.« Sie hielt ihm ihre Hand hin. »Sie sind wirklich Dekes Cousin?«
»Ob ich will oder nicht.« Luc fasste ihre Hand – es war mehr ein Streicheln als ein Händeschütteln. »Sorry, ich bin unhöflich. Wollen Sie nicht reinkommen und drinnen auf ihn warten? Dann kann ich Ihre hübsche Gesellschaft genießen, während ich das Abendessen brutzle.«
Der Mann war Südstaatencharme pur. Kimber fühlte sich spontan wohl. »Danke. Meinen Sie, er kommt bald?«
»Ja. Er rief vorhin an, dass er unterwegs ist.« Luc trat zurück und hielt ihr die Tür auf.
Kimber glitt ins Haus und machte große Augen. Überall italienische Möbelklassiker … kombiniert mit rustikalem Holz und modernster Unterhaltungstechnik. Edle Parkettböden und in warmen Farben gestrichene Wände. Kognakbraune Ledersofas und chromblitzende Beistelltische – und ein gigantischer Plasmabildschirm. Geschmackvoll und kuschelig – und sehr maskulin.
»Ich vermute, er wird in zehn Minuten hier sein.« Luc grinste sie durchtrieben an. »Genug Zeit, um Sie mit Himbeereistee und frisch gebackenen Pfirsichhörnchen zu bestechen, damit Sie mir endlich verraten, was eine Beauty wie Sie von diesem Arschloch will.«
Ihr Lächeln gefror. Die Mission. Mist, die hatte sie fast schon verdrängt. Wegen seiner magnetisierend dunklen Augen und seiner erotischen Stimme …
Irgendwie konnte sie es immer noch nicht fassen, dass sie deswegen hergekommen war. Es war abgefahren. Verrückt. Heiß.
Der Mega-Knaller für ihre Zukunft.
Aber das mochte sie Luc auf gar keinen Fall auf die Nase binden, da konnten seine Pfirsichhörnchen noch so lecker sein. Deke würde es ihm sowieso brühwarm erzählen, eine Minute, nachdem er sie feixend vor die Tür gesetzt hätte.
»Hey, was machen Sie für ein Gesicht? War doch bloß Spaß. Sie müssen mir gar nichts erzählen«, versicherte er, seine Stimme erotisierend rauchig. Der amüsierte Blick verlor sich, und er wurde ernst.
»Sorry.« Kimber lächelte verkrampft. »Ich bin ein bisschen …«
»Nervös?«, fragte er. Er führte sie in eine freundlich helle Küche.
»Das Haus ist fantastisch, ganz besonders die Küche«, hauchte Kimber, froh, das Thema wechseln zu können.
Küchenschränke aus Kirschbaumholz, dazu viel blitzblanker Edelstahl, extravagante Spülbecken, verchromte Armaturen. Eine gelungene Mischung aus Alt und Neu. Der sechsflammige Gasherd, Granitarbeitsplatten und zwei Backöfen machten sie zum Traum eines jeden Küchenchefs. Luc fühlte sich sichtlich wohl in seinem Reich.
»Danke. Deke war mir bei der Einrichtung keine große Hilfe, falls Sie das dachten.« Er zwinkerte ihr zu.
Deke und Einrichten? Bei der Vorstellung giggelte sie leise. Deke hätte ein paar
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