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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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handelte.
    Als er die Stufen hochlief, flog schon die Haustür auf, und seine Mutter eilte ihm mit weit ausgebreiteten Armen entgegen. Er umarmte sie, und sie drückte ihn an sich, herzte ihn und klopfte ihm immer wieder auf den Rücken. Ihm schossen Tränen in die Augen, und er hatte Mühe, sie zurückzudrängen.
    »Ethan, Gott sei Dank, dass ihr wieder zu Hause seid, du und Rachel«, sagte seine Mom. Sie legte ihm beide Hände auf die Wangen und gab ihm einen Kuss, dann wischte auch sie sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.
    Schließlich nahm sie ihn bei den Händen, drückte sie und zog ihn mit zum Eingang.
    »Sind Nathan und Joe da?«, fragte Ethan.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, sie helfen Sam und Donovan bei irgendetwas. Komm rein. Setz dich und lass mich dich anschauen.«
    Sie schob ihn auf einen Stuhl am Küchentisch, blieb selbst aber zunächst stehen und betrachtete ihn liebevoll von oben bis unten. Ihre Augen strahlten.
    »Schlecht siehst du aus«, schimpfte sie. Dann setzte sie sich ihm gegenüber und nahm seine Hände in ihre. »Wie geht es ihr?«
    Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. »Ganz gut so weit. Sie schläft jetzt. Garrett ist bei ihr.«
    »Und wie geht es ihr wirklich?«, hakte sie nach.
    Er schloss die Augen. »Sie ist sehr schwach, Mom. Diese Schweine … diese Schweine haben sie ein Jahr lang gefangen gehalten. Ein ganzes Jahr. Ein Jahr, in dem sie mich gebraucht hätte, in dem sie weiß Gott was alles durchgemacht hat.«
    Mühsam unterdrückte er einen Schluchzer. Er schämte sich, vor seiner Mutter die Fassung zu verlieren.
    Sie stand auf, nahm ihn wieder in die Arme, und er schmiegte sich eng an sie, wie er es als Kind immer getan hatte.
    »Du hättest früher herkommen sollen«, sagte sie sanft tadelnd. »Das alles ist zu viel für dich allein, Junge. Wir würden dich gern unterstützen. Du musst uns nur lassen.«
    »Sie braucht mich«, entgegnete er heiser. »Ich habe sie schon einmal im Stich gelassen. Das werde ich kein zweites Mal mehr tun.«
    »Du lässt sie im Stich, wenn du dir ein bisschen Zeit nimmst, um deine Mutter zu besuchen, die ganz krank vor Sorge ist? Noch dazu, wo Garrett auf sie aufpasst?«
    »Er hat dich angerufen.«
    »Ja, er hat dich angekündigt. Und es wurde auch langsam Zeit, dass du kommst. Hast du etwa geglaubt, wir würden euer Haus stürmen oder kein Verständnis dafür haben, wenn du sie noch nicht mitbringen kannst? Wir machen uns solche Sorgen, Ethan, um euch beide. Und ich würde sie so gern endlich wiedersehen, sie in die Arme nehmen. Aber ich kann warten.«
    »Ethan, da bist du ja.«
    Als sein Vater in die Küche kam, blickte Ethan kurz hoch, dann schnell zur Seite. Sein Gefühlsausbruch vor seiner Mutter war schon schlimm genug, vor seinem Vater konnte er sich unmöglich so gehen lassen.
    Doch in dem Moment, wo sein Vater ihn mit seinen kräftigen Armen umschlang, war der Gedanke wie weggeblasen. Sein Vater weinte ganz ungeniert, sein bulliger Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt.
    »Gott sei Dank, Gott sei Dank, dass du wieder zu Hause bist. Deine Mutter und ich haben uns große Sorgen gemacht. Und dann sind Sam und Donovan allein zurückgekehrt. Du hast ja keine Ahnung, wie es für uns war, sie so mitgenommen in der Tür stehen zu sehen – ohne dich und Garrett. Es war so schlimm wie an dem Tag, als wir erfuhren, dass Rachel tot ist.«
    »Es tut mir leid«, sagte Ethan und legte die Hände auf die Schultern seines Vaters. »Ich wollte euch keine Angst einjagen. Aber wir konnten es euch nicht erzählen, bevor wir absolute Gewissheit hatten. Ich wollte euch keine falschen Hoffnungen machen.«
    »Dann war es tatsächlich Rachel? Sie ist wieder zu Hause?«, fragte sein Dad mit heiserer Stimme.
    »Sie ist zu Hause«, bestätigte Ethan mit unverhohlener Freude.
    Nun begann auch seine Mutter wieder zu weinen und bedeckte ihre Wangen mit zitternden Fingern.
    »Bring sie bald mit zu uns, Ethan. Zum Abendessen. Ganz wie früher. Wir werden sie nicht unter Druck setzen. Fest versprochen. Wir wollen sie bloß sehen. Wir haben sie doch alle so lieb.«
    Ethan wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und hielt ihr dann die andere Hand hin. »Wird gemacht, Mom. Sonntag, ja? Sonntagabend. So wie früher. Dann ist die ganze Familie wieder vereint.«
    »Lobet den Herrn«, hauchte sie. »Ach, Ethan. Es ist ein Wunder. Welch wertvolles Geschenk du bekommen hast.«
    Lächelnd strich er über ihre feuchte Wange. »Ich weiß. Und

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