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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Ethan und mir zu tun«, sagte sie stockend. »Er war wütend. Richtig wütend. Ich weiß nicht, weswegen. Aber ich hatte Angst. Schreckliche Angst. Nicht, dass er mir was antun könnte, sondern dass er mich nicht liebt, dass er mich nicht mehr will. Warum habe ich solche Träume?«
    Er gab ihr einen Kuss auf den Kopf. »Du hast Angst, Süße. Wir sind ein Haufen Fremder für dich. Man hat dich schlagartig in eine Welt gestoßen, an die du dich nicht erinnern kannst. Ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, wie beängstigend das für dich sein muss. Es würde mich wundern, wenn wir nicht alle in deinen Albträumen vorkämen.«
    Ein wenig beruhigt seufzte sie. Das klang vollkommen logisch.
    »Aber eins solltest du wissen«, fuhr er fort. »Als Ethan dich verloren hat, war er völlig am Boden zerstört. Jeden einzelnen Tag hat er um dich getrauert. Und er hat ganz bestimmt nicht aufgehört, dich zu lieben. Auch er hat Angst, Rachel. Eine Wahnsinnsangst, dass er etwas Falsches tun oder sagen könnte, dass er dir wehtun oder – Gott bewahre – dass er dich erneut verlieren könnte.«
    »Ich bin nicht die Einzige, die leidet«, murmelte sie.
    »Nein«, bestätigte er.
    »Danke. Das werde ich nicht vergessen. Ich bin froh, dass er zu seiner Mom gefahren ist. Sie hat sich sicher Sorgen um ihn gemacht.«
    »Wir alle machen uns Sorgen. Um euch beide.«
    Ihre Hände zitterten. Sie umfasste das Glas fester, um ihre Nerven unter Kontrolle zu bringen.
    »Bringst du mich zu ihm?«, fragte sie.
    Garrett zögerte. »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Er ist bald zurück. Ich kann ihm Bescheid sagen, dass er kommen soll. Es sind nur fünf Minuten zum Haus unserer Eltern.«
    Verwirrt sah sie ihn an. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie ihn. »Warum ist das keine gute Idee?«
    »Wir wollen dich nicht überfordern. Ethan hat eine große Familie. Wir sind viele«, sagte er taktvoll. »Da kann einem schon schwindlig werden.«
    »Das macht mir nichts aus«, sagte sie und blieb hartnäckig. »Ich möchte … ich möchte sie sehen. Vielleicht kommt dann mein Gedächtnis zurück. Abgesehen davon will ich nicht, dass sich Ethan von seiner Familie fernhält aus Angst, ich könnte durchdrehen. Ihr müsst euch ja alle schreckliche Sorgen seinetwegen gemacht haben.«
    »Deinetwegen, Süße«, sagte Garrett sanft. »Die größten Sorgen machen wir uns um dich.«
    »Bringst du mich zu ihm?«
    Er holte tief Luft, dann atmete er langsam wieder aus.
    »Na schön. Ich fahre dich rüber. Aber wenn ich Pech habe, verpasst Ethan mir einen Arschtritt deswegen.«
    »Du bist doch größer als er.«
    Als er grinste, blitzten seine Zähne auf. »Aber Ethan ist bösartiger.«
    Sie musste lachen, und vor lauter Überraschung über den Klang riss sie die Augen auf.
    »Ach, Süße, das höre ich gern. Na komm, Mom und Dad werden sich freuen, dich zu sehen. Wenn wir Glück haben, ist der Rest des Clans noch bei mir zu Hause, dann fallen nicht gleich alle auf einmal über dich her.«

20
    Doch so viel Glück hatten sie nicht.
    Als Garrett in die Auffahrt zum Haus seiner Eltern einbog, seufzte er, weil es dort aussah wie auf einem Parkplatz für gebrauchte Pick-ups. Nicht nur Nathan und Joe waren zurück, sie hatten offenbar auch Sam und Donovan mitgebracht.
    Er warf Rachel einen Blick zu, die blass, aber ruhig auf dem Beifahrersitz saß. Ihre Hände ruhten, zu Fäusten geballt, in ihrem Schoß, und sie starrte zur Eingangstür, als rechnete sie jede Sekunde damit, dass diese in die Luft fliegen könnte. Na ja, völlig ausgeschlossen war das ja auch nicht.
    Garrett parkte hinter Ethans Pick-up und schaltete den Motor ab. Behutsam nahm er Rachels Hand und bog ihre Finger auseinander, bis sie flach in seiner lagen. Ob sie das überhaupt wahrnahm, konnte er nicht sagen.
    »Ich kann umdrehen und dich wieder nach Hause fahren«, bot er ihr an.
    Sie drehte den Kopf in seine Richtung. Ihr Blick wirkte gehetzt. »Nein, ich schaffe das. Vielleicht hilft es mir, mich zu erinnern.«
    Er bewunderte ihren Mut. Seine Familie war so groß, dass selbst er oft am liebsten Reißaus nehmen würde – und das an guten Tagen. Ihnen allen gegenüberzutreten, wenn sie einem völlig fremd waren? Tapfer.
    Theatralisch holte er tief Luft und straffte demonstrativ die Schultern. »Bereit?«
    Sie brachte den Ansatz eines Lächelns zustande. »Bereit.«
    Er stieg aus, ging um den Wagen auf ihre Seite und reichte ihr die Hand, die sie vertrauensvoll ergriff.
    Kurz vor der Tür

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