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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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wie Liebende geküsst.
    Ein Teil von ihr war neugierig, ob sie sich an die frühere Leidenschaft zwischen ihnen erinnern würde, ein anderer Teil hatte furchtbare Angst. Wenn sie nun nicht richtig reagieren würde? Wenn ihre früheren Gefühle für ihn nicht wiederkommen würden? Ja, schlimmer noch, wenn sie gar nichts empfinden würde, wenn sie miteinander schliefen?
    Sie zog die Stirn in Falten. Nein, das war unmöglich. Er war ihr körperlich so nah.
    Sie kuschelte sich wieder an ihn, ihr Mund war nur noch Zentimeter von seinem entfernt. Sie spürte, wie ihr Herz pochte, und sie schalt sie selbst für ihre lächerliche Nervosität. Es war schließlich nur ein Kuss. Sie hatten sich ja schon öfter geküsst.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und drückte ihren Mund sanft auf seinen. Der Kuss war denkbar flüchtig, dennoch wurde ihr vor Erregung fast schwindlig. Schnell zog sie sich zurück aus Angst, sie könnte ihn aufgeweckt haben. Aber er rührte sich nicht.
    Ermutigt von dem angenehmen Gefühl, das sie bis in die Zehenspitzen durchflutete, näherte sie sich ihm wieder. Diesmal gab sie ihm einen Kuss auf den Mundwinkel und genoss das Kratzen seiner morgendlichen Bartstoppeln an ihrer Wange.
    Langsam wurde sie mutiger und selbstbewusster. Sie küsste ihn voll auf den Mund. Seine Lippen öffneten sich. Überrascht hielt sie den Atem an. Er betrachtete sie aus halb geöffneten Augen.
    »Guten Morgen«, murmelte er.
    Sie wurde feuerrot und kam sich vor wie ein Teenager, der sich zum ersten Mal einen Kuss erschlichen hat.
    »Guten Morgen.«
    Er lächelte und fuhr mit einem Finger ihre Nase entlang. »Ich mag es, wie du mir einen guten Morgen wünschst.«
    Ihre Kiefermuskeln verspannten sich, sie senkte den Kopf.
    »Hey«, sagte er leise. »Mir hat’s gefallen. Weißt du, wie viele Nächte ich davon geträumt habe, so aufzuwachen? Du in meinen Armen, deine Lippen auf meinen?«
    Sie lächelte schüchtern. »Ich komme mir so dumm vor. Wir haben uns so oft geküsst, aber jetzt war es für mich wie das erste Mal.«
    Er legte ihr eine Hand in den Nacken. »Dann lass es uns richtig machen«, sagte er und küsste sie weich und sanft.
    Ihr Herz begann zu flattern, als hätte jemand in ihrer Brust ein Glas voller Schmetterlinge geöffnet.
    Er war so zärtlich, so ehrfurchtsvoll, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Er küsste ihre Lippen, von einem Mundwinkel langsam bis zum anderen. Seine Zunge glitt sinnlich erst über ihre Ober-, dann über ihre Unterlippe und drängte sich dann sanft dazwischen. Seufzend willigte sie ein, ihre Zungen trafen sich, kosteten und erforschten einander. Rückten vor, wichen zurück.
    Ihre Zungen vollführten einen grazilen Tanz, duellierten sich, immer schneller. Auch ihr Atem beschleunigte sich, jeden Atemzug teilten sie voller Genuss und forderten mehr voneinander.
    Hatte sie wirklich befürchtet, sie würde nicht angemessen auf ihn reagieren? Sie verzehrte sich geradezu nach ihm, wollte sich in ihm verlieren, sich so fest an ihn schmiegen, dass sie nie wieder auf seine Stärke, seine Liebe würde verzichten müssen.
    Der Gedanke erschütterte sie zutiefst. Wie konnte er sie lieben, wenn sie ihre gemeinsame Vergangenheit vergessen hatte? Wie konnte er sie lieben, wenn er sie das ganze letzte Jahr über für tot gehalten hatte? Und wie konnte sie hoffen, ihn zu lieben, wenn sie sich lediglich an Fragmente ihres gemeinsamen Lebens erinnern konnte?
    Warum konnte sie sich nicht erinnern?
    Ethan ließ die Hand von ihrem Nacken über den Rücken gleiten und schließlich auf ihrem Hintern ruhen.
    »Woran denkst du?«
    Zaghaft lächelte sie ihn an. Ihre Lippen waren von seinen Küssen gerötet. »Ich würde mich so gern an alles erinnern. Ich würde gern wissen, wie es war. War es immer so wie jetzt gerade? War es so angenehm? War es besser?«
    »Ich glaube, es wird mit jedem Tag, den wir zusammen sind, besser werden«, antwortete er. »Ich glaube, wenn wir in zwanzig Jahren zurückblicken, werden wir über die Vorstellung, es hätte nicht besser werden oder unsere Beziehung hätte irgendwie zum Stillstand kommen können, gemeinsam lachen. Und so sollte es doch auch sein, oder?«
    Sie kuschelte sich wieder in seine Arme und lehnte den Kopf an seine breite Brust. »Hoffentlich hast du recht.«
    »Diesmal habe ich recht«, murmelte er.
    Verwirrt wegen seiner Erwiderung hob sie den Kopf, doch er küsste sie erneut, und als sie die Wärme seiner Lippen spürte, vergaß sie alles

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