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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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angefangen? War das der Grund, dass du den Dienst quittiert hast? Damit du mit deinen Brüdern zusammenarbeiten kannst?«
    Er schüttelte den Kopf und tauchte unter. Sie folgte dem Wirbel auf der Oberfläche, den er beim Tauchen verursachte, in einigem Abstand zum Steg.
    Offenbar hatte sie einen wunden Punkt getroffen. Entweder bedauerte er seine Entscheidung, die SEAL s verlassen zu haben, oder da war etwas anderes, von dem sie nichts wusste. Mehr denn je wünschte sie sich ihr Gedächtnis zurück. Wie sollte sie denn eine gemeinsame Zukunft mitgestalten, wenn die Vergangenheit unter einem Mantel des Vergessens ruhte?
    Dennoch wollte sie sich den Tag nicht verderben lassen von Dingen, auf die sie keinen Einfluss hatte. Also schwamm sie Ethan hinterher, bis sie plötzlich in einem Gewusel aus Armen und Beinen mit ihm zusammenprallte.
    Lachend und prustend schlug sie ihm auf die Schultern. »Das hast du absichtlich gemacht!«
    »Habt ihr beide euren Spaß?«
    Sam stand am Ende des Stegs und sah ihnen amüsiert zu. Plötzlich konnte sie gar nicht mehr verstehen, wieso seine Gegenwart sie immer so eingeschüchtert hatte. Sie ließ ihrer guten Laune freien Lauf.
    »Komm rein.« Sie winkte ihm. »Sooo kalt ist das Wasser gar nicht.«
    »Ich weiß genau, wie eiskalt … «
    Weiter kam er nicht, weil er einen Stoß bekam und im See landete. Rachel erschrak, und Garrett, der Sam vom Steg geschubst hatte, bog sich vor Lachen.
    Prustend tauchte Sam wieder auf und brüllte sofort in Garretts Richtung. »Du Schweinehund! Das wirst du mir büßen. Kelly-Motto Nummer zwei: Werde nicht wütend, räche dich.«
    Garrett lachte nur umso lauter. Donovan schlenderte heran und warf seinen Brüdern einen neugierigen Blick zu.
    »Zum Schwimmen wäre eine Badehose besser gewesen. Nasse Jeans auszuziehen, ist eine mühsame Sache.«
    »Du kannst mich mal, Donovan«, knurrte Sam.
    Rachel konnte sich nicht länger beherrschen. Sie prustete los und lachte dermaßen, dass sie sich die Seiten halten musste und Wasser spuckte, weil ihr Kopf dabei unter Wasser geriet.
    Ethan zog sie wieder hoch und hielt sie fest, während sie gleichzeitig lachte und hustete.
    Garrett grinste Sam an. »Na bitte. Das war das überraschende Bad doch wert.«
    Gutmütig lächelte nun auch Sam. »Ja, da hast du recht. Aber nächstes Mal lacht sie über dich, weil du dann reinfliegst.«
    Daran konnte sie sich erinnern. Das viele Lachen und Herumalbern. Schöne Zeiten im Sommer. Sie alle bis spät in den Abend am See, ein Bier auf dem Steg, die Beine im Wasser baumelnd. Und im Spätfrühling sahen sie den laichenden Brassen zu.
    An diesem Ort schien das Glück ganz nah zu sein. Es war kein Punkt in der Ferne, den sie nie erreichen konnte. Es war gegenwärtig. Überall. Hoffnung erwachte in ihr. Wenn dieser Tag doch nie zu Ende gehen würde.
    »Muss er auch nicht«, murmelte Ethan.
    Ihr wurde bewusst, dass sie den letzten Teil laut ausgesprochen hatte.
    »Wir können das immer wieder machen. Du wirst schon sehen, Rachel. Wir bekommen unser früheres Leben wieder. Es braucht einfach seine Zeit.«
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und vergaß ganz seine Brüder, die etwas weiter weg laut stritten und scherzten.
    »Glaubst du das wirklich, Ethan? Manchmal fürchte ich, wir können das, was wir verloren haben, nie zurückbekommen. Manchmal aber, so wie heute, bin ich optimistischer. Ich hasse es, dass ich mich nicht erinnern kann. Ich hasse es.«
    Er schaute sie so ernst an, dass sie verstummte. »Die Vergangenheit … ist vergangen, Rachel. Wir müssen nach vorne schauen. Die Vergangenheit spielt keine Rolle. Mit jedem Tag fällt dir wieder mehr ein, aber wichtig für uns ist allein das Morgen.«
    Sie lächelte und umarmte ihn, drückte sie beide dabei fast unter Wasser. Lachend mühte er sich, sie oben zu halten
    »Willst du mich ersäufen, Frau?«
    »Einen SEAL kann man nicht ersäufen«, spottete sie. »Das wäre ja extrem peinlich.«
    »Guter Gott, das stimmt«, murmelte er. »Erschieß mich, häng mich auf, lass mich an einem eingewachsenen Zehennagel eingehen, aber lass mich nicht im Wasser sterben. Da käme ich schon aus Prinzip in die Hölle.«
    »Wollt ihr beiden was zu essen?«, rief ihnen Garrett vom Steg aus zu.
    Ethan winkte ab. »Verschwinde. Ich bin gerade dabei, meine Frau zu küssen.«
    Und dann tat er genau das.

22
    »Fühlst du dich dem wirklich gewachsen? Wir können immer noch absagen und heute Abend zu Hause bleiben.«
    Rachel sah Ethan im Spiegel

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