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Kid & Co - V3

Titel: Kid & Co - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack London
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    Er legte beide Hälften in eine Bratpfanne, die er dann auf den heißen Ofen stellte. Dann standen die drei Männer eine Weile da und warteten mit weit geöffneten Nüstern der Dinge, die da kommen sollten. Langsam begann ein unverkennbarer Geruch sich durch den Raum zu verbreiten. Wild Water blieb stumm, und auch Kurz schwieg, obgleich er schon überzeugt war.
    »Werfen Sie es weg«, rief Kid, nach Luft schnappend.
    »Was hilft das?« fragte Wild Water. »Wir müssen die andern ja auch nachprüfen.«
    »Nicht hier im Haus.« Kid hustete, und ihm wurde recht übel. »Zerschlagen Sie sie mit dem Beil, dann brauchen wir sie nur anzusehen. Schmeiß es doch weg, Kurz... hinaus damit! Pfui Deibel!«
    Kiste auf Kiste wurde geöffnet. Ein Ei nach dem andern wurde in zwei Stücke zerschlagen. Und jedes trug dieselben unverkennbaren Merkmale; sie waren ohne Ausnahme unrettbar und hoffnungslos verdorben.
    »Ich verlange nicht, daß Sie alle aufessen, Kurz«, spottete Wild Water. »Und wenn Sie nichts dagegen haben, will ich mich schleunigst aus dem Staube machen. Mein Vertrag lautet auf gute Eier! Wenn Sie mir einen Schlitten und Ihr Gespann zur Verfügung stellen wollen, werde ich die guten Eier entführen, bevor sie angesteckt sind.«
    Kid half ihm die Eier auf den Schlitten zu verstauen. Kurz blieb am Tisch sitzen, die Karten vor sich, bereit, sobald sie allein waren, eine Patience zu legen.
    »Sagen Sie mal, wie lange habt ihr beide eigentlich die Eier gehalten?« lauteten die spöttischen Abschiedsworte Wild Waters.
    Kid gab keine Antwort, sondern begann nach einem schnellen Blick auf seinen Partner, die Seifenkisten in den Schnee hinauszuwerfen.
    »Sag mal, Kurz, wieviel hast du eigentlich für die dreitausend bezahlt?«
    »Acht Dollar... Aber geh, sprich nicht... ich rechne genauso gut wie du. Wir haben siebzehntausend Dollar an der Geschichte verloren, wenn jemand auf einem Schlitten angefahren kommen sollte, um dich zu fragen. Ich hab' es ausgerechnet, während wir warteten, daß das erste Ei schmelzen sollte.«
    Kid überlegte einige Minuten, dann begann er wieder zu sprechen: »Sag mal, Kurz. Vierzigtausend Dollar wiegen gut zweihundert Pfund. Wild Water lieh sich unsern Schlitten und unser Gespann, um die Eier wegzuschaffen. Er kam ohne Schlitten den Hügel herauf. Die beiden Säcke mit Goldstaub, die er in den Taschen trug, hatten ein Gewicht von kaum zwanzig Pfund je. Wir hatten verabredet, daß er bei Abnahme bezahlen sollte. Und doch brachte er nur so viel Staub mit, daß er die guten Eier bezahlen konnte. Er hatte offenbar gar nicht daran gedacht, die dreitausend zu bezahlen. Mit andern Worten: er wußte, daß sie schlecht waren. Und wie hat er denn wissen können, daß sie nicht gut waren?... Was meinst du dazu, Kurz?«
    Kurz sammelte die Karten und mischte sie, um eine neue Patience zu legen, hielt dann aber inne: »Hm... die Frage ist ja sehr einfach. Jedes Kind kann sie beantworten. Wir haben siebzehntausend Dollar verloren. Wild Water hat also siebzehntausend gewonnen. Die Eier von Gauteraux haben die ganze Zeit Wild Water gehört. Möchtest du sonst noch etwas wissen?«
    »Ja«, sagte Kid. »Warum hast du denn nur die Eier nicht untersucht, bevor du sie bezahltest?«
    »Ebenso einfach wie deine erste Frage. Wild Water hat das verfluchte Spiel auf Minute und Sekunde zurechtgelegt. Ich mußte mich schon genug beeilen, um sie herzubringen, so daß wir sie rechtzeitig liefern konnten. Und jetzt, Kid, mußt du mir erlauben, dir eine offene, anständige Frage zu stellen: Wie hieß der Mann, der die Idee zu dieser Spekulation gab?«
    Kurz hatte seine sechzehnte Patience verloren, und Kid war schon dabei, das Abendbrot vorzubereiten, als Oberst Bowie an die Tür klopfte, Kid einen Brief überreichte und gleich nach seiner eigenen Hütte weiterging.
    »Hast du sein Gesicht gesehen?« wütete Kurz. »Er mußte sich ordentlich zusammennehmen, um ernst zu bleiben. Jetzt gibt es ein Mordsgelächter... aber auf unsere Kosten, Kid. Wir können unsere Gesichter in Dawson nie wieder sehen lassen.«
    Der Brief war von Wild Water, und Kid las ihn vor:
    »Liebe Freunde Kid und Kurz!
    Ich schreibe, um Euch zu bitten, mich mit Eurer Anwesenheit heute abend zu einem Essen im Restaurant Slavovitsch zu beehren. Fräulein Arral wird kommen und Gauteraux ebenfalls. Er und ich waren in Circle vor fünf Jahren Kompagnons. Er ist in jeder Beziehung ein ausgezeichneter Mensch und wird mein Trauzeuge sein. Was die Eier

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