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Kid & Co - V3

Titel: Kid & Co - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack London
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ermunterte ihn Kid.
    »Zwei Kartoffelfarmen? Eine Käsefabrik? Ein Binsengut?«
    »Du irrst dich gar nicht so sehr, Kurz, bist gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt, wie du selber glaubst.«
    »Ein Steinbruch?«
    »Jetzt bist du fast ebenso nahe daran wie mit dem Binsengut und der Kartoffelfarm.«
    »Sei mal einen Augenblick ruhig, ich muß nachdenken! Ich darf noch einmal raten.«
    Zehn Minuten vergingen im Schweigen.
    »Weißt du, Kid, ich versuche es gar nicht mehr. Wenn das Ding, das du kaufen willst, so ähnlich lautet wie eine Kartoffelfarm, ein Binsengut und ein Steinbruch, dann geb' ich es lieber gleich auf. Und ich werde mich auch nicht an dem Geschäft beteiligen, bevor ich es gesehen habe und mir meine Meinung darüber bilden kann.«
    »Gut... du wirst ja bald genug die Karten auf dem Tische sehen. Guck mal dort hinauf... Siehst du den Rauch aus der Hütte? Da wohnt der alte Dwight Sanderson. Er hat Grundstücke genug für eine ganze Stadt.«
    »Was hat er sonst noch?«
    »Weiter nichts«, lachte Kid. »Das heißt, er hat auch Gicht... das hab' ich wenigstens gehört.«
    »Sag mal...« Kurz streckte die Hand aus, packte seinen Kameraden an der Schulter und zwang ihn stehenzubleiben.
    »Du willst mir doch nicht einreden, daß du auf diesem vollkommen verrückten Land Grundstücke für eine Stadt kaufen willst?«
    »Jetzt hast du das zehntemal geraten... und diesmal richtig!«
    »Aber wart doch einen Augenblick«, bat Kurz. »Sieh dir doch die Grundstücke hier an. Sie sind ja nichts als Felsen und Glitschbahnen... die reine Rutschbahn. Wo zum Teufel soll die Stadt denn stehen?«
    »Ja, das möchtest du wohl wissen!«
    »Dann willst du also gar keine Stadt hier bauen?«
    »Nein, aber Dwight Sanderson will sie uns zur Gründung einer Stadt verkaufen«, neckte ihn Kid. »Komm jetzt, wir müssen diese Rutschbahn hinaufklettern.«
    Es war ein sehr schroffer Hang, und der schmale Steg schlängelte sich wie eine riesige Jakobsleiter empor. Kurz stöhnte und ächzte über die vielen scharfen Ecken und Spitzen.
    »Daß jemand hier eine Stadt anlegen will! Es ist nicht so viel ebene Fläche hier, um eine Briefmarke aufzukleben. Und außerdem ist es ja die falsche Seite vom Fluß! Der ganze Warenverkehr geht ja am anderen Ufer vor sich. Schau dir mal Dawson dort unten an! Da ist Platz genug für eine Erweiterung, selbst wenn die Bevölkerung auf vierzigtausend steigen sollte. Du, Kid, ich weiß ja, daß du die Grundstücke nicht kaufen willst, um eine Stadt zu gründen, aber warum in aller Teufel Namen kaufst du sie denn?«
    »Um sie wieder zu verkaufen natürlich.«
    »Aber andere Leute sind nicht solche Trottel wie der Alte dort oben oder wie du.«
    »Vielleicht nicht in derselben Weise, Kurz. Aber ich kaufe jetzt diese Grundstücke. Dann teile ich sie in kleine Parzellen auf und verkaufe sie an eine ganze Menge von den vernünftigen Leuten in Dawson.«
    »Brrr... ganz Dawson grinst heute noch über uns beide wegen der verdammten Eier. Du möchtest wohl, daß sie noch mehr grinsen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Aber es ist ein verflucht teures Vergnügen, Kid! Bei der Eiergeschichte hab' ich dir geholfen, die Leute zum Lachen zu bringen, und mein Anteil an diesem neuen Vergnügen betrug fast neuntausend Dollar.«
    »Ganz recht... aber du brauchst ja diesmal nicht mitzumachen. Dann stecke ich den Gewinn allein ein. Trotzdem mußt du mir aber helfen.«
    »Oh, helfen tue ich gern! Und auslachen können sie mich meinetwegen auch. Aber ich gebe nicht eine Unze dafür aus. Was verlangt der alte Sanderson denn für seine Grundstücke... ein paar hundert?«
    »Zehntausend. Ich denke aber, daß ich sie für fünf kriegen werde.«
    »Ich möchte gern Pastor sein«, erklärte Kurz mit brennendem Eifer in seiner Stimme.
    »Pastor? Wieso?«
    »Dann würde ich eine wunderbar beredte Predigt über einen Text halten, den du vielleicht öfters gehört hast, nämlich über einen Narren und sein Geld...«
    »Herein«, hörten sie Dwight Sanderson mürrisch rufen, als sie an seine Tür klopften. Und als sie eintraten, sahen sie ihn am steinernen Kamin hocken, wo er Kaffeebohnen, die in einem Fetzen aus einem alten Mehlsack eingewickelt waren, zerstampfte.
    »Was wünschen Sie?« fragte er barsch, während er die zerstoßenen Kaffeebohnen in die Kaffeekanne schüttete, die auf den Kohlen stand.
    »Etwas Geschäftliches mit Ihnen besprechen«, erwiderte Kid. »Sie haben Grundstücke für eine Stadt hier abgesteckt, wie ich gehört

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