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Kid & Co - V3

Titel: Kid & Co - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack London
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lagen, ging einfach hin und kriegte sie. Zeigen Sie sie mir , sagte ich zu ihm. Und das tat er auch. Da stand sein Hundegespann mit ein paar indianischen Fahrern, die am Uferhang so warteten, wie sie soeben aus Forty Mile gekommen waren. Und auf dem Schlitten lagen Seifenkisten... dünne hölzerne Kisten.
    Wir nahmen eine mit auf das Eis, mitten auf den Fluß, und öffneten sie, Eier, so wahr ich lebe! Unmengen von Eiern! Alle in Sägespäne eingepackt. Wir haben das Spiel verloren, Kid. Wir haben eben Hasard gespielt. Weißt du, was er die Frechheit hatte, mir zu sagen? Daß wir sie alle für zehn Dollar das Stück bekommen könnten. Und weißt du, was er tat, als ich seine Hütte verließ? Er zeichnete ein Plakat, auf dem er die Eier zum Verkauf anbot. Sagte, er habe uns das Vorkaufsrecht gegeben, für zehn Dollar das Stück bis zwei Uhr heut nachmittag... und wenn wir bis dahin nicht handelseinig seien, würde er uns das Geschäft verderben. Er sagte, er sei kein Geschäftsmann, aber er könne schon sehen, wenn eine Sache gut wäre... und damit meinte er, soviel ich verstehen konnte, dich und mich.«
    »Das ist ja alles nicht so schlimm«, sagte Kid zufrieden. »Verlier nur nicht den Kopf und laß mich einen Augenblick überlegen. Hier helfen nur kaltes Blut und schnelles Handeln! Um zwei Uhr werde ich Wild Water hierherbestellen, um die Eier abzunehmen. Inzwischen kaufst du die Eier von Gauteraux. Versuch, den Preis zu drücken. Aber selbst wenn du zehn Dollar das Stück bezahlen mußt, wird Wild Water sie uns ja zum selben Preis abnehmen müssen. Wenn du sie billiger kriegst, schön, dann verdienen wir auch an ihnen. Aber sorg dafür, daß sie nicht später als bis zwei Uhr hier sind. Leih dir die Hunde von Oberst Bowie und nimm auch unser Gespann mit. Punkt zwei Uhr mußt du hier sein.«
    »Du, Kid...«, rief Kurz, als sein Partner die Anhöhe hinabging. »Nimm lieber einen Regenschirm mit. Es sollte mich nicht wundern, wenn es Eier zu regnen begänne, bevor du zurückkommst.«
    Kid fand Wild Water bei M & M. und es wurde eine ziemlich stürmische Sitzung.
    »Ich muß Ihnen sagen, daß wir noch einige Eier dazubekommen haben«, sagte Kid, als Wild Water sich bereit erklärt hatte, den Goldstaub um zwei Uhr nach der Hütte zu bringen und die Ware bei sofortiger Abnahme zu bezahlen.
    »Ihr habt offenbar mehr Glück bei eurer Eiersuche als ich«, gab Wild Water zu. »Nun, wie viele Eier habt ihr denn im ganzen, und wieviel Staub muß ich mitbringen?«
    Kid schlug in seinem Notizbuch nach. »So, wie es jetzt steht, macht es nach Kurz' Berechnung genau dreitausendneunhundertzweiundsechzig Eier... multipliziert mit zehn...«
    »Vierzigtausend Dollar«, brüllte Wild Water. »Sie sagten doch, es wären im ganzen nur ungefähr neunhundert Eier da! Das ist ja der reine Nepp... da mach ich nicht mit.«
    Kid zog den Vertrag aus der Tasche und zeigte auf die Worte: »Zahlbar bei Abnahme.«
    »Es steht kein Wort da, wie viele Eier abzunehmen sind. Sie haben sich bereit erklärt, zehn Dollar für jedes Ei zu zahlen, das wir Ihnen liefern. Wir haben die Eier bekommen, und Vertrag bleibt Vertrag! Ich gebe gern zu, daß wir nichts von den Eiern wußten, als wir mit Ihnen abschlossen. Aber dann kauften wir sie, um uns das Geschäft nicht zu verderben.«
    Fünf lange Minuten herrschte ein schwüles Schweigen. Wild Water kämpfte einen schweren Kampf mit sich. Dann gab er widerstrebend nach.
    »Ich bin im Nachteil«, sagte er mit gebrochener Stimme. »Das ganze Land scheint Eier auszuspucken. Und je schneller ich die Sache erledige, um so besser! Sonst gibt es noch eine wahre Sturzflut von Eiern. Ich werde um zwei Uhr bei euch sein... aber vierzigtausend Dollar!«
    »Es sind übrigens nur neununddreißigtausendsechshundertundzwanzig«, berichtigte Kid.
    »Das wiegt mehr als zweihundert Pfund«, wütete Wild Water. »Ich muß das Geld mit einem Gespann hinausfahren.«
    »Wir werden Ihnen unsere Hunde zur Verfügung stellen, um die Eier abzutransportieren«, erbot sich Kid freundlich.
    »Aber wo, zum Teufel, soll ich sie aufbewahren? Wo schaffe ich sie nur hin? Na... nichts zu machen. Um zwei bin ich da. Aber solange ich lebe, werde ich kein Ei mehr anrühren.«

    Um halb zwei kam Kurz, der den schroffen Hang hinauf ein doppeltes Gespann gebraucht hatte, mit Gauteraux' Eiern an.
    »Wir können unsern Gewinn, hol' mich der Teufel, fast verdoppeln«, erzählte er Kid, als sie die Seifenkisten in die Hütte brachten. »Ich hab' den

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