Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)

Geduld.“
    ***
    Zwei Stunden später traten Keela und Marruk aus dem Palast auf die große Terrasse. Das Königspaar, Amber und Berka, Solima sowie Abziarr saßen bei Tee und Gebäck. Seit dem Gespräch zwischen Marruk und Abziarr, waren vier Monate vergangen und der König der Verkuzzi war gekommen, um einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Solima hatte die Wahrheit über ihren Vater überraschend gut aufgenommen und war dabei, ihren leiblichen Vater näher kennenzulernen. Sie zog es jedoch vor, Marruk weiterhin Vater zu nennen und sprach Abziarr bei seinem Vornamen an. Für den König der Verkuzzi schien dies in Ordnung zu sein. Er war froh, überhaupt ein Teil von Solimas Leben sein zu dürfen und verstand die enge Bindung zwischen seiner Tochter und dem Mann, der sie wie ein Vater großgezogen hatte. Er hatte deutlich gemacht, dass er nicht gedachte, sich in diese Beziehung einzumischen.
    „Ich dachte, ihr kommt gar nicht mehr“, sagte Moreena und der König kicherte hinter vorgehaltener Hand.
    „Ich bin sicher, sie hatten noch wichtige Dinge zu erledigen“, sagte Mortociar mit einem Zwinkern, das Keela erröten ließ.
    „Gibt es schon etwas Neues?“, fragte Keela, um das Thema von ihrem Liebesleben abzulenken.
    „Ja, sie sind bald da“, antwortete Moreena. „Ceyla? Berechne Ankunft der
Cordelia
.“
    „Die
Cordelia
befindet sich in dieser Minute im Orbit, Euer Hoheit.“
    „Danke Ceyla.“
    Keela und Marruk setzten sich auf eine freie Bank und Amber schenkte ihnen Tee ein. Auch Amber war mittlerweile im vierten Monat schwanger und wurde von Berka behandelt, wie eine zerbrechliche Vase, was Keelas Freundin langsam in den Wahnsinn trieb. So hatte sie es jedenfalls Keela gestern berichtet. Berka ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen und das war eine harte Probe für die Freiheit gewohnte Amber.
    „Euer Hoheit“, meldete sich Ceyla zu Wort. „Meine Sensoren sagen, dass der Beamer der
Cordelia
soeben aktiviert wurde. General Kordan ist bei der ersten Landegruppe.“
    „Danke für die Neuigkeit“, sagte Moreena erfreut.
    Keela hielt es kaum noch auf ihrem Sitz. Sie spürte, wie Marruk beruhigend eine Hand auf ihren Oberschenkel legte. Sie war so neugierig darauf, was Lory und Charly zu berichten hatten. Charly hatte Keela versprochen, ihrer Freundin Susan eine Nachricht zu überbringen.
    Kordan war der Erste, den Keela erblickte. Kein Wunder, überragte der Hüne sogar die meisten Carthianer um einen halben Kopf. Nun hielt Keela wirklich nichts mehr auf ihrem Sitz. Sie sprang auf und reckte den Hals. Endlich kam auch Lory in Sicht, als sie hinter einer Hecke hervortrat, die die Sicht auf die Ankömmlinge versperrte. Als Keela die dritte Person erkannte, stieß sie einen Schrei aus.
    „Susan!“, rief sie und ihre Stimme überschlug sich vor Aufregung. „Das ist meine Freundin Susan!“
    Sie rannte durch den Garten auf die Ankömmlinge zu und auch Susan hatte sie nun entdeckt und winkte. Sie umarmten sich lachend und weinend zugleich, als Keela sie endlich erreicht hatte.
    „Ich glaube es nicht! Du bist wirklich hier? Susan? Das ist ja sooo … cool!“
    Susan lachte.
    „Hast du etwa gedacht, ich lasse dich den ganzen Spaß hier allein haben? Und außerdem hatte ich dir etwas zu bringen.“
    „Was denn?“, wollte Keela aufgeregt wissen.
    „Tarzan und Jane natürlich!“
    „Sie sind hier? Du hast sie mitgebracht?“
    Tarzan und Jane waren Keelas Siamkatzen, die sie Susan in Pflege gegeben hatte für die Zeit, in der sie nicht zu Hause war.
    „Sie sind noch auf dem Schiff, sie werden später runtergebracht.“
    „Das ist … Mir fehlen die Worte“, schniefte Keela.
    Sie wandte sich Lory zu und schloss auch sie in die Arme.
    „Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Wir hatten uns alle so große Sorgen gemacht seit eurer Entführung.“
    „Ich bin auch froh, wieder hier zu sein. Ich dachte, es müsste toll sein, zur Erde zurückzukommen, doch als ich da war, wollte ich nur so schnell wie möglich wieder hierher. Wir haben uns so viel zu erzählen, dass es bestimmt Tage dauern wird.“
    „Wir machen ein Barbecue heute Abend. Wir können die ganze Nacht quatschen.“
    Mittlerweile waren auch das Königspaar, Amber, Berka, Solima und Abziarr hinzugekommen und auch von der
Cordelia
erreichten nach und nach immer mehr Leute den Garten. Bald war es so ein Durcheinander, dass Keela nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand. Die beste Sache war jedoch, als man ihr einen Transportkorb mit zwei