Kiesgaerten
wertet mit seiner lagernden Form das Ensemble auf.
Alternativen
Diese Pflanzung eignet sich auch für Flächen, die für einen Kiesgarten nicht optimal sind, weil der Boden frisch und etwas zu nährstoffreich ist. Auf typischen Kiesgartenböden sollten Sie bei Bedarf düngen und in längeren Trockenperioden gießen.Wenn Sie in Ihrem Garten eine ähnliche Komposition anstreben, die Hitze und Trockenheit ohne zusätzliche Wassergaben übersteht, sollten Sie den Schecken-Knöterich durch Woll-Ziest, niedere Katzenminzen, Kleinblättriges Stachelnüsschen, Silberblatt-Ehrenpreis oder ähnliche flachwüchsige Stauden ersetzen. Und statt des Fünffingerkrauts greifen Sie besser auf Heiligenkraut, Gold-Garben oder Bartblumen zurück.
In Reih und Glied: formale Gestaltung
Formal, aber nicht steif: Lavendel und in Form geschnittener Buchs laden zum Spaziergang ein.
Die regelmäßige oder formale Anordnung von Pflanzen passt zwar sehr gut zu moderner Architektur, sie ist aber keine Erfindung der Neuzeit. Ganz im Gegenteil – bereits die Architekten antiker Gärten machten von dieser Möglichkeit der Pflanzenverwendung Gebrauch. Und Renaissance- und Barockgärten stützten sich ausnahmslos auf die formale Anordnung von Pflanzen. Diese repräsentativen Gartenschöpfungen beinhalten gleichförmige Alleen, Bosketts (»Lustwäldchen«), exakt geschnittene Hecken und symmetrisch angeordnete Parterres. Sie zeigen einen strengen architektonischen Aufbau. Wie dem Wortsinn bereits zu entnehmen ist, liegen regelmäßigen Pflanzungen Regeln zugrunde. Grundsätzlich werden gleichartig aussehende Pflanzen – die oft in Form geschnitten werden – in gleichmäßigen Abständen platziert. So entstehen geradlinige Reihen oder gleichmäßig bewachsene geometrische Grundflächen. Für eine derartige Gestaltung sollten Sie für die einzelnen Elemente stets ein und dieselbe Pflanzenart und -sorte verwenden.
Gut in Form: geeignete Pflanzen
Weil sich Gehölze gut in Form schneiden lassen, kann man formale Pflanzungen sehr viel leichter mit ihnen verwirklichen als mit Stauden. Für einen Kiesgarten kommen jedoch nur wenige Arten infrage. Denn außer Buchs, Lorbeer-Schneeball und Wacholder gibt es kaum geeignete Sträucher, die einerseits Trockenheit akzeptieren und andererseits schnittverträglich sind. Bäume scheiden aus, da sie – in größerer Zahl eingesetzt – die Flächen eines Kiesgartens zu stark beschatten. Halbsträucher wie Lavendel, Schleifenblumen oder Heiligenkraut lassen sich dagegen gut in Reihen pflanzen und formieren.
Natürlich können Sie auch durch die strenge Anordnung verschiedener Stauden formale Gartenszenerien schaffen. Da Stauden jedoch das Bestreben haben, sich auszubreiten, braucht es einigen Aufwand, um sie in Form und am zugedachten Ort zu halten.
Frei angeordnete Gehölze in Kontrast zu in Blöcken gepflanzten Bart-Iris, Woll-Ziest und Bärenfell-Schwingel.
Klarheit und feierliche Eleganz
Eine strenge, regelmäßige Anordnung von Pflanzen bedingt ein klares Ordnungsgefüge. Die daraus hervorgehenden Gartenszenerien wirken oftmals statisch, ja geradezu majestätisch. Dies war in königlichen und fürstlichen Barockanlagen des absolutistischen Zeitalters durchaus erwünscht.
In Ihrem Garten können Sie die starren Formen durch einen etwas weniger dogmatischen Umgang mit Pflanzen brechen, ohne dass die klare Struktur und Ausdruckskraft der Anlage verloren geht. Eine Anregung dazu gibt die hier vorgestellte Pflanzung.
Wie Säulen in einer gotischen Kathedrale streben die im Hintergrund gepflanzten und in Form geschnittenen Lebensbäume (Thuja occidentalis) nach oben. Sie geben den Takt vor, den Schwertlilien (Iris pallida ‘Variegata’ und Iris der Germanica-Gruppe) aufgreifen und fortsetzen. Die nach oben strebenden Wuchsformen der Thujen und Schwertlilien fungieren als ebenso imposante wie prägende Leitelemente, die von kompaktwüchsigen und lagernden Formen begleitet werden. Dieses Spannungsverhältnis bedingt, dass die Pflanzung trotz der regelmäßig wiederkehrenden Platzierung der einzelnen Pflanzenarten keine Langeweile aufkommen lässt.
Kräftige Kontraste
Über das gesamte Gartenjahr hinweg sorgen ferner die verschiedenartigsten Grün- und Grautöne sowie die weiße Panaschierung der Blätter für Abwechslung. Die schwarzgrüne Belaubung von Thuja und Latschen-Kiefern bildet mit dem weißen Rand der Blätter von Iris pallida ‘Variegata’ und den strahlenden Blüten der Feder-Nelken
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