Kiesgaerten
nicht mit Arrangements in benachbarten Gartenbereichen konkurriert.
Bei der Anordnung der Pflanzen ist eine klassische Höhenstaffelung zu erkennen: Die hohen Pflanzen sind im hinteren Teil der Fläche angeordnet. Nach vorne nimmt die Höhe der Stauden ab. Einzelne Arten wie die Große Fetthenne (Sedum ‘Herbstfreude’) wurden flächig gepflanzt. Sie bilden lang gestreckte Drifts, die auch noch aus größerer Entfernung sehr gut zu sehen sind. Andere Formen wie Blau-Schwingel (Festuca glauca) wiederholen sich rhythmisch. Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia), die als dominierender Halbstrauch in Erscheinung tritt, ist in diesem Bildausschnitt zwar nur an einer Stelle zu sehen, taucht in der gesamten Pflanzung aber mehrfach auf. So erhält das Gartenzimmer eine in sich stimmige »Möblierung«.
Dynamische Formen
Das reizvolle Formenspiel zwischen den aufstrebenden Rispen der Blauraute, den horizontal ausgerichteten Blütenschirmen von Gold-Garbe und Großer Fetthenne sowie die Dynamik der sich bogenförmig überneigenden Grashalme bereichern die Szenerie. Derart lebendig gestaltet, wirkt die Pflanzung noch außerhalb der Blütezeit ansprechend und niemals langweilig. Da die verwendeten Arten sehr standfest und dauerhaft sind, offenbart sich sogar im Winter ein schönes Bild – wenn man sich mit dem Rückschnitt der Pflanzen bis zum Ende des Winters Zeit lässt.
Pflanzliste
1
12
Große Fetthenne ( Sedum ‘Herbstfreude’)
2
12
Katzenminze ( Nepeta racemosa ‘Superba’)
3
3
Blauraute ( Perovskia atriplicifolia )
4
3
Gold-Garbe ( Achillea filipendulina ‘Coronation Gold’)
5
20
Regenbogen-Schwingel ( Festuca amethystina )
6
8
Blau- Schwingel ( Festuca glauca )
Blüten von Frühjahr bis Herbst
Gerade kleine Flächen sind nicht leicht so zu bepflanzen, dass das ganze Gartenjahr über etwas blüht. Nur einige jahreszeitliche Höhepunkte können dann mit einer wirkungsvollen Farbgebung betont werden.
In diesem Beispiel ergeben zur Hauptblütezeit die Komplementärfarben Blau und Gelb einen prägnanten Kontrast. Die Komposition punktet jedoch im Laufe des Jahres mit verschiedenartigen Farbaspekten. Im Herbst herrschen warme Töne vor. Die bräunlichen Halme der Gräser harmonieren zu dieser Zeit mit den dann kupferrot verfärbten Blütenschirmen der Großen Fetthenne und den bräunlichen Fruchtständen der Gold-Garbe. Damit die Pflanzung bereits im zeitigen Frühjahr attraktiv aussieht, sollten Sie verschiedene Zwiebel- und Knollenpflanzen einfügen. Zwiebel-Iris liefern schon im März erste Farbtupfer, bevor im April üppig blühende Tulpen für heitere Aspekte sorgen. Damit diese Zwiebelpflanzen ungestört einziehen können und der Anblick nicht durch vergilbendes Laub gestört wird, platzieren Sie die Zwiebeln zwischen die Staudenhorste.
Farbe im Kiesgarten
Runzliger Ziest und Purpursonnenhut bezaubern durch ein harmonisches Farbenspiel.
Farbe lädt zum Experimentieren ein – auch im Kiesgarten. Dabei zeigen nicht nur Blüten leuchtende oder gedämpfte, helle oder dunkle, warme oder kalte Tönungen. Fruchtstände und Blätter ergänzen den Farbreigen, obgleich sie meist etwas zurückhaltender auftreten. Es sind vor allem die grau-silbrigen und hell-bläulichen Schattierungen der Blätter, die den Farbaspekt im Kiesgarten entscheidend prägen. Sie sind nicht nur elegant, sondern wirken vermittelnd, indem sie Dissonanzen zwischen heiklen Farbkombinationen abmildern. Deshalb sind sie eine hervorragende Ergänzung zu vielerlei Farbkompositionen. Außerdem gewinnen die meisten Blüten im Umfeld grauer Töne an Leuchtkraft. Und der Charme einfarbig weißer Gärten ist ohne das sanfte Silberkolorit von Pflanzen wie Woll-Ziest, Kretischer Schwarznessel oder Beifuß-Arten kaum vorstellbar.
Bunt oder monochrom?
In kleineren Kiesgärten ist eine monochrome Farbgestaltung denkbar, denn kleine Flächen werden durch zu viele Farben schnell überfrachtet. Monochrome Gärten verwenden zwar ausschließlich Blüten in einem Farbton, variieren aber dessen Helligkeit und Leuchtkraft. Solche Pflanzungen wirken besonders schön, wenn sie räumlich abgegrenzt sind und die verwendeten Arten ein abwechlungsreiches Textur- und Formenspiel aufweisen.
Größere Flächen vertragen mehr Farbe. Doch Vorsicht: Je mehr Farbtöne Sie verwenden, desto schwieriger gelingt die Komposition. Meist ist es besser, sich von Anfang an entweder auf kontrastreiche (-> > ) oder harmonische (-> > ) Konzepte festzulegen. Auf großen Flächen
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