Kiesgaerten
Farben liegt.
Aus großem Abstand betrachtet, verschwimmen bei solchen Gestaltungen die Konturen der Einzelpflanzen oftmals zu einem diffusen Bild. Wenn Sie dies vermeiden wollen, empfiehlt es sich, Pflanzen bandartig nebeneinander anzuordnen. Derartige »Drifts« entstehen, indem sie mehrere Pflanzen einer Art gruppieren. Damit die Bänder nicht zu schematisch wirken, sollten sie unterschiedlich groß und verschieden geformt sein.
Oft ist es von Vorteil, wenn Sie einzelne, etwas höhere Gräser an die Schnittstellen zwischen den Drifts verschiedener Pflanzenarten setzen. Auf diese Weise entstehen fließende Übergänge zwischen den einzelnen Pflanzengruppen.
Einfach zu handhaben: erprobte Mischpflanzungen
Wollen Sie sich die aufwendige Planung sparen oder haben Sie erst wenig Erfahrung im Gärtnern, können Sie auf fertige Pflanzkonzepte zurückgreifen. Unter Namen wie »Silbersommer«, »Blütenwoge« oder »Purple Prairie« werden erprobte Pflanzenmischungen angeboten, die für Kiesgärten geeignet sind. Sie brauchen der Staudengärtnerei nur die Größe der Fläche des zu bepflanzenden Areals mitteilen und erhalten die passende Menge an Stauden samt Pflanzanleitung geliefert. Wer mehr Erfahrung hat, wird natürlich lieber seine eigenen Ideen umsetzen.
Symphonie der Gräser
Die Zahl der Gräser in den Sortimenten der Gärtnereien ist über die letzten Jahrzehnte hinweg kontinuierlich gewachsen. Dies mag zunächst verwundern, da diese zierlichen Vertreter des Pflanzenreichs nicht mit prunkvollem Blütenschmuck ins Auge stechen, sondern Blüten- und Fruchtstände in eher zurückhaltenden Farben besitzen. Doch sie haben andere Stärken: Es sind die Formensprache, die Eleganz des Blattspiels und der Halme sowie ihre lang anhaltende Schmuckwirkung über den Herbst hinaus, die Ziergräser zu begehrten Gartenpflanzen – auch im Kiesgarten – haben werden lassen. Überragen die Gräser die Nachbarpflanzen, sind sie bestens in der Lage, als Leitpflanzen zu fungieren und den Rhythmus in Pflanzungen vorzugeben.
In dem hier vorgestellten Ausschnitt einer großflächigen Pflanzung schafft dies das Garten-Sandrohr (Calamagrostis x acutiflora ‘Karl Foerster’) auf nahezu unverwechselbare Weise. Das schon früh austreibende Gras blüht bereits im Juni. Danach recken sich die verblühten Rispenäste nach oben und lehnen sich dicht an die Halme an. So entsteht ein straff aufrechtes Wuchsbild. Aufgrund dieses markanten, aufstrebenden Charakters kann das Garten-Sandrohr die Fläche gliedern. Wichtig ist bei freier Gestaltung, dass die einzelnen Pflanzen spannend zueinander angeordnet sind. In diesem gelungenen Beispiel stehen die Horste deshalb in unregelmäßigen Abständen zueinander. Ein einheitliches Gesicht erhält die gesamte Pflanzung, indem weitere Exemplare des Garten-Sandrohrs an anderen Stellen der Pflanzung auftauchen (diese liegen außerhalb des Bildausschnitts).
Bei der Bepflanzung Ihres Kiesgartens können Sie natürlich ebenso auf andere höherwüchsige Gräser wie das Riesen-Federgras (Stipa gigantea) zurückgreifen. Für kleinere Flächen eignen sich beispielsweise Atlas-Schwingel (Festuca mairei), Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) oder das im Bild als Begleiter zum Garten-Sandrohr eingesetzte Silberährengras (Stipa calamagrostis). Damit diese Varianten die Leitfunktion übernehmen können, müssen sie jedoch die Pflanzpartner in der Wuchshöhe überragen.
Pflanzliste
1
3
Garten-Sandrohr ( Calamagrostis x acutiflora ‘Karl Foerster’)
2
2
Silberährengras ( Stipa calamagrostis )
3
18
Schecken-Knöterich ( Persicaria affinis ‘Donald Lowndes’)
4
2
Blauraute ( Perovskia ‘Blue Spire’)
5
1
Fünffingerstrauch ( Potentilla fruticosa )
6
5
Rote Spornblume ( Centranthus ruber ‘Coccineus’)
7
1
Neuseelandflachs ( Phormium ‘Amazing Red’)
8
3
Strandflieder ( Limonium latifolium )
Schlank und rund
Spannung entsteht in diesem Beispiel vornehmlich durch die unterschiedlichen Wuchscharaktere. Dem straff aufrechten Habitus des Garten-Sandrohrs sind bewusst rundliche Silhouetten gegenübergestellt. Als Begleiter dienen Fünffingerstrauch (Potentilla fruticosa), Silberährengras und Blauraute (Perovskia ‘Blue Spire’). Sie bilden einen ansprechenden Formkontrast zu dem dominierenden Gras. Auch diese Begleitpflanzen tauchen wiederholt auf. Als Flächenfüller dient der flachwüchsige Schecken-Knöterich (Persicaria affinis ‘Donald Lowndes’). Er schmiegt sich an den Boden an und
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