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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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überprüfen. Foxy und Tin Man reinigten Sturmgewehre. Foxys afrikanische Kora lag auf einem Haufen Gepäck – wenigstens die hatte er aus dem aufgegebenen Komplex in SubTropolis retten können.
    Weiter vorn klickte Hoov auf einem Laptop herum. Der Lademeister der Maschine checkte Fallschirmaufziehleinen und konferierte mit dem Bordingenieur, der geschäftig irgendwelchen anderen kryptischen Aufgaben nachging. An der vorderen Frachtraumwand befand sich eine Art Signalaufklärungskonsole mit zwei Flachbildschirmen, die Radar- und andere Sensordaten anzeigten. Zwei Crewmitglieder mit Headsets saßen dort, verfolgten die Daten und sprachen in Funkgeräte.
    McKinney saß etwas für sich auf einem der unbequemen selbstleuchtenden Nylongittersitze. Wie alle anderen trug sie einen grauen Thermo-Fliegeroverall gegen die Kälte, denn kalt war es tatsächlich. McKinney stieß ab und zu eigens einen Atemschwall in die Luft aus, um zu schauen, wie viel Dampf sie produzieren konnte. Der Frachtraum war druckreguliert, und sie wusste, es gab eine Heizung, warum also hielten sie die Temperatur so niedrig?
    Sie versuchte schon die ganze Zeit herauszubekommen, worin ihre Fracht bestand. Sie sah aus wie ein graues Begasungszelt, das zusammengefaltet auf einer mitten im Frachtraum stehenden doppeltgroßen Palette befestigt war. Stahlseile schlängelten sich daraus hervor, bildeten zwischendurch ordentliche gerollte Spiralen am Boden und führten dann weiter zu einem halbhohen Palettenblock aus massivem Beton – offensichtlich einer Art Gewicht. McKinney vermutete, dass es sich um einen Fallschirm handelte, der mit einem Betongewicht verbunden war, aber wozu genau, war ihr schleierhaft. Der Betonblock war mit Stahlseilen an seinem Platz verzurrt, und es gab so etwas wie einen Schnellausklinkmechanismus. Außerdem standen da weiter vorn noch zwei Paletten mit plastikumhülltem Equipment und Material, das offenbar nicht mitten im Flug abgeworfen werden sollte, da keine Aufziehleinen daran waren.
    Nach einer knappen Stunde Flug sah McKinney Odin aus der schmalen Tür links in der vorderen Frachtraumwand kommen. Er hielt zwei Pappbecher mit Kaffee in den Händen. Er kam auf sie zu und hielt ihr einen Becher hin.
    Sie nahm ihn und schaltete ihre Ohrhörer ein. «Danke.» Sie hörte ihre eigene Stimme mit Radiotimbre. Sie hebelte den Deckel vom Becher ab und sah, dass Odin einen Hauch Kaffeeweißer hinzugegeben hatte.
    Seine Stimme kam über ihre Ohrhörer. «Ich habe in Ihrer FBI-Akte nachgeschaut, wie Sie ihn am liebsten mögen.»
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. «Sehr komisch.» Sie nahm einen Schluck. Das Zeug war heiß und entfernt kaffeeähnlich. Besser als nichts. «Warum zum Teufel ist es hier so kalt?» Sie zeigte auf die freiliegenden Rohre und Luftschlitze an der Frachtraumdecke.
    «Ich will, dass jeder hier jederzeit für eine Abfangsituation gerüstet ist.»
    «Wieso ist dafür nötig, sich hier den Arsch abzufrieren?»
    Er machte eine Kopfbewegung zur geschlossenen Frachtraumklappe hin. «Wenn wir diese Klappe öffnen müssen, ist man ohne Thermo-Fliegerkombi innerhalb von Sekunden unterkühlt. Die Temperatur hier sorgt dafür, dass alle vorbereitet sind.»
    «Wo fliegen wir eigentlich hin?»
    « Need-to-know -Prinzip, Professor.»
    «Als der Drohnenköder an Ihrem Haken habe ich doch wohl ein Recht, es zu wissen.»
    «Sie wollen es wissen. Das ist nicht dasselbe.»
    «Was macht es schon aus?» Sie blickte im Frachtraum umher. «Wem könnte ich’s denn erzählen?»
    «Das Flugzeug könnte abstürzen. Sie könnten aus den Trümmern krabbeln und es auf YouTube in die Welt posaunen.»
    Sie bedachte ihn mit einem gequälten Blick.
    Er nahm einen Schluck Kaffee, zog dann eine resignierte Grimasse. «Nord-Utah. Wir haben ein Abfangteam auf einem ehemaligen Raketentestgelände draußen in der Wüste installiert. Alles, was sich uns dort nähert, wird extrem verdächtig sein. Weil wir mitten im Nichts sind.»
    Sie erinnerte sich an die Videos bisheriger Drohnenangriffe – meist in urbanem Gebiet, wo jede Menge Luftverkehr war. In einer Großstadt war es nahezu unmöglich, schnell genug zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, um irgendetwas abzufangen. «Sie wollen mich wirklich da draußen auslegen wie ein Stück Köderfleisch?»
    «Ich habe nie gesagt, dass Sie persönlich anwesend sein müssen.»
    «Aber das macht doch einen Köder aus.»
    «Ihre Daten und Ihr Ebenbild, Professor. Das ist alles, was wir brauchen. Deshalb

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