Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
Vom Netzwerk:
Mischung aus Verfall und moderner Technik. Zwischen den rostfleckigen, in ihrer Funktion undurchschaubaren Betonblöcken, denen verbogene Rohre entwuchsen, und den grauen Nebengebäuden standen ebenfalls schwere Fahrzeuge, mit Hydraulikhebern horizontal ausgerichtet. Die meisten hatten zivile Aufschriften. Sie waren so auf dem Areal verteilt, dass es schwer sein würde, sie mit einer einzigen Bombe oder Rakete zu zerstören.
    Erschreckend, dass sie anfing, solche Dinge zu bemerken – so zu denken.
    Odin deutete mit dem Kopf auf die Gebäude draußen. «Raketentestgelände, das zu White Sands gehörte. In den fünfziger Jahren wurden hier testhalber Raketen nach Nevada abgeschossen. Dafür waren die Raketenschlittenbahnen. Und der massive Bunker.»
    Sie kamen jetzt an Teams von Leuten vorbei, die überwiegend Zivilkleidung trugen, zum Teil aber auch graues Tarnzeug und ockerfarbene Stiefel. In einem hangarartigen Gebäude parkte ein Humvee mit einer Reihe von vier Raketen in einem hydraulischen Raktenwerfer; sie zeigten im Fünfundvierzig-Grad-Winkel nach oben.
    «AIM-120 – für alle Fälle.»
    «Ich dachte, Sie wollten das Ding fangen.»
    «Wie ich schon sagte, nur für alle Fälle.»
    Auf dem Weg ins Zentrum des improvisierten Camps kamen sie an weiterem schwerem Gerät vorbei: einem mächtigen Satellitenwagen mit mehreren nach Süden gerichteten Schüsseln, einem mysteriösen Trailer mit einem Stahlmast, der mindestens dreißig Meter in die Höhe ragte und an der Spitze mit Kameras, Funkempfängern, Mikrophonen und anderen Geräten bestückt war. Eine große weiße Radarschüssel drehte sich auf einem Tieflader, und in der Nähe stand ein Bedienungswagen. Da waren mehrere nach Militär aussehende Lastwagen; sie hatten riesige Geländereifen und waren mit Gerätschaften und Kisten vollgestapelt. Weiter seitlich stand ein Unicat-Minibus. In so einem hatte sie mal eine lange, aufreibende Reise durch Westafrika gemacht. Und es gab auch mehrere behördliche Fahrzeuge – oder zumindest welche, die so aussahen. Sie erkannte die beiden Ranger-SUVs des Landverwaltungsamts wieder und zwei kleinere Pick-ups der US-Forstbehörde. Sie sah sogar einen Tieflader mit einem ausgewachsenen Schiffscontainer auf dem Auflieger – Dutzende dicker Kabel kamen heraus und führten zu einem ebenso großen Generatorwagen, der vor sich hin dieselte.
    Schließlich bremsten sie bei einem Gelände-Kantinenwagen, wo Küchenpersonal – sie glaubte es kaum – eine Art Cafeteria-Frühstucksbuffet bestückte. Da standen und liefen Dutzende Leute herum – Männer und Frauen. McKinney zählte über vierzig Personen, und sie wusste, sie hatte ein paar ausgelassen.
    «Mein Gott, das ist ja eine Riesenaktion.»
    Foxy nickte. «Die Leute denken immer, so was alles passiert von selbst. Krieg ist Logistik. Und Papierkram.»
    Der Jeep hielt. Alle stiegen aus und gingen los, sich ein Tablett holen. Odin rief ihnen nach: «Leute!»
    Alle drehten sich um.
    «Esst. Geht aufs Klo. Und dann zurück zum Flugzeug. Bis auf weiteres sind wir auf Standby.»
    Alle nickten.
    McKinney stieg ebenfalls aus und justierte die Augenlöcher ihrer Skimaske.
    «Professor.»
    Sie drehte sich um und sah, wie Odin sie mit sich winkte, zu einem Wellblechhangar auf der anderen Seite der sandigen Fahrbahn.
    Sie schloss zu ihm auf. «Hey, ich könnte was zu essen vertragen.»
    «Gleich. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.» Er führte sie durch ein Rolltor auf der anderen Seite des Hangars zu einer Serie militärolivfarbener Zelte und durch die offenen Klappen ins Innere, wo mehrere ziemlich modisch gekleidete Leute Computer und Stühle aufstellten und Karten aufhängten. Gasöfen hielten das Zelt warm.
    Eine attraktive Blondine schaute verdutzt, als McKinney in ihrer Skimaske auftauchte, aber Odin sagte im Befehlston: «Da gibt’s nichts zu sehen. Weitermachen.»
    Die Frau widmete sich augenblicklich wieder dem, was man nur als Set-Ausstattung bezeichnen konnte.
    Odin blieb stehen, und McKinney trat neben ihn.
    Zwei junge Männer legten gerade letzte Hand an ein erschreckend echt aussehendes Ebenbild von ihr: Es war exakt bis hin zu Haar- und Augenfarbe. Ihre Zwillingsschwester saß an einem Schreibtisch, die Hände auf der Tastatur ihres eigenen Laptops. Sie trug ein grünes Poloshirt und Jeans. Einer der Special-Effects-Experten nahm mit einer Airbrush noch winzige Korrekturen am Hals vor, während der andere Kabel unter einer Matte auf dem Fußboden versteckte.
    «Das ist ja

Weitere Kostenlose Bücher