Kill Decision
Handzeichen von Odin machten sie sich sofort wieder ans Verladen und Kontrollieren von Cases und Gerätschaften.
Odin zog einen Schlüssel heraus und begann, ihre Ketten und Handschellen aufzuschließen. «Sie wollen fliehen, Professor?» Er warf Ketten und Handschellen in den Transporter und machte die Schiebetür zu. Dann zeigte er auf das weite Rollfeld um sie herum. «Bitte! Sie können gehen, wenn Sie möchten. Viel Glück auch.» Er stapfte die Heckrampe hinauf.
Foxy stand neben McKinney, die Odin nachsah. Er pfiff durch die Zähne. «Beeindruckend. Sie haben ihn aus der Ruhe gebracht.»
Sie sah Foxy an. «Ich hoffe, Sie nehmen das, was ich getan habe, nicht persönlich.»
Foxy blickte auf ein Klemmbrett. «Hm, mal sehen. Unser Elektronische-Kriegführung-Truck ist von den Feds beschlagnahmt worden. Wir mussten Server und Prototypen, die wir nicht mitnehmen konnten, zerstören. Wir haben unsere Einsatzzentrale verloren und mussten den ganzen Plan gefährlich beschleunigen. Im Grunde haben Sie alles vermurkst.» Foxy sah von dem Klemmbrett auf. «Aber wenn Sie mich persönlich fragen: Das war mal richtig Heavy Metal .»
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16
Schadensbegrenzung
«Wir haben ein Problem, Henry.»
Henry Clarke blickte überrascht von seinem Chateaubriand auf. Kauend sagte er: «Ihnen auch einen gute Abend, Marta.» Er zeigte mit der Gabel auf seine Begleiterin. «Emily, das ist Marta. Marta, Emily.»
Die junge Frau lächelte nett und streckte die zierliche Hand aus. «Freut mich.»
Marta starrte sie nur an – ein pausbäckiges, blondbezopftes Ding mit einem Pony bis knapp über die Augen. «Ich muss Henry mal kurz entführen, meine Liebe.»
«Oh … okay, ich –»
Clarke nickte und stopfte sich noch ein Stück Steak in den Mund. «Gleich wieder da.»
Marta führte Clarke zu einem Nebenraum des Restaurants. Ihr Blick wanderte über den vollbesetzten Hauptraum. «Es schockiert mich, Sie an einem solchen Ort zu finden. Eine überteuerte Einkaufsplaza!»
«Was soll ich sagen? Es war ihre Wahl.»
«Ah, verstehe. Liegt wohl in der Nähe ihrer Schule.»
«Ha, ha. Sie wissen schon, dass es sehr uncool ist, einfach permanent ohne Vorwarnung aufzutauchen.»
Marta betrat mit ihm den Nebenraum, und zwei ihrer anzugtragenden Personenschützer schlossen die Tür hinter ihnen. Der Raum war leer. «Der Zeitplan hat sich geändert. Ich habe erfahren, dass sich irgendwo dort draußen außer Kontrolle geratene Elemente herumtreiben, die unsere Message unterhöhlen könnten. Ehe das passiert, müssen wir bereit sein.»
«Wann – bereit sein?»
«Wann immer ich es sage. Morgen. Übermorgen. Jederzeit. Und mit ‹jederzeit› meine ich jederzeit. Können Ihre Leute liefern?»
Clarke seufzte tief. «Haben Sie mir nicht gesagt, ich müsse Geduld haben? Was ist jetzt mit Geduld?»
«Für Geduld ist keine Zeit. Die Situation hat sich geändert, Henry. Das sind hochversierte Leute mit beängstigenden Ressourcen. Also sagen Sie Ihrer kleinen Freundin gute Nacht und sehen Sie zu, dass Sie ins Büro kommen. Machen Sie sich darauf gefasst, die nächsten Tage ein Krisenzentrum zu managen.»
Clarke nickte. «Okay. Okay, ich sammle die Truppen.» Er stutzte, als käme ihm gerade ein Gedanke. «Diese ‹außer Kontrolle geratenen Elemente› – die glauben doch wohl nicht, dass wir hinter den … ‹Problemen› stecken?»
«Selbst wenn sie es glauben würden, wäre das in Kürze irrelevant. Überlassen wir das diesen Leuten. In unserem Kampf geht es um die Meinungshoheit, und den müssen wir gewinnen.»
«War das jetzt ein Ja oder ein Nein?»
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17
Safari-eins-sechs
Linda McKinney war noch nie im Frachtraum einer C-130 geflogen. Aber zumindest konnte sie jetzt sagen, dass es nichts war, was sie unbedingt wiederholen wollte. Der höhlenartige Raum stank nach Flugbenzin und der Hydraulikflüssigkeit und dem Öl vergangener Fahrzeugfrachten. Dazu kam das Dröhnen der Triebwerke. Aber immerhin benutzte das Team kabellose Etymotic-Headsets, die die Außengeräusche dämpften und Gespräche ermöglichten. Die Ohrhörer übertrugen auch die Durchsagen des Piloten, wobei aus dem Cockpit nicht allzu viel kam. Fertig machen zum Start war auch schon so ziemlich alles.
Nach einer Weile schaltete McKinney die In-Ears ab und genoss das unirdische Schweigen. Im roten Schummerlicht sah sie die Teammitglieder auf Jumpseats zu beiden Seiten des Frachtraums sitzen oder umhergehen und Equipment
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