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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehenblieb.
    Er hatte den Vorhang zugezogen. Nur einen Spalt öffnete er ihn und schaute nach draußen.
    Die Dämmerung war gläsern geworden. Sie lag wie ein großes Zelt über der Stadt. Sie machte die Bäume zu dunklen Klumpen und ließ die Straßen so aussehen, als würden sie mit den Häusern zusammenlaufen.
    Das war seine Zeit und seine Welt.
    Der Mann nickte zufrieden, bevor er den Spalt wieder zufallen ließ und sich umdrehte.
    Sein Ziel war jetzt der schmale Schrank aus Metall. Aus der Tasche seiner Hose holte er einen Schlüssel hervor. Trotz der Dunkelheit schob er ihn zielsicher ins Schloß und drehte ihn zweimal.
    Jetzt war die Tür offen.
    Gut für ihn.
    Er griff suchend in den Schrank hinein. Den Gegenstand hatte er rasch gefunden, da er immer am selben Platz lag. Es war eine Waffe. Seine Machete!
    Der Griff lag wunderbar in der Hand. Er zog die Machete behutsam aus ihrem Versteck und ließ die Klinge durch die Luft sausen. Ein pfeifendes Geräusch entstand. Über das Gesicht des Mannes huschte ein kaltes Lächeln. Seine Vorfreude wuchs aber noch weiter, seine Augen glänzten dabei. Er schloß den Schrank wieder ab, verstaute den Schlüssel und drehte sich um. Dabei warf er einen Blick auf die blanke Klinge. Sie schimmerte und erinnerte ihn an die dunkle Fläche eines Spiegels. Er schaute sehr genau darauf und entdeckte einen Teil seines eigenen Gesichts darin. Er war zufrieden damit, auch wenn er nur einen Schatten sah, in dem allerdings die Augen auffielen, die wie zwei kalte Ovale aussahen. Kalt und dunkel.
    Er war bereit!
    Der Mann drehte sich wieder um. Noch immer lag das Lächeln auf seinem Gesicht. Er würde die Wohnung jetzt verlassen. War er einmal draußen, rückte das Blutbad näher, und es gab nichts, was ihn noch hätte aufhalten können.
    Als er seine leere Hand zur Faust ballte, spürte er den klebrigen Fleischsaft darauf. Es gefiel ihm nicht. Deshalb ging er ins Bad, wusch sich die Hände und trocknete sie ab.
    An einem Haken hing der weitgeschnittene, dunkle Mantel. Er zog ihn an und freute sich, daß die Machete darunter, er trug sie in einer Scheide, nicht zu sehen war.
    Im Spiegel nickte er sich zu. Dabei überlegte er, ob er noch einen Hut aufsetzen sollte, entschied sich aber dagegen, denn es war nicht mehr kalt.
    Der Machetenmann verließ die Wohnung. Er hatte die Tür noch nicht hinter sich geschlossen, da passierte es.
    Plötzlich kriegte er Kopfschmerzen! Kurz hintereinander folgten die Stiche, und er wußte nicht, wie er sie sich erklären sollte.
    Sie waren aber da.
    Hart, peinigend, von verschiedenen Seiten durch seinen Kopf schießend.
    Sich in der Mitte treffend, wo sie sich plötzlich zu einem Bild zusammenfanden.
    Er sah es deutlich.
    Es war da.
    Es war das Bild einer blonden Frau!
    Und er spürte den Haß gegen sie aufsteigen…
    ***
    Angst!
    Widerliche, quälende, bohrende und hündische Angst, die sie blitzschnell überfallen hatte und dafür sorgte, daß das Autofahren zur Qual wurde.
    Deshalb suchte die Frau nach einer freien Stelle am linken Straßenrand und hielt an.
    Sie wußte, daß sie in den nächsten Minuten nicht würde starten können, und sie handelte entsprechend. Sie stellte den Motor ab und fühlte sich schon ein wenig besser.
    Sheila Conolly schloß die Augen. Sie tat es nicht freiwillig, es geschah wie ein Reflex – oder wie auf Befehl. Sie wollte mit sich allein sein, auf keinen Fall etwas sehen, sondern sich auf das konzentrieren, was mit ihr geschehen war.
    Schmerzen.
    Alles verzehrende Schmerzen, die vieles verdeckten. Sie waren da, sie waren so brutal. Sie schmetterten Sheila nieder, als würden sie mit Fäusten auf sie einschlagen.
    Angeschnallt und steif wie eine Puppe hockte Sheila in ihrem Sitz. Sie wußte, daß sie sich nicht eben einen idealen Parkplatz ausgesucht hatte, doch darüber dachte sie nicht nach. Auch nicht über die Tatsache, daß sie den Porsche ihres Mannes fuhr, ein nicht eben unauffälliges Auto.
    Alles war so unwichtig für Sheila geworden. Der Besuch bei einer Freundin, der größte Teil der Rückfahrt, die Reise ihres Mannes, die zwar nur eine Woche dauerte, ihn aber hinein in die Einsamkeit Alaskas führte, weil er über eine bestimmte Gegend einen Bericht schreiben wollte und telefonisch nicht erreichbar war. Dieser Auftrag war für Bill wichtig gewesen, denn es ging um eine alte Magie, die in Alaska ebenso aufgetreten war wie östlich der Beringstraße in Sibirien.
    An diesem Thema arbeitete er schon ziemlich lange,

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