Killeralgen
Alphas den grauenvollsten Foltern, ehe er sie vor den Augen der anderen endgültig tötete. Es sollte eine Lektion für sie sein.«
»Wenn sie so problematisch sind, weshalb behalten Sie sie hier?«, wollte Gamay wissen.
»Offensichtlich glauben unsere Arbeitgeber, dass sie einen gewissen Wert haben. Sie sind ein wenig wie wir. Wegwerfmaterial. Nach Benutzung sofort zu vernichten. Die letzten Testobjekte waren illegale Einwanderer aus Drittweltländern, die glaubten, sie würden nach Europa oder Amerika gebracht, wo Jobs und ein besseres Leben auf sie warteten.«
Trout biss die Zähne zusammen. »Das ist eine der monströsesten Intrigen, von denen ich je gehört habe. Eines kann ich nicht verstehen. Warum haben diese Verbrecher die
Alvin
gekapert und uns gekidnappt?«
»Das Enzym hat nur eine sehr kurze Lagerfähigkeit. Sie haben das Unterseeboot gebaut, damit das Enzym extrahiert werden kann, sobald es geerntet wurde. Es wird von den Mikroben getrennt. Wenn es erst einmal stabilisiert wurde, transportiert das U-Boot das fertige Produkt zwecks weiterer Forschung und Entwicklung hierher. Sie wussten über Ihre Expedition Bescheid. Sie müssen befürchtet haben, dass ihr unterseeisches Bergbauprojekt entdeckt würde. Durch Zufall standen Sie kurz davor, es tatsächlich zu entdecken.«
»Es war überhaupt kein Zufall. Wir waren auf der Suche nach der Quelle der Gorgonenalge«, sagte Gamay.
»Jetzt bin ich an der Reihe, verwirrt zu sein. Was ist die Gorgonenalge?«
»Die mutierte Form einer gewöhnlichen Alge«, sagte Gamay.
»Sie verursacht auf der ganzen Welt absolutes Chaos. Die Quelle dieser Mutation wurde bis nach Lost City zurückverfolgt.
Wir wollten die genaue Ursache feststellen. Zu diesem Teil der Expedition haben wir uns nicht in der Öffentlichkeit geäußert, weil wir den Menschen keine Angst machen wollten. Die Lage ist weit schlimmer, als bisher in der Öffentlichkeit zugegeben wurde.«
»Wie schlimm?«
Gamay hob die Schultern. »Wenn die Alge sich verbreiten kann, verwandeln die Ozeane sich über kurz oder lang in riesige nasse Pflanzensümpfe. Seehandel wäre dann unmöglich. Häfen müssten geschlossen werden. Die meisten Fischarten würden aussterben, wodurch eine empfindliche Störung der Nahrungskette ausgelöst würde, die wiederum die Nahrungsproduktion an Land nachteilig beeinflussen würde. Die von den Ozeanen gesteuerten Wetterzyklen würden verrückt spielen. Regierungen würden stürzen. Epidemien und Hungersnöte würden ausbrechen. Millionen von Menschen würden sterben.«
»Du lieber Himmel. Ich hatte befürchtet, dass so etwas passieren könnte.«
»Was meinen Sie?«, fragte Gamay.
»In ihrem natürlichen Habitat waren die Mikroben völlig harmlos. Es bestand immer die Möglichkeit, dass sie weiterwandern würden, sobald wir ihr Habitat störten. Offensichtlich haben sie die Mutation von Genen höherer Organismen ausgelöst.«
»Kann dieser Prozess rückgängig gemacht werden?«
»Es besteht eine gute Chance, dass die Arbeit, mit der wir uns im Augenblick befassen, zu einer Lösung des Problems führt.«
»Glauben Sie, dass Colonel Strega sich für einen Vorschlag er-wärmen kann, der darauf abzielt, unsere Energien für die Rettung der Welt vor der Gorgonenalge einzusetzen?«, fragte Trout.
MacLean lachte schallend. »Colonel Strega glaubt, dass dieses Camp hier die Welt ist. Und dass er Gott ist.«
»Ein weiterer Grund, um zu fliehen«, sagte Trout.
»Die Leute, die uns gekidnappt haben, müssen gewusst haben, dass eine Riesensuchaktion nach der
Alvin
in Gang gesetzt werden würde«, fügte Gamay hinzu.
MacLean schaute in sein leeres Glas, dann sah er sie an.
»Laut Strega kümmert man sich um diese Angelegenheit. Er nannte keine Einzelheiten, aber eine Reihe Mutanten wurden vor nicht allzu langer Zeit von der Insel geholt. Ich glaube, sie hatten etwas mit dem Plan zu tun.«
»Keine Details?«
MacLean schüttelte den Kopf.
Trout zwang sich, das aktuelle Problem in Angriff zu nehmen.
»Sie sagten, Sie seien hierher gebracht worden, um ein neues wissenschaftliches Team zusammenzustellen«, sagte er. »Ja, es gibt noch sechs weitere unglückliche Seelen, die hierher gelockt wurden, und zwar wie die Einwanderer mit dem Versprechen, dass es hier Arbeit gebe. Sie werden sie beim Abendessen kennen lernen. Unser Arbeitgeber hat keine Mühen gescheut, sich zu vergewissern, dass sie allein stehend und ohne irgendwelche familiäre Bindungen sind.«
»Wie viel Zeit haben
Weitere Kostenlose Bücher