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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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in der Ferne Licht auftauchen sah, verließ er die Fahrbahn. Er erklärte den anderen, was er vorhatte, und schlug vor, dass sie aussteigen und sich die Füße vertreten sollten. Auf jeden Fall müssten sie aber in der Nähe des Wagens bleiben. Dann ging er los. Die Luft war erfüllt mit dem würzigen Geruch des Meeres, und es war ein gutes Gefühl, sich außerhalb des Lagers bewegen zu können.
    Er machte sich jedoch keinerlei Illusionen. Seine augenblickliche Freiheit war genauso kurzlebig wie die Wellen, die auf den Strand leckten.
    Trout erkannte, dass die Lichtquelle ein kompaktes Betongebäude war. Er machte einen weiten Bogen um das Gebäude und wanderte weiter, bis er zu einem hölzernen Pier gelangte, der weit ins Wasser hinausragte. Dort lag kein Patrouillenboot. Nicht mal ein Ruderboot. Der kalte Wind, der vom Meer landeinwärts wehte, war nichts im Vergleich mit der Eiseskälte, die sich in seiner Magengrube ausbreitete. Er trottete zum Mercedes zurück und rutschte hinter das Lenkrad.
    »Das Patrouillenboot ist verschwunden«, verkündete er.
    »Wir können warten und hoffen, dass es zurückkommt, aber sobald die Sonne aufgeht, sind unsere Chancen gleich Null. Ich schlage vor, dass wir uns mal den U-Boot-Schuppen ansehen.«
    »Dort erwarten sie uns am wenigsten«, unterstützte Gamay seinen Vorschlag.
    Doch MacLean wandte ein: »Wir sind nicht gerade das, was man als Spezial-Einsatzkommando bezeichnen würde.«
    »Im Alamo haben auch nur ungefähr hundert arme Teufel gesessen.«
    »Ich kenne mich in amerikanischer Geschichte aus, Paul. Die Verteidiger von Alamo wurden meines Wissens massakriert.
    Und erzählen Sie mir nichts von den Schotten in Culloden. Die mussten ebenfalls allesamt dran glauben.«
    Trout grinste. »Schlimme Zeiten verlangen verzweifelte Maßnahmen.«
    »Das ist etwas, das ich verstehen kann. Aber mir ist noch immer nicht ganz klar, was Sie vorhaben.«
    »Ich versuche, ins U-Boot einzudringen und an ein Funkgerät heranzukommen. Wenn ich das nicht schaffe, lasse ich mir etwas anderes einfallen.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort«, sagte MacLean und betrachtete Trout, als ob er ein besonders interessantes Versuchstier wäre. »Für einen Tiefseegeologen sind Sie ein äußerst einfallsreicher Mann.«
    »Man tut, was man kann«, sagte Trout und drehte den Zündschlüssel.
    Er lenkte das Fahrzeug am Rand der schmalen Bucht entlang, bis er die verlassene Kirche und den Friedhof erreichte. Er parkte hinter der Ruine und wies die anderen Insassen an, sich nicht zu rühren und auf ihn zu warten. Diesmal bestand Gamay darauf, ihn zu begleiten. Sie folgten der Schotterstraße, die zum Ende der Bucht führte.
    Scheinwerfer erhellten das Gelände um die Baracken. Die Trouts näherten sich den Baracken bis auf gut dreißig Meter und studierten deren Lage. Das Gebäude, das sie suchten, stand dicht am Rand der Klippen und verfügte über eine Beobachtungsplattform, die vom Hauptgebäude über die Bucht hinausragte. Eine durch einen stählernen Korb gesicherte Leiter war an der Unterseite der Plattform zu erkennen.
    »Sehen wir uns diese Leiter an«, entschied er.
    »Ich glaube nicht, dass wir allzu vorsichtig sein müssen. Es klingt, als sei dort eine wilde Party im Gange«, stellte Gamay fest.
    Genauso wie die Männer im Gefangenenlager mussten die U-Boot-Wächter erfahren haben, dass ihr Dienst in Kürze beendet sein würde, denn im Wachhaus fand eine ähnliche von lautem Gegröle begleitete Feier statt. Offensichtlich hatten sie vom Schicksal ihrer Kameraden, die zum Dienst bei den Labors eingeteilt waren, noch keine Ahnung.
    Gamay und Trout schlichen weiter, bis sie sich unter der Plattform befanden. Sie stiegen die Leiter an der Klippenwand hinunter bis zu einem schmalen stählernen Laufgang, der ein paar Meter über dem Wasser verlief, und folgten einer Reihe in Fußhöhe installierter Positionslichter bis zur Einfahrt in den U-Boot-Schuppen, die an einen gähnenden Schlund erinnerte.
    Das riesige Unterseeboot, das sie entführt hatte, ragte vor ihnen auf. Stellenweise brannte die Decksbeleuchtung, sodass sie die Gangway fanden und auf dem Deck zur Einstiegsluke gehen konnten. Trout hob den Lukendeckel und steckte den Kopf in die Öffnung. Trübe Lampen erhellten notdürftig das Schiffsinnere.
    Sie stiegen eine Leiter hinunter und bewegten sich lautlos wie Schatten durch das U-Boot. Trout, der vorausging, hielt inne, um vorsichtig um jede Ecke zu schauen, doch er begegnete niemandem. Im

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