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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Sicherheitszone.«
    Die Bootsmannschaft hatte in der Baracke gepokert, als der Wandlautsprecher knisternd die Nachricht von dem Eindringling verkündete. Zwei der Männer waren ehemalige Angehörige der französischen Fremdenlegion, der dritte war ein südafrikanischer Söldner. Der Südafrikaner warf wütend die Karten auf den Tisch und ging zur Sprechanlage.
    »Wo ist das Zielobjekt?«
    »Es drang auf der Nordseite in den Sicherheitsbereich ein, dann gelangte es in den toten Winkel des Radars. Ich habe
Gertrude
losgeschickt, damit sie sich dort umschaut.«
    »Zum Teufel, was soll’s«, fluchte der Söldner. »Ich habe heute Abend sowieso kein Glück.«
    Die drei Männer schlüpften in ihre Jacken und Stiefel und nahmen ihre kompakten FAMAS-Sturmgewehre an sich.
    Sekunden später trotteten sie zum Ende des von Nebel umwaberten Piers und stiegen in ein dreißig Fuß langes starres Schlauchboot. Brüllend erwachten die Zwillingsdieselmotoren zum Leben. Die Männer lösten die Leinen, und schon bald trieb der Jetmotor das Boot mit fast vierzig Knoten über die Wellen.
    Das Boot war erst wenige Minuten unterwegs, als der Mann im Kommandozentrum meldete, dass das Zielobjekt vor dem Ausgang der Bucht wieder auf dem Radar erschienen war. Er dirigierte das Boot zum Zielobjekt und verfolgte am Bildschirm, wie die beiden Blips miteinander verschmolzen.
    Während zwei Wachleute bereitstanden, um auf alles zu schießen, was sich rührte, lenkte der Steuermann das Patrouillenboot so nahe wie möglich heran, sodass sein Scheinwerfer jeden Quadratzentimeter taghell beleuchtete. Der Südafrikaner ließ das Gewehr sinken und brach in schallendes Gelächter aus. Die anderen stimmten mit ein.
    »Wir haben die Pokerrunde wegen eines leeren Kutters unterbrochen!«
    »Worüber beklagst du dich? Du hast doch die ganze Zeit bloß verloren?«
    Erneut lachten sie brüllend.
    »Ihr solltet euch lieber auf dem alten Eimer umsehen«, sagte der Steuermann.
    Die Wächter waren ausnahmslos ausgebildete Soldaten, deren Wachsamkeit trotz ihres Vergnügens nicht eine Sekunde nachließ. Ihr Lachen erstarb, und ihr Training bestimmte nun ihr Handeln. Das Patrouillenboot schob sich an den Kutter heran, und zwei Männer mit gezückten Waffen wechselten über, während der dritte sie mit seinem Gewehr deckte. Das Prisenkommando überprüfte das verlassene Ruderhaus und öffnete die Decksluke.
    »Nichts!«, rief einer der Söldner dem Mann auf dem Boot zu.
    Er lehnte sich gegen die Reling und zündete sich eine Zigarette an.
    Sein Gefährte meinte: »Ich würde dort nicht allzu lange dumm herumstehen, wenn ich an deiner Stelle wäre.«
    Der Legionär grinste und kehrte ins Patrouillenboot zurück.
    »Pass auf, dass du keine nassen Füße kriegst«, sagte er.
    Der Südafrikaner schaute auf seine Stiefel. Wasser strömte aus der Motorluke und überflutete das Deck. Das Boot sank. Er stieß einen Schrei aus, was seine Kollegen abermals in schallendes Gelächter ausbrechen ließ. Der Steuermann lenkte das Patrouillenboot ein paar Meter von dem Havaristen weg, als wolle er seinen Gefährten seinem eigenen Schicksal überlassen, doch er kehrte wieder zurück, als der Südafrikaner eine ganze Kette von Flüchen auf Afrikaans ausstieß.
    Er fiel regelrecht ins Patrouillenboot, dann schauten er und die anderen zu, wie das Wasser die Schandeckel erreichte.
    Schließlich war nur noch der Mast zu sehen, und ein paar Minuten später war auch der verschwunden.
    »Okay, jetzt habt ihr miesen Kerle euren Spaß gehabt«, sagte der Südafrikaner. »Kehren wir zurück und brechen noch einer Flasche den Hals.«
    Der Steuermann schaltete das Sprechfunkgerät auf Sendung und gab dem Kommandozentrum seinen Bericht durch.
    »Das ergibt keinen Sinn«, sagte der Mann am Radar. »Das Ding bewegte sich auf geradem Kurs, als ich es auf dem Radar entdeckte.«
    »Hast du vielleicht etwas getrunken?«
    »Natürlich habe ich getrunken.«
    Die Strandpatrouille hatte gefeiert, nachdem die Männer erfahren hatten, dass sämtliche Tätigkeiten auf der Insel eingestellt würden und dass es für sie wieder zurück in die Heimat ginge.
    »Das ist die Erklärung.«
    »Aber …«
    »Rund um diese verdammte Insel gibt es starke Strömungen.
    Möglich, dass der Kahn in so eine hineingeraten ist und mitgenommen wurde, daher der scheinbar gerade Kurs.«
    »So wird es wohl gewesen sein«, sagte Max.
    »Eine andere Möglichkeit kann ich dir nicht anbieten. Sie ist abgesoffen. Wir kommen wieder

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