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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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bildschön.«
    »Das reicht mir völlig«, sagte Rawlins. Er folgte LeBlanc zum Citroën und setzte sich auf den Rücksitz. Die Kisten mit dem Nachschub wurden auf dem Dachgepäckträger befestigt. Die anderen Männer stiegen vorne ein, und LeBlanc lenkte Fifi zum Fuß des Berges, der die rechte Seite des Gletschers flankierte.
    Während der Wagen seinen Aufstieg auf einer Schotterstraße in Angriff nahm, hob der Helikopter ab, gewann über dem See schnell an Höhe und verschwand hinter dem nächsten Felsgrat.
    »Wissen Sie, welche Untersuchungen wir in unserem subglazialen Labor durchführen, Monsieur Rawlins?« LeBlanc drehte den Kopf und blickte über die Schulter nach hinten.
    »Nennen Sie mich Deke. Ich habe das Infomaterial gelesen und weiß, dass Ihre Einrichtung in etwa dem Labor im Svartisengletscher in Norwegen ähnelt.«
    »Richtig«, meldete Thurston sich zu Wort. »Das Svartisen-Labor befindet sich zweihundert Meter unter dem Eis. Wir hingegen sind bei gut zweihundertfünfzig Meter. Bei beiden Labors wird das Schmelzwasser des Gletschers in eine Turbine geleitet, die Strom erzeugt. Als die Techniker die Wasserleitungen bohrten, haben sie unter dem Gletscher einen zusätzlichen Tunnel geschaffen, in dem unser Observatorium untergebracht ist.«
    Der Wagen fuhr jetzt durch einen Wald verkrüppelter Fichten.
    LeBlanc lenkte das Fahrzeug scheinbar sorglos über den schmalen Fahrweg. Manchmal trennten nur wenige Zentimeter die Räder vom Absturz ins Bodenlose. Im gleichen Maße, wie der Straßenverlauf steiler wurde, begann der kleine Motor des Citroën angestrengter zu keuchen und zu pfeifen.
    »Das klingt, als würde Fifi allmählich zu alt für solche Abenteuer«, stellte Thurston fest.
    »Es kommt nur auf ihr
Herz
an«, erwiderte LeBlanc. Trotzdem krochen sie kaum schneller als eine Schildkröte hinauf. Als die Straße endete, stiegen sie aus dem Wagen, und LeBlanc reichte jedem von ihnen eine Rückentrage mit Schultergurten. Auf jede Trage wurde eine Kiste mit Vorräten geschnallt.
    Thurston entschuldigte sich. »Tut mir Leid, Sie als Sherpa zu missbrauchen. Wir hatten Vorräte für die gesamten drei Wochen eingeflogen, die wir hier sind, aber wir haben unseren
fromage
und den
vin
schneller als erwartet verputzt und daher die Gelegenheit Ihres Besuchs dazu benutzt, Nachschub herzubringen.«
    »Kein Problem«, sagte Rawlins und grinste nachsichtig. Dabei schob er seine Trage gekonnt hin und her, damit ihr Gewicht sich gleichmäßig auf seine Schultern verteilte. »Ich habe früher die Hütten in den White Mountains in New Hampshire mit Lebensmitteln versorgt, ehe ich in die Zunft der Lohnschreiber eintrat.«
    LeBlanc ging auf einem schmalen Weg voraus, der etwa hundert Meter durch eine Ansammlung mickriger Fichten anstieg. Oberhalb der Baumgrenze bestand der Untergrund zunehmend aus flachen Gesteinsplatten. Auf dem Fels waren gelbe Farbflecken angebracht, um den Weg zu markieren. Nicht lange, und der Weg wurde steiler und glatter, wo das Gestein von tausenden von Jahren glazialen Bewegungsdrangs abgeschliffen worden war. Schmelzwasser machte den glatten Untergrund glitschig und schwer begehbar. Von Zeit zu Zeit überquerten sie Spalten, die mit nassem Schnee gefüllt waren.
    Der Reporter keuchte und ächzte vor Anstrengung und aufgrund des in dieser Höhe spürbaren Sauerstoffmangels. Er seufzte erleichtert, als sie auf einer fast waagerechten Platte vor einer schwarzen, nahezu senkrecht aufsteigenden Felswand Halt machten. Sie befanden sich knapp siebenhundert Meter oberhalb des Sees, der im Licht der Mittagssonne matt zu ihnen heraufschimmerte. Der Gletscher selbst war durch einen Felsvorsprung vor ihren Blicken verborgen, aber Rawlins konnte die eisige Kälte spüren, die er ausstrahlte, als ob jemand die Tür eines riesigen Kühlschranks offen gelassen hätte.
    Thurston deutete auf eine in Beton eingelassene runde Öffnung am Fuß der senkrechten Felswand. »Willkommen im Eispalast.«
    »Das sieht eher aus wie ein Abzugskanal«, sagte Rawlins.
    Thurston lachte und ging ein wenig in die Knie. Er zog den Kopf ein, während er den Wellblechtunnel betrat, der einen Durchmesser von etwa anderthalb Metern hatte. Die anderen folgten ihm in geduckter Haltung, zu der sie durch ihre Traglasten gezwungen wurden. Dieser mühsame Abschnitt endete nach gut dreißig Metern, und sie gelangten in einen großzügigen, matt erleuchteten Tunnel. Die vor Nässe glänzenden orangefarbenen Wände aus metamorphem Gestein

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