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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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jemandem Ausschau halten würden, der aussieht wie ein Gangster.«
    »Diesen Fehler haben schon viele Leute gemacht«, sagte Emma, und ihre Stimme hatte einen traurigen Klang. »Aber dadurch bleiben wir ganz gut im Geschäft, nicht wahr, Gus? Nun, der Abstecher nach Griechenland hat sich wirklich gelohnt. Es war sehr schön, aber alle guten Dinge haben irgendwann ein Ende.«
    Angelo hatte die Unterhaltung mit verwirrter Miene verfolgt.
    Er war sich der Gefahr, in der sie schwebten, nicht im Geringsten bewusst. Ehe MacLean ihn daran hindern konnte, streckte er den Arm aus, um das Boot loszubinden.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er. »Wir müssen aufbrechen.«
    Das waren die letzten Worte, die er sprach.
    Das gedämpfte
Plopp
einer mit Schalldämpfer versehenen Pistole erklang, und eine rote Feuerzunge leckte in die Dunkelheit. Angelo presste eine Hand an seine Brust und gab einen gurgelnden Laut von sich. Dann kippte er vom Boot ins Wasser.
    »Einen Mönch zu erschießen, bringt Unglück, meine Liebe«, sagte Gus zu seiner Frau.
    »Er trug keine Kutte«, wehrte sie sich mit vorwurfsvollem Unterton. »Wie hätte ich es also wissen sollen?«
    Ihre Stimmen klangen hart und spöttisch.
    »Kommen Sie, Dr. MacLean«, sagte Gus. »Auf uns wartet ein Automobil, um uns zum Firmenflugzeug zu bringen.«
    »Sie wollen mich nicht töten?«
    »Oh nein«, sagte Emma, nun wieder die völlig harmlose Touristin. »Mit Ihnen hat man andere Pläne.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Das werden Sie schon, mein Lieber. Das werden Sie schon.«

3
    Frankreich, Alpen
    Vor der Kulisse aus zerklüfteten Berggipfeln erschien der leichte Aerospatiale-Alouette-Hubschrauber so unbedeutend wie eine Mücke. Während der Helikopter sich einem Berg näherte, dessen Gipfel von drei unterschiedlich großen Kuppeln gekrönt war, tippte Hank Thurston, der auf dem vorderen Passagiersitz saß, dem Mann neben ihm auf die Schulter und deutete durch die Plexiglaswölbung der Führerkanzel nach unten.
    »Das ist ›
Le Dormeur
‹«, sagte Thurston, wobei er die Stimme hob, damit er beim Lärm der kreisenden Rotorblätter zu verstehen war. »›Der Schläfer.‹ Sein Profil soll angeblich dem Gesicht eines auf dem Rücken liegenden schlafenden Mannes ähnlich sehen.«
    Thurston war Ordinarius für Glaziologie an der Iowa State University. Obgleich der Wissenschaftler schon weit in den Vierzigern war, strahlte sein Gesicht eine jungenhafte Begeisterung aus. Daheim in Iowa sorgte Thurston dafür, dass er stets glatt rasiert und sein Haar ordentlich geschnitten war, doch schon nach wenigen Tagen vor Ort glich er mehr und mehr einem Buschpiloten. Er unterstützte diesen Eindruck, indem er eine Pilotensonnenbrille trug und sein dunkelbraunes Haar so lang wachsen ließ, dass sich erste graue Strähnen zeigten, und indem er sich nur ab und zu rasierte, sodass sein Kinn gewöhnlich mit Stoppeln bedeckt war.
    »Künstlerische Freiheit«, sagte der Passagier, Derek Rawlins.
    »Ich kann die Stirn, die Nase und das Kinn erkennen. Der Anblick erinnert mich an den Old Man of the Mountain in New Hampshire, ehe er auseinanderbrach, nur mit dem Unterschied, dass das Profil hier eine horizontale und keine vertikale Position einnimmt.«
    Rawlins war Journalist und schrieb für das
Outside-
Magazin.
    Zwar war er erst Ende zwanzig, doch mit seiner ernsthaften optimistischen Ausstrahlung und den adrett gestutzten blonden Haaren und einem genauso sorgfältig gepflegten Bart ähnelte er viel eher als Thurston einem Universitätsprofessor.
    Die kristallene Klarheit der Luft schuf eine Illusion von Nähe und erweckte den Anschein, als sei der Berg nur eine Armeslänge weit weg. Nachdem er einige Male über den Felsnadeln gekreist war, legte der Helikopter sich leicht auf die Seite, schwang sich über einen zerklüfteten Felsgrat und tauchte in eine Senke von mehreren Kilometern Durchmesser hinunter.
    Der Boden der Senke war mit einem nahezu perfekt kreisrunden See bedeckt. Trotz der sommerlichen Jahreszeit trieben auf der spiegelglatten Oberfläche Eisbrocken so groß wie VW Beetles.
    »Lac du Dormeur«, sagte der Professor. »In der letzten Eiszeit von einem zurückweichenden Gletscher geschaffen und jetzt mit Gletscherwasser gespeist.«
    »Das ist der größte Martini on the Rocks, den ich je gesehen habe«, verkündete Rawlins.
    Thurston lachte. »Er ist so klar wie bester Gin, aber man findet auf dem Grund ganz bestimmt keine Olive. Dieses große rechteckige Gebilde, das auf der dem

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